Wie kommunizieren salafistische Jugendliche miteinander, wenn sie unter sich sind? Meistens ist das schwierig zu beantworten, da Forschenden der Zugang verwehrt bleibt. Das vorliegende Buch nutzt einen ausgelesenen WhatsApp Gruppenchat einer Gruppe von zwölf Jugendlichen, die sich als Salafisten verstehen. Als IS-Unterstützergruppe gegründet tauschten sie sich vier Monate lang über ihr rudimentär vorhandenes Wissen über den Islam aus und planten schließlich auch einen Anschlag. Aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven beschäftigen sich Expert_innen mit dem Verlauf dieser Konversation. Dabei stoßen sie aber auch auf überraschende Erkenntnisse: Viele Gruppenmitglieder sind kaum mit den Grundlagen des Islam vertraut; sie improvisieren stark in der Harmonisierung von islamistischem Fundamentalismus und ihrem Alltag in westdeutschen Städten. Das Buch bietet insgesamt einen bisher einmaligen Einblick in den Radikalisierungsverlauf von deutschen Salafisten und gilt als Pionierarbeit in der empirischen Untersuchung salafistischer Lebenswelten.

Geeignet für: Vertiefung

Schlagworte: Radikalisierung, Salafismus, Jugendliche, Kommunikation