Ob im Parlament, auf der Straße, in der Arbeitswelt, im Jugendzentrum oder der Nachbarschaft – rechtsextreme Mobilisierungen lassen sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen beobachten. Rechtsextremismus ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die Wissenschaft, Praxis, Politik und Zivilgesellschaft gleichermaßen fordert. Umso mehr kommt dem Wissenstransfer zwischen diesen Tätigkeitsbereichen, also der Vernetzung von Erkenntnissen, Einordnungen und Analysen zu Ideologie, Strukturen und Strategien der extremen Rechten ein besonderer Wert in der Bekämpfung des Rechtsextremismus zu.
Wir wollen Raum für diesen Wissenstransfer schaffen: Am 05. und 06. November 2024 findet unsere Tagung „Rechtsextreme Einflussnahmen vom Jugendzentrum bis zum Arbeitsplatz – Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis“ in Erfurt statt.
Auf der Tagung wollen wir in themenbezogenen Sessions über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten sowie die Normalisierungen (extrem) rechter Narrative in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen diskutieren. Die drei inhaltlichen Sessions beschäftigen sich mit den Themen:
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Arbeitswelt und Rechtsextremismus: Die extreme Rechte gründet eigene Gewerkschaften, beeinflusst betriebliche Mitbestimmungsprozesse und bespielt rhetorisch die soziale Frage. In der Session diskutieren die Referent*innen die Bedrohung durch und den Umgang mit rechtsextremen Einflussnahmen in der Arbeitswelt vor dem Hintergrund von Fragen demokratischer Teilhabe und strukturellen, sozioökonomischen Transformationsprozessen.
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Jugend und Rechtsextremismus: Seit Jahrzehnten setzt sich die Jugendarbeit mit der Frage auseinander, wie rechten Einstellungen bei Jugendlichen begegnet werden kann. In der Session wird das Phänomen „rechte Jugendliche“ historisch und sozialräumlich eingeordnet und auf der Grundlage von Erkenntnissen aus Praxis und Wissenschaft diskutiert, wie Jugendbeteiligung und –teilhabe im Kontext rechtsextremer Einflussnahmen gestaltet werden kann.
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Trans*feindlichkeit und Rechtsextremismus: Antifeministische Narrative und der Hass gegen queere Personen sind zentraler Bestandteil rechtsextremer Ideologie und Rhetorik und stellen gleichzeitig eine Brückenideologie zur sogenannten „Mitte“ der Gesellschaft dar. Während Beratungsstellen sich bereits intensiv mit Trans*feindlichkeit auseinandersetzen, steht die Forschung dazu noch am Anfang. In der Session werden aktuelle Forschungs- und Praxiserkenntnisse zum Thema vorgestellt und diskutiert.
Diese inhaltlichen Diskussionen werden von verschiedenen Formaten flankiert, die sich dem Wie des Wissenstransfers widmen: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen, die zu Rechtsextremismus forschen, und Praxisakteur*innen in Beratung, Bildung, Prävention, Demokratieförderung und zivilgesellschaftlichem Engagement? Welche Herausforderungen und Defizite bestehen und wie kann diesen begegnet werden? Die Plattform Transfer des Wi-REX wird sich und aktuelle Erkenntnisse aus einer Befragung von Praxisakteur*innen vorstellen. Transferorientierte Projekte werden berichten und reflektieren, wie sie genau Transfer gestalten und auf welche Herausforderungen, Grenzen und Potentiale sie dabei stoßen. Darüber hinaus wollen wir die Erfahrungen, Fragen und Ideen der Teilnehmer*innen über interaktive Formate einbinden.
Sowohl Wissenschaftler*innen als auch Praxisakteur*innen (und alle dazwischen und außerhalb) sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
Wann?
Beginn: 05.11.2024 | 12 Uhr
Ende: 06.11.2024 | 14 Uhr
Wo?
Erfurt (Innenstadt)
Der genaue Veranstaltungsort wird bei der Anmeldung mitgeteilt und ist leider nicht barrierefrei erreichbar.
Anmeldung
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Eine Teilnahme an der Tagung ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Die Anmeldung ist bis zum 28.10. geöffnet.
Kontakt
Bei Fragen zu der Veranstaltung können Sie sich gern an wi-rex[at]idz-jena.de wenden.
Die Veranstaltung wird von der Plattform Transfer des Wissensnetzwerks Rechtsextremismusforschung (Wi-REX) organisiert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander sehr wichtig. Störungen oder Beleidigungen führen zum Ausschluss aus der Veranstaltung. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.