Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Seit dem 1. Juni 2020 ist das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft einer von elf Standorten des „Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt“, das mit einer Laufzeit von vier Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft gefördert wird. Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) ist ein Verbund aus elf Hochschul- und Forschungsinstituten, die in zehn verschiedenen Bundesländern angesiedelt sind und dadurch auch die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nehmen. Zum FGZ gehören Bereiche der Technischen Universität Berlin sowie die Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt, Halle-Wittenberg, Hannover, Konstanz und Leipzig sowie das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Leibniz -Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena. Das FGZ wird von einer Geschäftsstelle an den Standorten Bremen, Frankfurt und Leipzig koordiniert.

Grundlagenreflexion wie auch Praxisnähe

Zusammen sollen die mehr als 100 Wissenschaftler*innen aus vielen verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten Vergleichen eine Grundlagenreflexion ebenso wie praxisrelevante Vorschläge erarbeiten, die dazu beitragen, gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen. Sie decken Aspekte wie Identitäten und regionale Erfahrungswelten, Ungleichheiten und Solidarität, Medien und Konfliktkultur, Polarisierung und Populismus, aber auch Antisemitismus und Hasskriminalität ab und erforschen diese im europäischen und globalen Vergleich.

Als zentrale Basis soll zunächst ein gemeinsames Verständnis des Begriffs „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ entwickelt werden. Thematisch lässt sich das Projekt in die drei Felder Politik & Demokratie, sozioökonomische Strukturen und Kultur unterteilen. Die Forschung bezieht sich dabei auf alle drei Felder und gliedert sich in die Cluster „Theorien, Politiken und Kulturen des Zusammenhalts“, „Strukturen, Räume und Milieus des Zusammenhalts“ sowie „Historische, globale und regionale Varianzen des Zusammenhalts“. Als einen weiteren zentralen Aspekt wird der Wissenstransfer mit einem dialogischen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis gesehen.

Das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) als FGZ-Standort in Jena

Übergeordnetes Ziel des Standortes Jena ist es, durch wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und -transfer die demokratische Kultur zu fördern. Die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen ist konzeptioneller Bestandteil der öffentlichen Demokratieforschung des IDZ. Schwerpunkte im Rahmen des FGZ sind zum einen der wechselseitige Erkenntnistransfer zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik und die zielgruppenspezifische Dissemination der Befunde. Zum anderen wird das IDZ kooperativ mit Partner*innen Studien zu demokratie- und gesellschaftsrelevanten Themen entwickeln und realisieren.

Forschungsprogrammatisch verfolgt das IDZ die Leitlinien:

  1. Rechtsradikalismus, politische Gewalt und Hasskriminalität in der Einwanderungsgesellschaft mit besonderem Fokus auf lokalen gesellschaftlichen Zusammenhalt,
  2. Auswirkungen innergesellschaftlicher Inklusions- und Exklusionsprozesse auf gesellschaftlichen Zusammenhalt, besonders hinsichtlich der gesellschaftlichen Teilhabe und des Engagements marginalisierter Gruppen,
  3. Wissenschaftliche Koordinierung und metatheoretische Rahmung des Praxis-Wissenschaft-Dialogs.

 

Das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft versteht sich als Ort öffentlicher Sozialforschung, für das der Wissenschafts-Praxis-Transfer konstitutiv ist. Aufbauend auf dieser langjährigen Expertise werden im Rahmen der Transferstrategie des Teilinstituts im FGZ bereits erprobte Best Practice-Strategien implementiert und innovativ weiterentwickelt.
 

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