Wissen schafft Demokratie 5/2019 - Ländlicher Raum

Für manche ist der ländliche Raum eine romantische Hoffnung für den Ausstieg aus Hektik und Stress, für andere der Inbegriff von Langeweile und Rückstand. Zunehmend wird er im Zusammenhang mit umfassenden Fragestellungen wie ungleichen Lebensverhältnissen, Globalisierung, Digitalisierung und Energiewende diskutiert. Strukturabbau, demografischer Wandel und damit einhergehende Folgen für die politische Kultur geraten ebenso in den Blick wie Möglichkeiten, Veränderungen im ländlichen Raum innovativ zu gestalten. Doch für die allermeisten Bewohner*innen – so auch in Thüringen – ist der ländliche Raum vor allem die alltägliche Lebenswelt.
Die Untersuchung der politischen Kultur im ländlichen Raum ist von großer Bedeutung – nicht zuletzt für die Entwicklung problemadäquater Ansätze zur Stärkung von Demokratie und Zivilgesellschafft. Dafür bietet der vorliegende Band empirische Fakten und Praxisansätze. Anliegen des Bandes ist es, Erkenntnisse aus Wissenschafft und Praxis zusammenzutragen. Denn trotz besorgniserregender Tendenzen ist der ländliche Raum heterogen und steckt voller Leben, Vielfalt und Engagement.


Wissen schafft Demokratie - Band 5/2019

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

vor 100 Jahren wurde mit der Weimarer Verfassung der Grundstein für die erste Demokratie in Deutschland gelegt. Bis heute verkörpert die Weimarer Verfassung den Aufbruch in eine demokratische, in eine sozial gerechte Gesellschaft. Weimars Ideale von Freiheit und Demokratie, Rechts- und Sozialstaatlichkeit, dem Wahlrecht von Frauen und Pressefreiheit haben wir in Thüringen mit einem Festakt im Februar diesen Jahres gefeiert. Diese Werte sind heute ein fester und wehrhafter Bestandteil unseres Grundgesetzes. Eine starke Demokratie fußt auf einem aktiven…

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Für manche ist der ländliche Raum der Inbegriff von Langeweile und Rückstand, für andere eine romantische Hoffnung für den Ausstieg aus Hektik und Stress. Doch von einer Idylle des ländlichen Raumes wird momentan in politischen Diskursen wenig gesprochen. Zunehmend wird er – spätestens mit der sprachlichen Erfindung eines Heimatministeriums – im Zusammenhang mit umfassenden Fragestellungen fokussiert, z. B. ungleicher Lebensverhältnisse und ungleichzeitiger Entwicklungen im Zeitalter von Globalisierung, Digitalisierung und identitärer Flexibilisierung. Energiewende, Gebietsreform,…

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Vor dem Hintergrund medial produzierter Bilder über Bewohner_innen des ländlichen Raums beschäftigt sich der Beitrag damit, wie die Bewohner_innen selbst ihren Lebensentwurf zeichnen, welche Motive sie veranlassen, zu bleiben und wie sie ihren Alltag unter den ortsspezifischen Bedingungen arrangieren. Die abschließenden Thesen sind als work in progress aus aktuellen Forschungsarbeiten zu verstehen und sind explizit dafür gedacht, zu einer Diskussion anzuregen.

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Wer sich engagiert, der bleibt. Das gilt besonders in Hinblick auf ländliche Räume, die sich in einem anhaltenden Umbruch befinden. Weil Angebote für Kultur, Freizeit und Bildung auf dem Land weniger ausgebaut sind, hat Engagement für die Gesellschaft hier einen besonderen Stellenwert. Ob Sportverein, freiwillige Feuerwehr oder Laientheater: Wo Menschen aktiv werden, soziales Miteinander fördern und gemeinsam anpacken, entsteht Sinn, wächst gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Demokratie wird gestärkt. Denn ein demokratisches Zusammenleben bedingt die Beteiligung und das Engagement der…

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Die Untersuchung des bürgerschaftlichen Engagements von Geflüchteten in Sachsen ist Teil eines durch das Sächsische Staatsministerium für Gleichstellung und Integration geförderten Projektes (2018-2020). Dessen Projektträger, der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Landesverband Sachsen, ist bereits seit seiner Gründung 1996 Träger von Freiwilligendiensten. Als Mitgliederverband ist der AWO Landesverband daran interessiert, Geflüchtete als Mitglieder oder aktive Engagierte zu gewinnen. Aus diesem Grund hat er sich im Rahmen des Projektes zum Ziel gesetzt, geflüchtete Menschen mittels bürgerschaftlichen…

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Der Heimatbund Thüringen e.V. verwirklicht seit Januar 2013 ein Bildungs- und Vereinsentwicklungsprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ und des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit. Im Projekt-Akronym PARTHNER sind die wesentlichen Projektziele bereits formuliert: „Für mehr Partizipation in unserer Thüringer Heimat – Nachhaltige Entwicklung ohne Ressentiments“.

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Mit Annika Schmalenberg, Teilhabeberaterin und Mitautorin der Studie „Alt werden mit Behinderung – Mittendrin ein Leben lang“ sprach Janine Dieckmann (IDZ) über Ergebnisse der Studie, Barrierefreiheit im ländlichen Raum sowie über Teilhabeforschung und das neue Forschungsinstitut des Allgemeinen Behindertenverbands in Deutschland.

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Es geht um uns!

Wir haben seitens des Gesellschaftwissenschaftlichen Instituts München (GIM) für Zukunftsfragen das Konzept DORFGESPRÄCH in den Jahren 2017/2018 im Rahmen eines Modellprojekts der Bundeszentrale für politische Bildung im ländlichen Raum in Oberbayern entwickelt. Das Konzept wurde in drei unterschiedlichen dörflichen Kommunen zwischen 1300 und 3600 Einwohner_innen und in Weiterbildungen in Bayern und Sachsen-Anhalt konkretisiert und in einem Praxisleitfaden publiziert (Wenzel/Boeser-Schnebel 2019).

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Im vorliegenden Beitrag stehen die Besonderheiten des ländlichen Raums im Zentrum. Die Forschungsprojekte hatten (bzw. haben) – bis auf eine Ausnahme – ihren regionalen Schwerpunkt in Ostdeutschland. Auch wenn die vorgestellten Studien nicht direkt auf die Besonderheiten des ländlichen Raums fokussierten, lassen sich wichtige Erkenntnisse diesbezüglich ableiten. Insbesondere lässt sich zeigen, dass neben den Herausforderungen, die in der ländlichen Lage und dessen strukturellen Rahmenbedingungen begründet sind, die gesellschaftliche Atmosphäre vor Ort wesentlichen Einfluss auf die…

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Der Beitrag nimmt das Erstarken des Rechtspopulismus zum Anlass, um den Zusammenhang von Strukturwandel und rechten Politikangeboten in strukturschwachen Regionen zu thematisieren. Hierfür zeigen wir die Veränderungen im modernen Staatsverständnis und führen den autoritären Wettbewerbsstaat als dessen aktuelles Leitbild ein. Ausgehend davon nehmen wir den Freistaat Bayern in den Blick. Das bayerische ‚Heimatministerium’ betreibt hierbei eine Politik des Sparzwangs und des Abbaus (sozial-)staatlicher Strukturen. Die CSU flankiert dies mit einer rechtspopulistischen Rhetorik des „Sozialneids“…

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Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der These auseinander, dass rechtspopulistische Bewegungen und Parteien wie die AfD umso erfolgreicher seien, je ländlicher – und damit „abgehängter“ die Region ist. Wir untersuchen dafür die AfD-Zweitstimmenergebnisse bei der Bundestagswahl 2017. Unsere Analyse ergibt, dass eine Differenzierung notwendig ist. So weisen in Ostdeutschland vor allem eher ländliche – und nicht sehr ländliche – Gemeinden ein deutlich höheres AfD-Wahlergebnis als urbane (d. h. nicht-ländliche) Gemeinden auf. In Westdeutschland hingegen weisen sehr ländliche Gemeinden ein…

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Die 3.000-Seelen Gemeinde Themar in Südthüringen ist seit dem Sommer 2018 bundesweit zu einem Symbol für extrem rechte Großevents geworden. Im Nachbarort Kloster Veßra besitzen Neonazis mit dem Gasthaus „Goldener Löwe“ einen überregionalen Vernetzungsort. Politische Akteur*innen und Initiativen versuchen diesen Entwicklungen seither mit Friedensgottesdiensten, Demonstrationen oder Demokratiefesten entgegenzutreten. Nur gut 20 km entfernt liegt das beschauliche und weit weniger bekannte Dorf Gießübel. 2010 wurde hier ein zwischenzeitlich leer stehender Gasthof von den NaturFreunden Thüringen…

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Offensichtlich spielen räumliche Zusammenhänge bei der Ablehnung von Geflüchteten eine Rolle. In der Stadtsoziologie wird davon ausgegangen: Der Nahraum nimmt für viele Menschen eine wichtige Dimension von Selbstkontrolle und Nähe ein. Deshalb gibt es Proteste, die sich auf den eigenen „Hinterhof“ (Backyard) beziehen. Vorstellungen von Fairness sind dabei besonders wichtig. Vorstellungen über die Bedeutung des Nahraums gehen davon aus, dass Nähe und Nachbarschaft die individuelle Integration durch intensive Sozialkontakte herstellen. Können also Diskurse über den Nahraum erklären, warum…

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„Wir fangen einfach an“: Das ist das Motto von Hanka Giller, Leiterin des Amtes für Jugend und Soziales der Stadt Saalfeld/Saale in Thüringen. Ort des Baugeschehens ist das ehemalige Kasernengelände am Rand der Stadt. Mit einfachsten Mitten entstand bei der Sommerwerkstatt 2017 mitten auf einer Brache ein erster Quartiersmittelpunkt, Begegnungsraum und Spielort für die alten und neuen Nachbar_innen. Ziel der Projektpartner Stadt und Bildungszentrum Saalfeld sowie vielen Partner_innen und Helfer_innen ist es, ab 2019 ein dauerhaftes Werkhaus zu errichten – mit Arbeits- und Sozialräumen, Café…

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Welche Rolle spielen Bürgerinitiativen im ländlichen Raum bei der Herstellung von Sicherheit? Zur Untersuchung dieser Frage wird die Selbstdarstellung einer Bürgerinitiative in Bezug zur Staatstheorie von Thomas Hobbes und zu sozialwissenschaftlichen Konzepten von Sicherheit und Ordnung gesetzt. Wie sich zeigt, stehen Staat und Zivilgesellschaft hier in einem Verhältnis beidseitiger Inanspruchnahme.

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Völkischer Rechtsextremismus vereint die Ideologie des völkischen Nationalismus mit der politischen Aktionsform der strategischen Raumergreifung und einem Lebensstil, der sich uneingeschränkt an rechtsextremer Ideologie orientiert. Da völkische Rechtsextreme „das Volk“ als eine starre, organische, überhistorische Einheit sehen, dessen Charaktereigenschaften nach der „Blut und Boden“-Ideologie durch den „Lebensraum“, in dem ein „Volk“ lebt, bestimmt werden, kommt diesem eine besondere Bedeutung zu. Daraus leiten sich für völkische Rechtsextreme eine politische Zielsetzung und eine klare…

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Anklam galt spätestens seit 2002 als Ort, an dem sich eine Normalisierung rechtsextremer Strukturen beobachten ließ (Borstel 2011, Borstel/Luzar 2016, Heitmeyer 1999). Dafür sprachen das Zusammenspiel aus aktiven rechtsextremen Strukturen, einer schwachen Zivilgesellschaft, großen sozioökonomischen Problemen und weit verbreiteten demokratieskeptischen und in Teilen auch offen menschenfeindlichen Einstellungen in der Bevölkerung. Seitdem ist viel Wasser die Peene heruntergeflossen. Konnte die Gefahr der rechtsextremen Normalisierung gebannt werden und wenn ja wie? Zahlreiche Demokratieprojekte…

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In diesem Beitrag werden Ergebnisse einer Lokalstudie zu rechtsextremen Aktivitäten im Landkreis Lörrach vorgestellt. Im Winter 2015/16 verdichteten sich in mehreren Städten des ländlich geprägten Landkreises Vorfälle, die den sozialen Zusammenhalt herausforderten und das Demokratiezentrum Baden-Württemberg animierten, eine Studie über die Herausforderungen für den sozialen Zusammenhalt in Auftrag zu geben. Der vorliegende Beitrag fokussiert auf die Ursprünge und die Zusammensetzung rechtsextremer Proteste und thematisiert ihr Scheitern in der Region. Besonders unter dem Gesichtspunkt der…

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Die langjährige Erfahrung der Mobilen Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus (1) in Ost- und Westdeutschland zeigt, dass Problemlagen und mögliche Bearbeitungsstrategien im Themenfeld in städtischen und ländlichen Räumen bisweilen extrem unterschiedlich sind. In Stadtgesellschaften lassen sich Personen aus unterschiedlichen Milieus häufig leichter für das Engagement gegen menschenfeindliche Einstellungen aktivieren und mobilisieren als in Dörfern. Das liegt beispielsweise an den differenzierteren zivilgesellschaftlichen Strukturen (Parteien, Verbände etc.), aber auch an der größeren…

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Das Land leidet massiv unter der doppelten Entmündigung durch Bund und Länder: einmal der Kommunen und zum anderen der Mehrheit der eingemeindeten Dörfer und Kleinstädte. Es fehlen der Respekt gegenüber den Kompetenzen und Kräften der Selbstverantwortung auf dem Land, die ausreichende finanzielle Unterstützung und die Freiräume der lokalgerechten Entfaltung. Ergebnisse dieser „Behandlung“: Schlechtes Ansehen der Kommunalpolitik, Resignation der Kommunalpolitiker*innen und noch engagierten Bürger*innen, die nachlassende Bereitschaft, sich in die Kommunalpolitik aktiv einzubringen. Die bisher…

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Dieser Beitrag präsentiert Ergebnisse eines Forschungsprojektes, in welchem anhand von Fallstudien dreier schrumpfender ländlicher Gemeinden aus Bayern, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz gezeigt wird, wie zivilgesellschaftliche Akteur_innen mit den Folgen demografischer Veränderungen umgehen. Dazu werden zunächst Kernaspekte demografischer Veränderungen und zivilgesellschaftlichen Engagements in ländlichen Räumen Deutschlands skizziert, um dann an den Fallstudien zu prüfen, ob und wie es Engagierten aus den drei Dörfern gelingt, auf aktuelle Herausforderungen einzugehen.

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Der Projektansatz: Interventionen an Lebenswelterzählungen

 

Das Modellprojekt „MUT – Interventionen. Geschlechterreflektierende Prävention gegen Rassismus im Gemeinwesen“ der Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V. (AGJF) unterstützt Jugendarbeiter*innen, lokalraumspezifische Konzepte zur Auseinandersetzung mit rassistischen Ablehnungshaltungen bei Jugendlichen zu entwickeln. Es setzt an den lebensweltlichen Erzählungen der Jugendlichen an und folgt der Erkenntnis, dass gesellschaftliche Großkonflikte stets einen konkreten Niederschlag im Lokalraum finden. Lokalraum kann damit…

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Die Sensibilität und das Verweisungswissen von Thüringer Verwaltungsangestellten bezüglich der spezifischen Anliegen und Bedarfe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Trans Gender sowie intergeschlechtlichen und queeren Menschen (LSBTTIQ*) sind bisher weitestgehend unerforscht. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Marginalisierung dieser Personengruppen und anlässlich der Etablierung des Thüringer Landesprogramms für Akzeptanz und Vielfalt wurden 2017 in einer ersten explorativen Studie Gleichstellungsbeauftragte, Landratsämter, selbstständige Kommunen,…

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Um Aussagen zur schwierigen Lebenssituation von LSBTTIQ* in Sachsen treffen zu können, sind vornehmlich bundesweite Erhebungen (1) heranzuziehen. Menschenfeindliche Einstellungen belegt der Sachsen-Monitor 2017. Ihm zufolge halten 36 % im Freistaat gleichgeschlechtliche Beziehungen für „unnatürlich“. Das bedeutet einen Anstieg von Homofeindlichkeit um 4 % zum Vorjahr (Infratest dimap 2017: 32). Auch die Erhebung aus dem benachbarten Brandenburg (2) erlaubt Analogien (MASGF 2018). Neben einer relativen Angebotsbreite in urbanen Zentren (3) stellen die Bedingungen ländlicher Räume in Sachsen…

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Demokratiedefizite, autoritär-populistische Positionen, pauschale Ablehnungen etwa von Migrant*innen oder nicht-heteronormativen Lebensformen und extrem rechte Phänomene sind in Deutschland weit verbreitet (vgl. z. B. Zick et al. 2016, Decker/Brähler 2018, Pfeiffer/Baier/Kliem 2018). Dies gilt verstärkt für ländlich strukturierte Räume. Gerade dort gilt es, Ansätze auf unterschiedlichen Ebenen zu entwickeln, um Demokratiegefährdungen adäquat zu begegnen. Der folgende Beitrag bereitet dazu Erfahrungen auf, die aktuell im Rahmen des Projekts „Land in Sicht!“ (LiS) (1) mit sozialraumbezogenen…

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ISSN (Online-Ausgabe): 2512-9716

ISSN (Print-Ausgabe): 2512-9732

ISBN: 978-3-940878-40-3

Die gedruckte Ausgabe des 5. Bandes ist vergriffen.


Bestellung und Kontakt

Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft

Talstr. 84
07743 Jena 

E-Mail: bestellung@idz-jena.de
Telefon: 03641 2719403


Impressum

Herausgeber:

Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) –
Thüringer Dokumentations- und Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit

 

Redaktion:

Dr. Janine Dieckmann 

Anne Tahirovic

Dr. Matthias Quent

Dr. Daniel Geschke

Dr. Axel Salheiser

Anja Thiele

 

Unter Mitarbeit von:

Christine Eckes, Anja Klaßen

 

Verleger und Träger:

Amadeu Antonio Stiftung, Novalisstraße 12, 10115 Berlin

 

Peer Review:

Wissenschaftlicher Beirat


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