Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes geben auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse einen Überblick über die derzeit drängendsten Fragen im Umgang mit Antisemitismus: Führende Expert*innen der Antisemitismusforschung zeigen in theoretischen und historischen Beiträgen die zentralen Verbreitungsfelder antisemitischer Denkmuster auf – vom Rechtsextremismus über das politisch linke Spektrum, den Islamismus, das verschwörungsideologische Milieu bis hin zur sogenannten Mitte. Sie veranschaulichen die vielgestaltigen Erscheinungsformen antisemitischer Artikulation, die sich mal als Erinnerungsabwehr, mal als Hass auf Israel, mal als Antifeminismus, mal als Verschwörungsglaube und mal als personalisierte Kapitalismuskritik geriert. Dabei wird deutlich: Antisemitismus wirkt als Integrationsideologie, die Akteure über unterschiedliche politische Spektren hinweg verbindet – wie sich auch im Rahmen der COVID-19-Pandemie bei den Demonstrationen gegen
die Corona-Maßnahmen zeigte.
Praxisorientierte Beiträge und Fallanalysen konturieren zentrale Konflikträume antisemitischer Artikulation, allen voran das Internet und die Schule, aber auch den Bereich der Kultur. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse antisemitischer Umtriebe in Thüringen. Basierend auf langjähriger Erfahrung werden Präventions- und Interventionsstrategien vorgestellt, die sowohl auf staatliches als auch zivilgesellschaftliches Handeln zielen.
ISSN (Online-Ausgabe): 2512-9716
ISSN (Print-Ausgabe): 2512-9732
ISBN: 978-3-940878-54-0
Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft
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Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ)
Susanne Haldrich
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