In ihrem Buch geht Karin Priester der Frage nach, welche Motive hinter der Entscheidung stehen, sich als Gotteskrieger_in dem sog. Islamischen Staat anzuschließen. Für die Beantwortung der Frage zieht sie einen Datensatz hinzu, der Informationen und Hintergründe zu 550 Personen beinhaltet. Hierbei handelt es sich um IS-Kämpfer_innen aus den Niederlanden, aus Deutschland, Frankreich und weiteren europäischen Staaten, von denen die meisten für den IS in den Krieg zogen. Darüber hinaus stellt sie die These auf, dass der IS sich in einem präfaschistischen Prozess befinde. Die ideologischen Gemeinsamkeiten zwischen europäischem Faschismus und sog. islamistischem Rechtsextremismus bestünden vor allem in der Globalisierungskritik, im Antisemitismus, in der Suche nach Sündenböcken, im Glaube an Verschwörungstheorien, antiwestlicher Imperialismuskritik und in der Suche nach Spiritualität. Sie versteht die Ideologie des IS als muslimischen Rechtsextremismus, der den Islam nur als ideologisches Framing benutzt und bezeichnet diesen Rechtsextremismus als einen ‚antirassistischen Rechtsextremismus‘, da Nationalität, Ethnie oder ‚Rasse‘ keine Rolle zu spielen scheinen.

Geeignet für: Vertiefung

Schlagworte: Jugendliche, Salafismus, Dschihadismus, Radikalisierung, Rechtsextremismus, Europa