Dasein im Widerspruch. Die Verschränkung von Vergangenheitsabwehr, Homofeindlichkeit und Antisemitismus und ihre Folgen für queer-jüdisches Leben

Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der These auseinander, dass queere Jüd*innen aus den deutschen Erinnerungsnarrativen verdrängt wurden, weil sie einen unauflösbaren Widerspruch im Legitimationsmechanismus Nachkriegsdeutschlands darstellten. Anhand unterschiedlicher Biografien und ihrer gesellschaftlichen Wahrnehmung wird nachvollzogen, wie allein die Vorstellung von queeren Jüd*innen mit dem Bild des Opfers bricht, das Jüd*innen in besagten Narrativen zugeschrieben wird. Das bedeutet, dass jüdisches Leben nicht in seiner radikalen Vielfalt wahrgenommen, sondern auf seine Funktion für das nationale Bewusstsein beschränkt wird. Der Beitrag weist auf die Überlegung hin, ob jüdisches Leben auch nach der Shoah in Deutschland genutzt wurde, um als Klammer für die nationale Integration zu dienen.

Grundgedanken

Das Titelbild der Spiegel-Ausgabe aus der Reihe Geschichte vom August 2019 bot folgenden Anblick: zwei Juden* aus dem Berliner Scheunenviertel, gekleidet in schwarz-weiß, lange Bärte. Betitelt wurde die Ausgabe mit „Jüdisches Leben in Deutschland. Die unbekannte Welt von nebenan“. Jüdische Organisationen kritisierten die Veröffentlichung scharf:

Zum einen handelte es sich um eine Darstellung von Jüd*innen1, die selbst zur Zeit, in der das Foto aufgenommen wurde, nicht annähernd die Mehrheit der in Deutschland lebenden Jüd*innen repräsentierte. Noch weniger vermittelte sie ein angemessenes Bild von den heute in Deutschland lebenden Jüd*innen. Die Vielfalt jüdischen Lebens wurde auf bestimmte Erwartungen reduziert.

Zum anderen richtete sich die Kritik auf den Titel: ‚Die unbekannte Welt von nebenan‘. Diese Auffassung verdrängt Jüd*innen nicht nur aus der Gesellschaft, indem sie jüdische Deutsche aus dem ‚Wir’ ausschloss und sie so zu ‚Anderen‘ erklärte. Weiter enthält der Begriff ‚unbekannt‘ die Vermutung, dass es sich um etwas ‚Geheimes‘, ‚Verborgenes‘ handelt, dessen Aufklärung den Einsatz der Spiegel-Redaktion bedurfte.

Die Diskussion um den Spiegel-Titel steht exemplarisch dafür, wie jüdisches Leben in Deutschland wahrgenommen wird. Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Autor*innen wie Moi­she Postone, Y. Michal Bodemann, Eike Geisel und Max Czollek forderten in ihren Arbeiten immer wieder den Bruch mit solchen Narrativen. Diese, so der Vorwurf, mache Jüd*innen zum Spielball der „Wiedergutwerdung der Deutschen“2 (Geisel 1984: 9). Die Mehrschichtigkeit jüdischen Daseins bzw. der Selbstidentifikationen wird in deutschen Erinnerungsnarrativen nur dann einbezogen, wenn sie sich den Erwartungen, als Stimme der Vergebung aufzutreten oder idealisiertes Relikt einer vernichteten Welt zu sein, widerspruchsfrei fügt. Jüd*innen, die nicht dem Bild ‚des Juden‘3 entsprechen, müssen um Sichtbarkeit ringen.

Die Situation von queeren Jüd*innen in Deutschland

Im „post-nazistischen“ Deutschland (Grigat 2012) wurde die Vergangenheit im Eiltempo verdrängt. Hannah Arendt erschrak 1949 davor, dass eine Gesellschaft, die bis dahin Unvorstellbares getan hatte, nun über die ermordeten Jüd*innen nicht einmal mehr sprach (Arendt/Jaspers 1991: 77). Für Max Horkheimer war nicht der weiterhin bestehende Antisemitismus das Schlimmste, sondern dass die alten Denkweisen weiterhin vorhanden waren und die Menschen das Geschehene abwehrten (vgl. Claussen 2003: 241).

Antisemit*innen denken, dass die ‚jüdische Macht‘ stets durch einen Mittler in der Gesellschaft wirkt (Postone 2005a: 183f.). Als solcher wurden ‚der Homosexuelle‘ und ‚die*der Kommunist*in’ ausgemacht. Nach dem industriellen Massenmord sollte der oberflächliche Bruch mit dem Antisemitismus den vermeintlichen Neubeginn unterstreichen, während Homofeindlichkeit4 und Antikommunismus in Westdeutschland fortlebten und die Funktion des Antisemitismus als identitätsstiftendes Nationalmerkmal stellvertretend übernahmen. Sie wurden zum Bindeglied zwischen der Bundesrepublik und den westlichen Besatzungsmächten5. Die Stellvertreterfunktion erklärt auch die Wucht, die die homofeindliche und die antikommunistische Verfolgung in Deutschland annahmen. Während der Kampf gegen den „jüdischen Bolschewismus“ im Nationalsozialismus (Piper 2005: 518) in Form von (neu-)geschaffenen ‚Berufsverboten’6 fortgesetzt wurde, behielt man die homofeindliche Repression durch die Übernahme des Paragrafen 175 RStGB in seiner NS-verschärften Variante bei.

Queer7 und jüdisch zu sein, bedeutete in der Nachkriegsgeschichte, dass das eigene Leiden von der Mehrheit der deutschen Gesellschaft verdrängt und relativiert wurde, während die Verfolgung und Diskriminierung fortgesetzt wurden. Von 1933 bis 1945 hatten queere Jüd*innen die doppelte Kriminalisierung ihrer Existenz erlebt. Nach 1945 wurden die befreiten Überlebenden wieder ins Gefängnis überstellt, weil ihr Haftgrund fortbestand (Wahl 2011: 205). Die Urteile sprachen zumeist dieselben Menschen aus wie vor 1945. 1969 und 1973 erfolgten Reformen, die die strafbaren Handlungen auf junge Männer* unter 18 Jahren begrenzten und erst 1994 wurden die Paragrafen 175 und 175a StGB gänzlich abgeschafft. Trotz der strafrechtlichen Liberalisierungen währten gesellschaftliche Ausschlüsse fort.

Der Umgang mit Antisemitismus und der Shoah wurde zu einem Element der „kollektive[n] Identitätsstiftung“ in Deutschland (Bodemann 1996: 183). Die „öffentliche Kritik des Antisemitismus und die Verurteilung der Vernichtung der europäischen Juden“ wurden zum zentralen Werkzeug, um die neue Rolle Deutschlands in der Welt zu legitimieren (Postone 2005b: 63f., 82). Stephan Grigat (2011) beschreibt es als den Versuch, Paul Celans Diktum „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ vergessen zu machen, und stattdessen zu behaupten: Die Vergangenheitsbewältigung ist ein Meister aus Deutschland. Die euphorische Überbetonung soll den angeblichen totalen Bruch zum NS markieren (Postone 2005a: 166).

Dieser Bruch bietet wiederum die Begründung für die Forderung nach einem ‚Schlussstrich‘. Wer sich so viel mit seiner Vergangenheit beschäftigt, will sie auch irgendwann hinter sich lassen, „weil unter ihrem Schatten gar nicht sich leben läßt“ (Adorno 1977: 555). Die zum Teil unbewussten Mechanismen begrenzen Jüd*innen in Erinnerungsnarrativen auf ihre Rolle für die deutsche Nationalidentität. Der Autor Max Czollek (2018: 24) betont, dass diese Rolle keineswegs jüdische Vielfalt widerspiegelt, sondern der deutschen Gesellschaft als Versprechen auf Erlösung dienen soll. Solche Erwartungen, wie sie an Jüd*innen gestellt werden, schränken die inneren Unterschiede von Minderheiten und deren Sichtbarkeit stark ein (Czollek 2018: 27). Die zugewiesene Rolle ist Teil eines „Gedächtnistheaters“, wie Michal Bodemann (1996) es nennt. Jüd*innen sind dabei identisch mit der historisch-religiös-imaginierten Rolle des ‚Opfers‘. Die Darstellung von Jüd*innen als Opfer begegnet einem heute en masse in deutschen Schulbüchern (Kramer 2015). Sie ist die säkularisierte Variante eines christlichen Stereotyps: Wie sich Jesus für die ‚Sünden‘ der Anderen an das Kreuz nageln ließ, so nimmt in der säkularisierten Variante ‚der Jude‘ diese Rolle ein: wehr- und widerstandslos, freiwillig, vergebend. Jüdische Vielfalt mit ihren Brüchen und Widersprüchen sprengt dieses Bild.

Das wird besonders an queeren Jüd*innen deutlich. Während sie als Jüd*innen schweigsam die „Wiedergutwerdung“ bezeugen sollten, wurden sie gleichermaßen durch den Paragrafen 175 StGB kriminalisiert. Sie widersprachen so der Rollenerwartung, da sie fortwährend zu Täter*innen erklärt wurden. Jüd*innen nach 1945 öffentlich als Täter*innen zu benennen, hätte allerdings deutlich gemacht, dass der vermeintliche Bruch zum NS nicht so tiefgreifend war, wie das Wort ‚Stunde Null‘ vermuten lässt.8

Der wandelnde Widerspruch

Solange Jüd*innen sich der Erwartung fügen, als Stimme der Versöhnung und Vergebung zu dienen, können sie in der deutschen Gesellschaft und ihren Erinnerungsnarrativen sichtbar werden. Sobald Jüd*innen diesem Bild nicht entsprechen, verschwinden sie aus den populären Erzählungen: je größer der Widerspruch, desto geringer die Sichtbarkeit. Dieses Schicksal ereilte sowohl queere als auch wehrhafte Jüd*innen. Noch mehr sogar, wenn beides zusammentraf. Und manchmal reichte allein das Gerücht.

Berichte des Widerstands im Warschauer Ghetto erlangten in der Bundesrepublik ebenso wenig größere Popularität wie zum Beispiel der Widerstandskämpfer Herschel Grynszpan. Das Tagebuch der Anne Frank hingegen wurde zum Kassenschlager. Millionen Menschen drangen in die intimsten Gedanken einer jungen Frau* ein. Das Andenken an Grynzspan stellte sich ganz anders dar. 1938 schoss er in der Pariser Botschaft auf den deutschen Botschaftssekretär Ernst vom Rath. Um das Attentat ranken sich diverse Theorien. NS-Funktionäre ließen vom Rath wahrscheinlich sterben, um das Zerstören, Rauben und Morden der Reichspogromnacht in Gang zu setzen und zu legitimieren (Kleikamp 2013). Die Theorien, die sich mit der vermeintlichen Homosexualität von vom Rath und Grynszpan beschäftigten und eine sexuelle Beziehung vermuteten, sorgten für Kontroversen.

Der amerikanische Journalist Jonathan Mark nahm sie 2010 wieder auf. Die Behauptung einer homosexuellen Liebesbeziehung habe dem Ruf Grynszpans, so Mark, dauerhaft geschadet (Mark 2010). 1938 war er als Symbol für den mutigen, widerständischen Juden* international bekannt, heute sei er nicht mehr als eine Randnotiz (Mark 2010). Sein Verschwinden aus den Narrativen ließe sich damit begründen, dass er angeblich nicht mit einem netten jüdischen Mädchen*, sondern mit Ernst vom Rath geschlafen habe (Mark 2010). Mark war wahrscheinlich nicht bewusst, dass diese Behauptung im deutschen Kontext eine besondere Wirkung entfaltet, wo der Name Herschel Grynszpan nur in Fachkreisen bekannt ist, während Anne Frank große Popularität erfährt. Die unterschiedliche Wahrnehmung verwundert. Auch wenn sich ihre Biografien teilweise unterscheiden, sind sie doch beide jugendliche Zeug*innen deutscher Verbrechen geworden. Sie sollten gleichermaßen in Narrativen sichtbar werden, doch Grynszpan droht im Dunkel der Geschichte zu verschwinden. Anne Frank bietet sich aufgrund ihres jugendlichen, fast kindlichen Alters auch eher als Projektionsfläche und für die Funktionalisierung in der Rolle des Opfers an. Grynszpan hingegen ist ein wandelnder Widerspruch. Er steht nicht nur für die komplizierte Verbindung aus vermeintlicher Homosexualität9 und jüdischer Identifizierung, sondern auch für Wehrhaftigkeit. Sein Attentat auf den Botschaftssekretär* widerspricht der Erwartung des sich seinem Schicksal fügenden Opfers.

Auch der Widerstandskämpfer Gad Beck kämpfte vor, aber auch nach 1945. Er war schwul, jüdisch und Kommunist. Beck überlebte die Shoah im Berliner Untergrund, aus dem er Jüd*innen zur Flucht in die Schweiz verhalf (United States Holocaust Memorial Museum 2014). Bekannte und Freund*innen versorgten ihn mit Lebensmitteln und Verstecken, ehe er 1945 an die Gestapo verraten wurde (United States Holocaust Memorial Museum 2014; Heibert 2012). Nach Kriegsende organisierte Beck die Ausreise von Überlebenden in das britische Mandatsgebiet Palästina (United States Holocaust Memorial Museum 2014). In den 1960ern kehrte er nach Europa zurück, baute den Deutsch-Israelischen Studentenbund mit auf und versuchte durch Vorträge und Seminare gegen den verdrängten Mord an Millionen Jüd*innen anzukämpfen (Heibert 1995: 18; Heibert 2012). Lange Zeit wollte niemand hören, was er zu erzählen hatte, weil Homosexualität noch bis zu den Reformen 1969/73 als strafbar galt (Schmitt 2014). Zwischen 1977 und 1979 kehrte er nach Berlin zurück, um jüdisches Leben wiederaufzubauen und sich für LGBTIQ*-Rechte einzusetzen (Holocaust Memorial Day Trust 2012; Welt 2012). Beck wurde zum Leiter der jüdischen Volkshochschule in Westberlin, was er nicht zuletzt dem Einsatz Heinz Galinksis zu verdanken hatte (Heibert 1995: 189; Heibert 2012). Nachdem er 1988 die Arbeit in der Volkshochschule aufgab, verfasste er seine Erinnerungen, wurde TV-Talkgast und ging auf Lesereise (Heibert 2012: 204).

Becks Erinnerungen berichten davon, wie die Kriminalisierung von Homosexuellen bis 1994 auch die Aufnahme queerer Jüd*innen in populäre Gedenknarrative unterband. Erst nach der strafrechtlichen Liberalisierung konnten auch seine Erfahrungen hier einen kleinen Platz finden. 2014 wurde zum Beispiel eine Oper über Beck im Berliner Admiralspalast aufgeführt. Trotz alledem scheint das Gedenken an ihn auf bestimmte, zum Teil professionelle Personenkreise begrenzt zu sein. Von einer populären Erinnerungskultur, die Beck miteinschließt, kann derzeit nicht gesprochen werden.

Der lesbisch-feministische Shabbeskreis

Jüdische Perspektiven wurden auch innerhalb der Frauen- und Lesbenbewegung verdrängt. Bereits in den 1980er Jahren fanden sich Menschen zusammen, die zwar keineswegs alle lesbisch und jüdisch waren, doch sie teilten bestimmte Erfahrungen (Antmann 2019). Sie hatten erlebt, dass die Shoah beschwiegen wurde und sich die Menschen in der post-nazistischen Gesellschaft emotional verrenkten, was den Alltag und das Leben der Frauen* prägte (ebd.).

Im Jahr 1984 gründeten sie eine der bedeutendsten feministischen Gruppen der 1980er Jahre (ebd.). Seit den 1970er Jahren hatten einige feministische Gruppen beschlossen, den Antizionismus zum unverzichtbaren Baustein ihrer progressiv-feministischen Identität zu erklären (Bertel/Vranković 2018: 114). Die Mitglieder des Shabbeskreises hatten erlebt, dass die Selbstidentifikation als jüdisch und feministisch(-queer) von manchen feministischen Gruppen zum unauflösbaren Widerspruch erklärt wurde (Antmann 2019). Debora Antmann konstatiert, dass es bis heute an jüdischen Perspektiven in der feministischen Praxis in Deutschland mangelt (Antmann 2017). Ein weiterer Grund für die Gründung des Shabbeskreises war, dass die Mitglieder Ausgrenzung in jüdischen Gemeinden erlebt hatten. Dort wurde ihnen zuweilen vorgeworfen, die „endgültige[n] Zerstörerinnen“ der jüdischen Tradition zu sein (Antmann 2019).

Der Ausschluss von Jüd*innen aus der Frauen- und Lesbenbewegung wurde über unterschiedliche Mechanismen organisiert. So wurde zum Beispiel queer-jüdisches Dasein verleugnet, der Nationalsozialismus umgedeutet und Fantasien vom Bild ‚des Juden‘ reproduziert (ebd.). Eine gängige Argumentation war, den Nationalsozialismus zu einer „Extremform des Patriarchats“ umzudeuten, was nichtjüdische Frauen zur Selbstinszenierung als eigentliches Opfer des Nationalsozialismus nutzten (ebd.). Diesem Gedanken folgend, wurde der Ursprung des Patriarchats im Judentum ausgemacht, was implizit bedeutete, dass ‚der Jude‘ letztlich verantwortlich für die NS-Diktatur gewesen sei (Perko 2005: 131; vgl. Antmann 2019). Diese Art der Umdeutung der Geschichte war eine Strategie der Selbstentlastung. Jüdisch und feministisch sein schlossen sich aufgrund des vermeintlich „gewaltvollen und martialischen Charakters“ des Judentums aus und das Judentum wurde zum Feindbild (Antmann 2019). Mitglieder des Shabbeskreises erlebten auf Veranstaltungen Empörung, Feindseligkeit und Wut (ebd.). Die Berichte verweisen darauf, wie die in Deutschland eng mit Antisemitismus verknüpfte Form der Vergangenheitsabwehr selbst in progressiven Kreisen zur Unsichtbarkeit von queeren Jüd*innen führte. Dort, wo Jüd*innen versuchten, aus den Erwartungen der Opfer-Rolle auszubrechen, erlebten sie über alle gesellschaftlichen Gruppen und Sphären hinweg teilweise sogar gewaltvolle Abwehr. Umso wichtiger war der Kampf für sichere Räume, wie ihn damals der Shabbeskreis führte und wie er inzwischen auch von Keshet Deutschland10 fortgeführt wird.

Eine starke Stimme in schwierigen Zeiten

Der Name Magnus Hirschfeld verweist auf eine andere Geschichte queer-jüdischen Lebens in Deutschland. Er wurde einer breiteren Öffentlichkeit u. a. durch die Amazon-Serie Transparent bekannt. Mit seiner Theorie der sexuellen Zwischenstufen lieferte der Sexualforscher* bereits 1899 einen Ansatz, der sich in der Queer Theory fortsetzte (Barthels 2019). Nach Hirschfeld gibt es geschlechtliche „Mischformen in ausserordentlicher Mannigfaltigkeit“, da „zwischen Mann und Weib in allen geistigen und körperlichen Punkten nur graduelle, quantitative Unterschiede bestehen“ (Hirschfeld 1899: 4). Er argumentierte im biologistischen Sprachgebrauch und Vorstellungsraum seiner Zeit, war aber der Meinung, dass es „Frauen mit männlichen“ sowie „Männer mit weiblichen Geschlechtsteilen“ gibt (Barthels 2019). Damit rüttelte er an der vorherrschenden Vorstellung der natürlichen Zweigeschlechtlichkeit. Hirschfeld konzentrierte sich auf die individuellen Bedürfnisse, in einer Zeit, in der das Kollektive, also der Volkskörper über allem thronte (ebd.). Seine Erkenntnisse dienten stets dem Ziel der Entkriminalisierung und waren seiner Zeit weit voraus11 (ebd.). Heute trägt eine nach ihm benannte Bundesstiftung mit ihrer Arbeit maßgeblich zur Aufklärung über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt bei. Der Weg zur Anerkennung der Stiftung durch den Bund wurde erst durch die endgültige Abschaffung des Paragrafen 175 StGB möglich. Wie auch im Gedenken an Gad Beck gab es bereits seit den 1980er Jahren Menschen, die sich für die Erinnerung an Hirschfeld einsetzten und damit massiv zur gesellschaftlichen Aufklärung über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt beigetragen haben. In der überwiegenden Mehrheit der Gesellschaft wird an den entsprechenden Jahrestagen nur selten an Beck und Hirschfeld erinnert, ihre Arbeit selten gewürdigt. Auch die Erinnerung an den Shabbeskreis oder an Herschel Grynszpan blieb auf die Forschung begrenzt. Das entspricht der allgemeinen Tendenz, die auch Samuel Salzborn (2020: 55) beschreibt. So sei das deutsche Gedenken davon geprägt, dass eine hochprofessionelle (geschichts-)wissenschaftliche Forschung stetig neue Erkenntnisse über die NS-Vergangenheit liefert und diese in politischer Bildungsarbeit vermittelt, dabei aber auf eine „historisch desorientierte [...] und weitgehend faktenresistente [...] deutsche [...] Bevölkerung“ trifft (Salzborn 2020: 55).

Hirschfeld eignet sich dabei besser für das Gedenken, da er bereits 1935 im Exil verstarb und nicht mit Gewalt gegen den NS vorgegangen war. In der hierarchisch strukturierten Gedenklandschaft in Deutschland erweisen sich Jüd*innen, die der Rolle des vergebenden, vermeintlich wehrlosen Opfers entsprechen, als weitaus populärer als diejenigen*, die über Jahrzehnte hinweg kriminalisiert wurden. Mit der Entkriminalisierung entstanden v. a. in der Bildungsarbeit zarte Gegentendenzen, welche in der aktuellen politischen Entwicklung wiederum verstärkt Repressionen erfahren. Hierbei tun sich insbesondere Vertreter*innen wie auch Anhänger*innen der Alternative für Deutschland (AfD) hervor.

Die Rolle der Alternative für Deutschland

Der „Riss, den Auschwitz in die Geschichte geschlagen hat“ (Adamczak 2005: 232), steht für die Unmöglichkeit, von Deutschland zu sprechen und dabei von der Shoah zu schweigen. Er ist der Stachel im Fleisch all jener, die sich nach Normalisierung und ungebrochener Identifizierung mit der deutschen Nation sehnen. Funktionär*innen der AfD fordern in den letzten Jahren in unterschiedlichen Nuancen und Formulierungen „eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ (Zeit Online 2017). Gleichzeitig geriert sich die Partei als „Garant jüdischen Lebens“ (Spiegel Online 2017). Sie wollen die Vergangenheit überwinden, daher halten sie an der oberflächlichen Abwehr von Antisemitismus fest, denn sie bezeugt die deutsche Wiedergutwerdung. Dort wo Antisemitismus, Homofeindlichkeit und Vergangenheitsabwehr zusammentreten, stellt queeres jüdisches Leben einen unauflöslichen Widerspruch dar. Daher fordert die AfD-Bundestagsfraktion auch die Abschaffung der Hirschfeld-Stiftung, um den „ideologischen Gesellschaftsumbau“ zu stoppen (Klein 2019). Die vermeintliche Verteidigung jüdischen Lebens erfolgt nur aus strategischen Gründen und ist mit strengen Erwartungen an Jüd*innen verknüpft. Sobald Jüd*innen nicht die dankbaren Opfer sind, werden auch sie ganz offen zum Ziel von Angriffen aus Reihen der rechtspopulistischen Bewegung in Deutschland.

Ausblick

Die Beispiele sind zahlreich und Identitäten und Mechanismen weitaus komplexer als hier darstellbar. Neben vielen anderen sind beispielsweise auch die Kunst von Lotte Laserstein oder der Kampf von Fritz Bauer für eine Liberalisierung des Strafrechts und die Abschaffung des Paragrafen 175 StGB zu nennen. Wer heute nach einer Normalisierung Deutschlands ruft, will den Schlussstrich unter die Shoah und muss die Kontinuitäten des Nationalsozialismus verdrängen und verleugnen. Doch „Auschwitz lässt sich nicht vertrauern – schon gar nicht von den Nachfahren der Täterinnen und Täter*“ (Adamczak 2005: 232). An queeren und widerständigen Jüd*innen zeigte sich das allzu deutlich, da sie der Wiedergutwerdung offen im Wege stehen. Dieses Problem ist nicht auf bestimmte Milieus sozialer oder politischer Art zu begrenzen, sondern tritt gesamtgesellschaftlich auf. Vor allem, weil es enge strukturelle Verbindungen zwischen Antisemitismus und Homofeindlichkeit gibt und letztere sogar als eine Art Stellvertreter für die Jüd*innenfeindschaft auftreten kann. Deshalb kann die Kritik des Antisemitismus nicht ohne ein Mitdenken anderer Identitätsmerkmale auskommen (A.G. Gender-Killer 2005).

Die Entwicklungen um die Hirschfeld-Stiftung zeigen, dass es glücklicherweise Gegentendenzen gibt, die durch die Abschaffung des ‚175er‘ Auftrieb erhalten haben. Es gibt allerdings weiterhin viel zu tun – noch immer werden Jüd*innen in der Öffentlichkeit auf die Themen Antisemitismus, Israel und die Shoah begrenzt. Queer-jüdische Perspektiven sichtbar zu machen und radikale Vielfalt gegenüber Vereindeutigungswünschen zu behaupten, ist ein Weg, die bestehenden Narrative zu brechen. Dieser Bruch ist notwendig, um auf deutsche Kontinuitäten hinzuweisen und damit Antisemitismus, Homofeindlichkeit und Vergangenheitsabwehr zu begegnen.

 

1 Was wäre die vermeintlich korrekte Schreibweise: ‚Jud*in‘, ‚Jüd*e‘, ‚Jud*innen‘ oder ‚Jüd*innen‘? Ich habe mich für die Verwendung des femininen Wortstammes entschieden. Dies steht im direkten Zusammenhang mit der Unterrepräsentiertheit femininer Sprachformen in wissenschaftlichen Arbeiten.

2 Eike Geisel kritisiert hiermit geschichtspolitische Tendenzen in Deutschland, die zur Verklärung der eigenen Vergangenheit beitragen. Im Fokus steht der Versuch, jüdisches Leben zur Legitimation der eigenen weltpolitischen Rolle zu funktionalisieren: „Je heftiger sie sich mit den jüdischen Toten beschäftigten, desto lebendiger wurden sie selbst. Je gründlicher sie erforschten, was jüdisch sei, desto fundamentaler erfuhren sie sich als Deutsche; kurz: am 9. November 1989 wurde ein kollektives Bedürfnis befriedigt, das der manischen Beschäftigung mit den Juden logisch von Anbeginn zugrunde lag.“ (Geisel 2015: 47).

3 Die Unterscheidung zwischen Jüd*innen und ‚der Jude‘ sowie Queers/LGBTI und ‚dem Homosexuellen‘ soll verdeutlichen, dass es sich bei jeweils Letzterem um eine Rolle im „Erinnerungstheater“ (Bodemann 1996) bzw. Projektionen handelt.

4 Der Begriff Homofeindlichkeit eignet sich besser, die soziale Aversion gegen Schwule und Lesben zu erfassen, weil er im Gegensatz zu ‚Homophobie‘ nicht auf eine vermeintliche Angst abstellt, sondern auch Äußerungen wie Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen und körperliche wie psychische Gewalt erfasst (Queer Lexikon 2017).

5 In den USA wurden zu jener Zeit Kommunismus und Homosexualität als „fundamentales inneres Sicherheitsrisiko“ miteinander in Verbindung gesetzt (Jakobsen 2003: 74).

6 Berufsverbot ist ein kritischer Begriff für den Radikalenerlass. Gemeint ist der Ausschluss von „rechts- und linksradikalen Personen“ aus dem öffentlichen Dienst (Landesregierung Nordrhein-Westfalen 1972: 342). 1972 wurde der Erlass im Anschluss an eine Debatte über den Umgang mit Verfassungsfeinden im öffentlichen Dienst beschlossen (Wilmes 2013). Die durch ehemalige NS-Richter verhängten Ausschlüsse betrafen fast ausschließlich das linkspolitische Spektrum – in Bayern wurden im Zeitraum 1973 bis 1980 102 linke Bewerber*innen und 2 rechte abgelehnt (Wilmes 2013; Mühldorfer 2014). Derart „staatlich gelenkte […] ideologische […] Kampagnen gegen den Kommunismus“ gab es in keinem anderen Land in Europa (Siegfried 2006: 187).

7 Der Begriff ‚queer‘ soll im vorliegenden Text verdeutlichen, dass es eine heterogene Gruppe war, die unter diesen Zuständen gelitten hat. ‚Queer‘ wird als Sammelbegriff verwendet, in dem sich all jene wiederfinden, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung nicht in heteronormative Muster passen oder diese aktiv hinterfragen. So soll der Begriff genutzt werden, um zu betonen, dass Identitäten nicht einfach scharf voneinander zu trennen sind (Kühne 2017).

8 Konträr zum vermeintlichen Tabu, Jüd*innen öffentlich als Täter*innen zu benennen, gab es das Bedürfnis danach, Jüd*innen in der Rolle von Täter*innen wahrzunehmen, um die eigene Selbstentlastung voranzutreiben (Salzborn 2020: 68).

9 Es bleibt ein kontroverses Thema, welche sexuelle Orientierung Grynszpan hatte. Auch wenn er in seiner Zeit in Paris in Lokalen verkehrte, die als Treffpunkt von Homosexuellen galten (Döscher 2000: 63ff.), gibt es keine endgültigen Beweise.

10 Im November 2018 wurde der Verein Keshet Deutschland gegründet. Dieser versteht sich als Vertretung queerer Jüd*innen und will die Rechte von und den Umgang mit LGBTIQ*-Jüd*innen fördern (Brandenburg 2019).

11 So war Hirschfeld damals der* einzige Wissenschaftler*, der sich mit trans* und inter* beschäftigte und mit seinem Institut einen Zufluchtsort schuf (Barthels 2019).

 

 

Literatur

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