Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus erleben seit einigen Jahren eine Konjunktur in Deutschland. Die rechtsterroristischen Anschläge von Halle und Hanau sind der bisher brutalste Ausdruck einer zunehmenden Rechtsradikalisierung in Teilen der Gesellschaft. Doch die menschenverachtenden und antidemokratischen Einstellungen sind keineswegs neue Phänomene. Vielmehr wurzeln sie in einer langen Geschichte rechter Ideologien und menschenfeindlicher Ressentiments in Deutschland, die dem Nationalsozialismus vorausgingen, ihn überdauerten und bis heute in unterschiedlicher Form fortwirken.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes zeigen in einem breiten Spektrum die Kontinuitäten rechtsradikalen, rassistischen, antisemitischen, antiziganistischen, frauen- und homosexuellenfeindlichen Denkens und Handelns in Deutschland und Österreich auf. Immer wieder machen die Beiträge deutlich: Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem heutigen wiedererstarkenden Rechtsradikalismus und Antisemitismus und einer kontinuierlichen Abwehr der nationalsozialistischen Vergangenheit. Sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland und über alle gesellschaftlichen Bereiche wie Politik, Justiz, Kultur und Wissenschaft hinweg wurde eine fundamentale Aufarbeitung der Vergangenheit lange versäumt und die tagesaktuelle rechte Gewalt bagatellisiert. Der Sammelband erhellt die Leerstellen dieser Auseinandersetzung mit historischen, sozialwissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Perspektiven.
ISSN (Online-Ausgabe): 2512-9716
ISSN (Print-Ausgabe): 2512-9732
ISBN: 978-3-940878-51-9
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