Call for Papers: Wissen schafft Demokratie - "Ursachen von Ungleichwertigkeitsideologien und Rechtsextremismus"

Interessierte Autor:innen aller Disziplinen sind eingeladen, wissenschaftliche Artikel sowie Praxis- und Recherchebeiträge zu Ursachen und Erklärungsansätze von Einstellungen und Verhaltensweisen des Rechtspopulismus, Rechtsradikalismus, Rechtsextremismus einzureichen

Als wissenschaftlicher Begriff umfasst „Rechtsextremismus“ unterschiedliche Verständnisse, die Einstellungen, Verhaltensweise und Akteure beschreiben können. Die gemeinsame Basis von Rassismus, Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sind Ungleichwertigkeitsideologien. In unterschiedlichen Verständnissen und auf verschiedenen Ebenen (Mikro, Meso, Makro) ist die Frage nach Ursachen und nach erklärenden Faktoren von großer Bedeutung – nicht zuletzt für wirksame Gegenmaßnahmen; zum Beispiel in den Wirkungsfeldern von (Gegen-)Bewegungen, Sozialer Arbeit, Bildung, Erziehung, Sozialräumen, Arbeitswelt, Wissenschaft, Politik, Behörden, Justiz, Kriminalitätsprävention, Wirtschaft und (sozialen) Medien. Neben der Ursachenanalyse bietet die Schriftenreihe Raum, um Wirkungslogiken und -verständnisse gegen Rechtsextremismus darzustellen und zu diskutieren. Dabei sollen neben formellen Praktiken (bspw. in der Präventionslandschaft) insbesondere auch informelle zivilgesellschaftliche Praktiken (bspw. antifaschistische & antirassistische Proteste) reflektiert werden.

Was sind gesellschaftliche Bedingungen, die immer wieder ein Erstarken rechtsextremer Akteure begünstigen? Warum entwickeln und reproduzieren Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senior:innen Ungleichwertigkeitsideologien? Warum demonstrieren Menschen mit Rechtsextremen? Warum wählen Menschen rechtsextrem? Wie kommt es zu rechts motivierten Straf- und Gewalttaten? Wie entstehen rechte Hegemonien? Welche gesellschaftlichen Alternativen gibt es? Welche Gegenmaßnahmen wirken wie (nicht)? Wie lassen sich Ungleichwertigkeitsideologien und/oder Rechtsextremismus wirksam schwächen und verhindern? Diese Fragestellungen könnte der zehnte Band der Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ behandeln.

Über die Schriftenreihe

Die Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ des IDZ ist ein Instrument für den Transfer von Beobachtungen, Erfahrungen, Analysen und Befunden zwischen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik. Menschenfeindliche und demokratiegefährdende Phänomene werden von unterschiedlichen Standpunkten beleuchtet. Sie richtet sich an zivilgesellschaftliche und politische Akteur:innen sowie an Wissenschaftler:innen. Sie erscheint zweimal jährlich kostenfrei als Print- und Open-Access-Version mit großer Reichweite (bisherige Ausgaben: www.idz-jena.de/imdialog/schriftenreihe-wissen-schafft-demokratie/).

Interessierte Autor:innen aller Disziplinen sind eingeladen, wissenschaftliche Artikel sowie Praxis- und Recherchebeiträge insbesondere zu folgenden Themen einzureichen:

  • Erklärungsansätze von Einstellungen und Verhaltensweisen des Rechtspopulismus, Rechtsradikalismus, Rechtsextremismus sowie von Ungleichwertigkeitsvorstellungen auf verschiedenen Ebenen:
    • individuell
    • Kleingruppen (Mikroebene)
    • große Gruppen, Subkulturen, Bewegungen, Parteien und deren Wählerschaft (Mesoebene)
    • Gesellschaften und deren Strukturen (Makroebene)
    • Interdependenzen zwischen diesen Ebenen
  • Ursachen von Rassismus und Rechtsextremismus in Behörden (bspw. Polizei)
  • Wirkungslogiken medialer Agendasetzung von rechts außen
  • Zusammenhänge zwischen analogen und digitalen Räumen
  • akteurs-, raum- oder ereignisbezogene Fallstudien
  • Analysen und Annahmen von diversen Gegenmaßnahmen und Umgangsformen
  • evidenzbasierte Wirkungsanalysen
  • zivilgesellschaftliche Strategiereflexionen

-> Besonders gewünscht sind Beiträge, die sich auf Thüringen beziehen und die empirisch begründete Handlungsempfehlungen beinhalten.

Die Schriftenreihe richtet sich an Forschende und Praktiker:innen, daher wird ein auch für Nichtakademiker:innen verständlicher Schreibstil erwartet. Interessierte senden bitte bis spätestens 15. Januar 2021 ein Abstract im Umfang von max. zwei Seiten an wsd(at)idz-jena.de. Die Abstracts werden redaktionell gesichtet. Autor:innen ausgewählter Abstracts werden schnellstmöglich eingeladen, ein Manuskript (max. 20.000 Zeichen ohne Literaturverzeichnis) bis zum 31. Mai 2021 einzureichen. Diese werden anschließend begutachtet.
Die positiv begutachteten Beiträge erscheinen voraussichtlich im vierten Quartal 2021. Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen!