In Zeiten der Pandemie und einer dadurch beschleunigten digitalen Wende sehen sich Beratungsstellen zunehmend mit der Aufgabe konfrontiert, kontaktlose und digitale Beratungsformen anzubieten. Inwieweit aktuell bereits Onlineberatung angeboten wird, welche Vor- und Nachteile sie in diesem spezifischen Beratungskontext hat, vor welche Herausforderungen sie die Mitarbeitenden von Beratungsorganisationen stellt und was sich Ratsuchende explizit für Beratungsformen wünschen, soll im Rahmen dieser empirischen Studie sowohl qualitativ als auch quantitativ ermittelt werden.
Projektziel:
Ziel des Projektes ist es, empirische Daten als Grundlage dafür bereitzustellen, die Online-Beratungsangebote der Beratungsstellen entsprechend anzupassen und zukunftsfähig auf die Bedürfnisse der Ratsuchenden abzustimmen. In der ersten Projektphase (September bis Dezember 2022) findet eine Bestandsanalyse statt, die einen Überblick über das aktuell vorhandene Angebot von Onlineberatung schaffen soll. Lokal vorhandenes Wissen sowie praktische Erfahrungen von in der Beratung tätigen Personen werden bundesweit zusammengetragen und evaluiert. Dabei sollen unter anderem auch die Gründe dafür erforscht werden, warum wenig oder keine Onlineberatung angeboten oder nachgefragt wird. In der geplanten, zweiten Projektphase (Januar bis Juni 2023) stehen die Erfahrungen und Wünsche hinsichtlich Onlineberatung von Seiten der Ratsuchenden im Forschungsfokus.
Vorgehensweise:
In der ersten Projektphase werden bundesweit Berater*innen aus Beratungseinrichtungen und anderen Nichtregierungsorganisationen befragt, die im Kontext von Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung sowie rassistisch, antisemitisch und rechts motivierter Gewalt tätig sind. Es werden mehrere qualitative Hintegrundgespräche sowie eine standardisierte Onlinebefragung durchgeführt. Die darauf aufbauende, zweite Projektphase zielt auf eine Erhebung der Perspektive von Ratsuchenden bei diesen Beratungsstellen ab. Hierfür wird eine standardisierte Umfrage unter Ratsuchenden mit vertiefenden Fokusgruppen-Interviews kombiniert.
Institutionelle Einbindung:
Das partizipativ angelegte Projekt wird vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) durchgeführt und läuft in allen Phasen in enger Zusammenarbeit mit dem bundesweiten Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. (VBRG). Finanziert wird die erste Projektphase vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Mittel für die zweite Projektphase wurden beantragt.
Projektkaufzeit:
09/2022 – 12/2022
01/2023 – 06/2023 (zweite Projektphase, sofern Mittel bewilligt werden)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Kontakt:
E-Mail: daniel.geschke(at)idz-jena.de | Tel.: 03641 / 27 19 402