Call for Papers: Wissen schafft Demokratie - "Demokratiegefährdungen in der Coronakrise"

Wie nutzen welche antidemokratischen Akteure die Coronakrise in Thüringen aus? Welche Folgen hat die Krise auf die demokratische Kultur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Welche Bewegungen und Entwicklungen treten an die Öffentlichkeit? Erfahren Rechtsextremismus, Populismus und Verschwörungsideologien neue Resonanz? Diese und weitere Fragestellungen wird der neunte Band der Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ behandeln.

Die Coronapandemie und die sozialen sowie wirtschaftlichen Folgen ihrer Bewältigung wirken sich auf alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche aus. Sozialprozesse, Einstellungen und Institutionen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt prägen, geraten auf den Prüfstand, werden neu verhandelt und angepasst. Die Schwere der Folgen des Virus unterscheidet sich für unterschiedliche soziale Gruppen. Bestehende soziale Ungleichheiten werden dadurch wie im Brennglas sichtbar und verstärkt.

Für demokratiegefährdente Akteure, Einstellungen und Narrative, extreme und populistische Rechte sowie Verschwörungsideologen hat sich durch der Coronakrise und ihren Folgen ein Möglichkeitsfenster für weitere Machtgewinne geöffnet. Antisemitismus und Rassismus, zum Beispiel gegen als asiatisch gelesene Menschen, andere Ungleichheitsideologien, Wissenschafts- und Medienfeindlichkeit verschaffen sich unter anderem bei Protesten und in (sozialen) Medien Reichweite.

Über die Schriftenreihe

Die Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ des IDZ ist ein Instrument für den Transfer von Beobachtungen, Erfahrungen, Analysen und Befunden zwischen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik. Menschenfeindliche und demokratiegefährdende Phänomene werden von unterschiedlichen Standpunkten beleuchtet. Sie richtet sich an zivilgesellschaftliche und politische Akteur*innen sowie an Wissenschaftler*innen. Sie erscheint zweimal jährlich kostenfrei als Print- und Open-Access-Version mit großer Reichweite (bisherige Ausgaben: https://www.idz-jena.de/imdialog/schriftenreihe-wissen-schafft-demokratie/).

Interessierte Autor*innen aller Disziplinen sind eingeladen, wissenschaftliche Artikel sowie Praxis- und Recherchebeiträge insbesondere zu folgenden Themen, bezugnehmend auf die Coronakrise, einzureichen:  

  • Antidemokratische Aktivitäten, Akteure, Einstellungen und Narrative, Populismus und Rechtsextremismus
  • Antisemitismus und Rassismus
  • Verschwörungsideologien
  • Diskriminierung
  • Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Die Beiträge sollten auf die Situation in Thüringen eingehen und Handlungsempfehlungen beinhalten.

Die Schriftenreihe richtet sich an Forschende und Praktiker*innen, daher wird ein auch für Nichtakademiker*innen verständlicher Schreibstil erwartet.

Interessierte senden bitte bis spätestens 30. Juli 2020 ein Abstract im Umfang von max. zwei Seiten an wsd@idz-jena.de. Die Abstracts werden redaktionell gesichtet. Autor*innen ausgewählter Abstracts werden schnellstmöglich eingeladen, ein Manuskript (max. 20.000 Zeichen ohne Literaturverzeichnis) bis zum 31. Dezember 2020 einzureichen. Diese werden anschließend begutachtet. Die ausgewählten Beiträge erscheinen voraussichtlich im zweiten Quartal 2021. Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen!