„Aber sonst aber sonst. Alles Lüge!“ – Fake News und Verschwörungserzählungen in Corona-Zeiten

Verschwörungserzählungen unterscheiden sich von „alternativen Fakten“ oder Fake News u. a. dadurch, dass nicht alle gefälschten Nachrichten auch eine finstere Verschwörung zu behaupten versuchen. Die Produzent*innen gefälschter Nachrichten wissen in der Regel, dass sie Lügen verbreiten. Im Gegensatz dazu glaubt die Mehrheit derjenigen, die Verschwörungsmythen formuliert, wirklich an das, was sie sagt. So glaubt eine Mischung von Reichsbürger*innen, Rechtsextremen, Verschwörungsmystiker*innen, Impfgegner*innen und „Querdenker*innen“ daran, dass eine „Merkel-Diktatur“ oder eine „zionistische Weltverschwörung“ die große „Umvolkung“ vorbereite, um die Weltherrschaft zu übernehmen. Im Beitrag wird zwischen Verschwörungstheorien, -hypothesen, -mythen sowie zwischen Mythenmacher*innen und -gläubigen unterschieden, theoretische Zugänge werden vorgestellt und empirische Befunde präsentiert. Auf dieser Grundlage wird schließlich dafür plädiert: sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, um mit dem Mut des aufrechten Ganges als Demokrat*innen verschwörungsmythisches Querdenken zu bekämpfen.

 „Wir alle sind so borniert, dass wir immer glauben, recht zu haben ...“ (Goethe, Berliner Ausgabe, Band 18, 1972: 502).

Postfaktische Zeiten und Verschwörungserzählungen – eine kleine Phänomenologie

Spätestens seit 2015 konnte man in den deutschen Feuilletons lesen, dass wir das Zeitalter faktischer Begründungen hinter uns gelassen hätten und uns nun im postfaktischen Zeitalter, in der Epoche der Fake News befänden. Die Gesellschaft für deutsche Sprache kürte postfaktisch zum Wort des Jahres 2016. Zur Begründung hieß es:

Das Kunstwort postfaktisch [...] verweist darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten geht. Immer größere Bevölkerungsschichten sind in ihrem Widerwillen gegen ‚die da oben‘ bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren. Nicht der Anspruch auf Wahrheit, sondern das Aussprechen der ‚gefühlten Wahrheit‘ führt im ‚postfaktischen Zeitalter‘ zum Erfolg. (Gesellschaft für deutsche Sprache 2016, Hervorhebungen im Original)

Ein Jahr später 2017 erhob die Gesellschaft die „Alternativen Fakten“ zum Unwort des Jahres.

„Alternativen Fakten“ gehören wie Fake News, das Postfaktische und die Verschwörungserzählungen zwar zu einem Bedeutungsraum, besitzen aber auch besondere Merkmale oder, wie es in der klassischen Logik heißt: eigentümliche bzw. spezifische Unterschiede: Erfinderin der „alternativen Fakten“ ist Kellyanne Conway, die ehemalige Wahlkampfmanagerin und Beraterin von Donald Trump. Im Januar 2017 bestand Conway darauf, die vom damaligen Präsidentensprecher Sean Spicer geäußerte Behauptung, bei der Amtseinführung des US-Präsidenten seien so viele Feiernde auf der Straße gewesen wie nie zuvor bei der Einführung eines Präsidenten, stütze sich auf alternative Fakten und sei deshalb wahr. US-amerikanische Zeitungen, wie die New York Times oder die Washington Post, konnten allerdings nachweisen, dass bei der Amtseinführung von Barack Obama im Jahre 2009 die Besucherzahlen viel höher waren als 2017. Alternative Fakten sind keine Fakten, sondern bewusst verbreitete Falschaussagen. Insofern sind nicht alle Falschaussagen oder Falschmeldungen zugleich Fake News, also gefälschte Nachrichten. Zu Fake News werden Falschaussagen dann, wenn sie, wie am Beispiel der „alternativen Fakten“, mit der Absicht, andere zu täuschen, verbreitet werden (Götz-Votteler/Hespers 2019: 19).

Das Beharren auf das „Postfaktische“ ist eine mehr oder weniger ideologisch verbrämte und politisch intendierte Leugnung von nachprüfbaren Tatsachen. Anstelle von Wahrheiten (truth) werden bewusst und gezielt gefühlte Wahrheiten (truthiness) verbreitet, die nicht auf Fakten, sondern auf individuellen Wünschen und Zielen beruhen (Appel 2020: 3). Das Verbreiten von „alternativen Fakten“ gehört somit zu den postfaktischen Erzählmustern, mit denen Wirklichkeit verschleiert, verfälscht oder geleugnet wird.
Verschwörungserzählungen unterscheiden sich von „alternativen Fakten“ oder Fake News u. a. dadurch, dass nicht alle gefälschten Nachrichten auch eine finstere Verschwörung zu behaupten versuchen. Die Produzent*innen gefälschter Nachrichten wissen, dass sie Lügen verbreiten. „Sie tun dies absichtlich, um Verwirrung zu stiften, ihr Publikum zu mobilisieren oder Gegner zu beschmutzen. Im Gegensatz dazu glaubt die Mehrheit derjenigen, die Verschwörungstheorien formulieren, wirklich an das, was sie sagen, und vermutet, dass es wahr sein könnte oder genauso gut wahr sein könnte.“ (Butter/Knight 2020: 2; eigene Übersetzung)
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump dürfte der sein, der im Jahre 2020 die meisten Fake News über Covid-19 in die Welt gesetzt hat. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Cornell University in Ithaca im Bundestaat New York (Evanega et al. 2020). Die Forscher*innen haben zwischen 1. Januar 2020 und 26. Mai 2020 mehr als 38 Millionen englischsprachige Medienberichte (aus Printmedien, Fernsehen, Radio und Onlinemedien) ausgewertet, um den Umfang von Falschinformationen zu Covid-19 analysieren zu können. Mehr als 1,1 Millionen Beiträge enthielten gezielte Falschinformationen über Covid-19. Dazu gehören Beiträge, in denen SARS-CoV-2 als chinesische Biowaffe bezeichnet oder Covid-19 als Werkzeug zur Kontrolle und Reduzierung der Weltbevölkerung genannt wird. Auch antisemitische Verschwörungserzählungen tauchen in diesen Falschinformationen auf. In 37,9 % dieser Falschinformationen wurde Donald Trump erwähnt. Die von ihm verbreiteten Falschinformationen bezogen sich auf vermeintliche „Wundermittel“ gegen Covid-19, auf die Möglichkeit, das Virus mit Desinfektionsmitteln bekämpfen zu können oder auf seine Aussagen, das Virus werde ganz plötzlich wieder verschwinden. Die Autor*innen schlussfolgern: „We conclude therefore that the President of the United States was likely the largest driver of the COVID-19 misinformation ‚infodemic‘“, der (ehemalige) Präsident der Vereinigten Staaten war wahrscheinlich der größte Antreiber von Falschinformationen über Covid-19 – aber nicht nur er.

Trotz der mehr oder minder wissenschaftlich erwiesenen Befunde zu Ursachen, Wirkungen und möglichen Schutzmaßnahmen kämpfen „Hygiene-Demonstrant*innen“, „Querdenker*innen“, gescheiterte Rundfunk- und Fernsehmoderator*innen, vegane Köche (sorry, ich meine nur einen), Sänger, die nicht singen können oder ein ehemaliger US-amerikanischer Präsident mit ihren „gefühlten Wahrheiten“ gegen den „tiefen Staat“, gegen „Meinungsfaschisten“, „Impfterrorismus“ oder gegen Bill Gates und Christian Drosten. Aus Sicht der „Wahrheitsfühler*innen“ haben Politiker*innen, Virolog*innen oder Bill Gates von langer Hand Lügen verbreitet, Statistiken gefälscht und Viren gezüchtet, um die Weltherrschaft zu übernehmen oder zumindest Bürger*innen in „Todesangst“ zu versetzen. Es ist eine Mischung von Reichsbürger*innen, Rechtsextremen, Verschwörungsmystiker*innen, Impfgegner*innen und „Querdenker*innen“, die sich versammeln, um gegen Corona-Schutzmaßnahmen, gegen die „Merkel-Diktatur“ und eine „zionistische Weltverschwörung“ zu demonstrieren.

Verschwörungsmythen eignen sich überdies, um die Grenzen der „politischen Korrektheit“ auszureizen, etwa, wenn die „Lügen-“ und „Systempresse“ angegriffen, vom anschwellenden „Strom“ von Flüchtlingen geschrieben oder von einer „Gesinnungsdiktatur“ an den deutschen Universitäten gefaselt wird. Rechtsextreme und neurechte Gruppen und Bewegungen, wie die Identitäre Bewegung oder Pegida, greifen zum Beispiel auf die Idee vom „großen Austausch“ oder der „Umvolkung“ zurück, um an fremdenfeindliche Vorurteile in der Bevölkerung anzuknüpfen und rassistische Verschwörungsmythen zu verbreiten. Der Begriff des „großen Austauschs“ wurde vom Franzosen Renaud Camus geprägt und von den Neurechten in den politischen Auseinandersetzungen über Migration, Flucht und Vertreibung zum Kampfbegriff stilisiert. 2016 erschien das Buch „Le grand remplacement“ von Camus in deutscher Übersetzung mit dem Titel „Revolte gegen den Großen Austausch“ im neurechten Antaois Verlag, der von Götz Kubitschek, einem Weggefährten von Björn Höcke, geleitet wird. Hinter der Umvolkung, so die Argumentation der Neurechten, stünde eine systematische, im Geheimen geplante Verschwörung europäischer Eliten, die sich das Ziel gesetzt haben, Migrant*innen in Europa massenhaft anzusiedeln, um den nationalen Zusammenhalt in den jeweiligen Ländern aufzubrechen (Kopke 2017). Auf einem Treffen mit AfD-Sympathisant*innen und „Querdenker*innen“ im September 2020 raunte Björn Höcke in diesem Sinne von der Antifa, den, wie er sagte, „neuen Kommunisten“, die mit „globalen Geldmachteliten“ zusammenarbeiten würden, um Nationen zu zersetzen (zit. n. Der Tagesspiegel 2020).
In diesem Zusammenhang ist auf die weltweit agierende QAnon-Bewegung hinzuweisen (Amadeu Antonio Stiftung 2020). „Q“ ist die US-amerikanische Bezeichnung für den Zugriffsstatus auf geheime Berichte und Akten. „Anon“ bedeutet „anonym“. Die QAnon-Bewegung glaubt an finstere Pläne der Eliten für eine „neue Weltordnung“ und hat sich 2020 auch in Deutschland ausgebreitet.

Seit Oktober 2017 meldet sich unter dem Pseudonym „QAnon“ ein unbekannter Nutzer in verschiedenen sozialen Medien und behauptet, als hoher Geheimnisagent Beweise für eine weltweite Verschwörung zu besitzen. Eine Schattenregierung, repräsentiert von sehr mächtigen Männern und Frauen (wie Bill Gates, George Soros, Barack Obama oder Hillary Clinton), bestimme in den USA und der Welt die Geschicke der Menschheit. Auch das Virus SARS-CoV-2, der Verursacher der Corona-Pandemie, sei von dieser Schattenregierung in die Welt gesetzt worden, um diese zu beherrschen. Mit Corona solle eine neue Weltordnung geschaffen werden; das Coronavirus sei in einem Labor gezüchtet worden; es verbreite sich über die neuen 5G-Netze; Bill Gates wolle die Menschheit zwangsimpfen, um sie überwachen zu können; die Schattenregierung halte in geheimen Kellern Kinder gefangen, foltere sie und zapfe ihnen Blut ab, um daraus ein Serum für die ewige Jugend zu gewinnen. Dass sich hinter solchen und ähnlichen Fake News und Verschwörungserzählungen auch antisemitische Mythen verbergen, ist offenkundig, so die uralte Lüge vom Ritualmord. Danach würden die Juden zum Pessachfest Christenkinder schlachten, um deren Blut zu trinken. Der Vorwurf, die Juden würden Christenkinder kreuzigen oder schlachten, um deren Blut zu konsumieren, ist seit dem 13. Jahrhundert ein mächtiges Werkzeug der Judenfeind*innen. Die Boshaftigkeit dieser Beschuldigung wird schon dadurch deutlich, dass Juden jeglicher Genuss von Blut durch ihre Religion untersagt ist: „Allein darauf achte, dass du das Blut nicht isst; denn das Blut ist das Leben; darum sollst du nicht zugleich mit dem Fleisch das Leben essen, sondern du sollst das Blut auf die Erde gießen wie Wasser und sollst es nicht essen, auf dass dir’s wohlgehe und deinen Kindern nach dir, weil du getan hast, was Recht ist vor dem Herrn.“ (Mose, 5.12: 23ff.)

Seit dem 3. November 2020 hat „QAnon“ auch das Establishment der Republikanischen Partei erreicht. Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene, eine Anhängerin von „QAnon“, gewann mit Unterstützung von Donald Trump einen Sitz im Kongress. Seit Herbst 2020 gehen auch hierzulande Corona-Leugner*innen auf die Straße, bekennen sich offen zu den von „QAnon“ verbreiteten (antisemitischen) Verschwörungsmythen und teilen diese auf diversen Messenger-Diensten.

Vom Charme der Verschwörungsmythen – Theoretisches

Umberto Eco, der große Semiotiker und Schriftsteller, wies gelegentlich darauf hin:

Spricht man [...] von Verschwörungstheorie, so meint man die Vorstellung eines weltweiten Komplotts (in manchen Theorien sogar mit kosmischer Dimension), nach der alle oder fast alle Ereignisse der Geschichte von einer einzigen, geheimnisvollen und im Dunkel agierenden Macht gelenkt werden. (Eco 2016: 82)

Allerdings scheint es gar nicht so einfach, Verschwörungserzählungen oder „Verschwörungstheorien“ begrifflich zu fassen, wie Michael Butter and Peter Knight in einem historischen Exkurs (2020: 28ff.) oder Türkay Salim Nefes and Alejandro Romero-Reche (2020: 94) am Beispiel der vielen im Umlauf befindlichen soziologischen Definitionen demonstrieren. Versucht man aus den verschiedenen, aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven formulierten Definitionen quasi den größten gemeinsamen Nenner zu bestimmen, so ließe sich formulieren: Verschwörungserzählungen sind soziale Vorstellungen und Geschichten, mit denen aktuelle oder historische Ereignisse, kollektive Erfahrungen oder die Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse als Folge einer Verschwörung (einer geheimen, konspirativen Entscheidung von Personen oder einer kleinen Gruppe mit meist illegitimen Absichten und zum eigenen Nutzen) interpretiert werden (vgl. Anton/Schetsche/Walter 2015).

Verschwörungserzählungen sind keine wissenschaftlichen Theorien, sondern besitzen die Struktur von Mythen. Darauf machen auch andere Autor*innen des empfehlenswerten „Routledge Handbook of Conspiracy Theories“ (Butter/Knight 2020) aufmerksam. Für Roland Barthes (1964: 93ff.), dem wir die Initialzündung zur Erforschung moderner Mythen verdanken, zeichnet sich ein Mythos dadurch aus, dass er die Bedeutung anderer Aussagen ausnutzt, um neue Bedeutungen zu schaffen. Mythen besitzen, wie Verschwörungserzählungen auch, eine doppelte Codierung oder eine doppelte Aussagestruktur. Im primären Code, der ersten Aussageebene, wird ein Objekt oder ein Geschehen benannt, über dessen reale oder virtuelle Beschaffenheit weitgehend Konsens besteht. Auf der zweiten Aussageebene, dem sekundären Code, Barthes nennte das die „Metasprache“, wird dem Objekt bzw. dem Geschehen eine neue Bedeutung übergestülpt. Um es am Beispiel zu illustrieren: Ein erster Code, eine erste Aussage, könnte lauten: „Es gibt Menschen, die man als Deutsche bezeichnen kann.“ Die zweite Aussage, mit der nun eine neue Bedeutung konstruiert wird, könnte heißen: „Es gibt Menschen mit ‚echter arischer Abstammung‘“. Mit der zweiten Aussage ist auf der Grundlage der ersten ein Mythos kreiert worden, mit dem sich jene Deutschen, die diese Abstammung von sich behaupten, in rassistischer Weise über „Nicht-Arier“ zu erheben versuchen.

In dieser Umdeutung erhalten die Mythen jene Merkmale, durch die sie sich als kollektive Muster zur Komplexitätsreduktion im weitergehenden Umgang mit der Welt geradezu anbieten. Beispiel: a. Entweder ist man ein Deutscher oder nicht; b. Ist man kein Deutscher, so besitzt man auch nicht die „wertvollen arischen“ Eigenschaften der Deutschen.

Produziert und für diverse Zwecke instrumentalisiert werden die Mythen durch soziale Gruppen, die sogenannten Mythenmacher*innen. Hier passiert das, was Umberto Eco im Gegensatz zu „spontaner“ die „gelenkte“ Mythenbildung nennt (Eco 1989: 188), die gezielte Herstellung mythischer Erzählungen. Ähnlich verhält es sich mit den Verschwörungserzählungen. Wie Mythen stützen sich diese zunächst einmal auf Ereignisse und Erfahrungen, die durchaus einen wahren Kern haben können. Verschwörungserzählungen versuchen aber darüber hinaus, diese tatsächlichen oder erinnerten Ereignisse oder Erfahrungen umzudeuten, um neue Bedeutungen zu konstruieren. Insofern können wir durchaus auch von Verschwörungsmythen sprechen. Durch die verschwörerischen Aussagen erhalten die Verschwörungsmythen den Charakter von Entscheidungen zugeschrieben, die in geheimen, illegitimen, elitären Zirkeln getroffen wurden.
Über die Macher*innen der gelenkten, mit Absicht produzierten Verschwörungsmythen und deren Intentionen wissen wir mittlerweile recht gut Bescheid. Es sind die eingangs genannten rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Gruppen, Think Tanks oder klandestinen Bünde, die die Mythen zum Beispiel über den „tiefen Staat“ oder „zionistische Weltverschwörung“ verbreiten. Forschungsbedarf gibt es indes nach wie vor hinsichtlich der Konstrukteure der spontanen Verschwörungsmythen, also etwa der Personen und Gruppen, die Mythen über die Chemtrails erfunden haben (vgl. auch: Smallpage et al.: 263ff.).
Verschwörungsmythen beziehen sich bekanntlich nicht nur auf politische Ereignisse und Prozesse. Auch über den Tod von Wolfgang Amadeus Mozart rankt sich beispielsweise die Verschwörungserzählung, der auf den Komponisten neidisch blickende Hofkomponist Antonio Salieri habe Mozart ermordet oder ermorden lassen. Zu denken ist auch an die Chemtrails, also die von Flugzeugen erzeugten Kondensstreifen am Himmel. Anhänger*innen der „Chemtrails-Theorie“ nehmen u. a. an, die Kondensstreifen enthielten giftige Gase, die bewusst versprüht würden, um die Denk- und Zeugungsfähigkeit der Menschen zu reduzieren. Etwas weniger dramatisch sind andere Vermutungen, die davon ausgehen, mit den Chemtrails solle der Treibhauseffekt reduziert werden. Mit der ersten Mondlandung der Amerikaner sind ebenso diverse Verschwörungen verknüpft – die Mondlandung habe gar nicht stattgefunden, sondern sei in einem Hollywood-Studio inszeniert worden.

Von den Verschwörungsmythen, in denen von geheimen und im Dunkel agierenden Mächten, die die Welt oder einzelne Ereignisse kontrollieren bzw. lenken, die Rede ist, müssen allerdings die Hypothesen über tatsächliche oder mögliche Verschwörungen unterschieden werden. Man denke zum Beispiel an die Verschwörung gegen Gaius Iulius Caesar, der 44 v. Chr. im Zuge einer Verschwörung von römischen Senatoren ermordet wurde. Ob nun Caesar tatsächlich seine letzten Worte „Auch du, mein Sohn“ an Marcus Brutus gerichtet hat und ob diese Worte überhaupt gefallen sind, ist eine hypothetische Annahme, die sich indes kaum noch überprüfen lässt. Die Vermutung hingegen, dass Wladimir Iljitsch Lenin Anfang April 1917 im versiegelten Zug von der Schweiz durch Deutschland nach Russland fahren konnte, weil das Deutsche Reich damit die Revolution in Russland anheizen wollte und einen schnellen Frieden im Osten anzustreben versuchte, ist eine Verschwörungshypothese, die prüfbar und unter Umständen auch falsifizierbar ist. Die Verschwörungserzählung, die die Nationalsozialist*innen nach dem Brand des Reichstages im Februar 1933 verbreiteten, es handele sich um eine Verschwörung der Kommunist*innen, ist bereits widerlegt. Das gilt für die Beteiligung der CIA am Putsch gegen die demokratisch gewählte Regierung des chilenischen Präsidenten Salvador Allende im September 1973 hingegen nicht.

Die Beispiele verdeutlichen die unterschiedliche Komplexität von Verschwörungsmythen, sodass es naheliegend ist, zwischen ereignisbezogenen Verschwörungsmythen (z. B. dem Tod von Mozart), systematischen Verschwörungsmythen (z. B. zum „großen Austausch“) und Metaverschwörungen (z. B. die jüdische Weltverschwörung) zu unterscheiden (vgl. auch IDZ 2019).

Warum die Juden?

An der Judenfeindlichkeit und am Antisemitismus wurden die Verschwörungsmythen justiert und eingeübt. Als zwischen 1347 und 1351 die Pest Europa verheerte, wurden die Juden beschuldigt, die Pest durch Brunnenvergiftungen verursacht zu haben. Erstmals traten diese Beschuldigungen im Jahre 1348 in Savoyen auf und verbreiteten sich von dort nach Spanien, Nordfrankreich und Deutschland (Limor 2000: 144). Auch die dadurch initiierten Massaker an den Juden nahmen diesen Weg. In Straßburg, Worms, Würzburg, Frankfurt am Main, Erfurt, Köln und Nürnberg wurden die jüdischen Gemeinden fast vollständig ausgerottet. Für Martin Luther waren die Juden ein „durchböstes, durchgiftetes Ding“, ihre Synagogen und Schulen solle man mit Feuer anstecken (Luther 1920 [1543]: 522, 528).

Als es 1873 zu einer Finanz- und Überproduktionskrise kam, die bald England, die USA und auch Deutschland erreichte, wurden die Juden dafür verantwortlich gemacht (Glagau 1876). Nachdem der besagte Börsenkrach von 1873 in Deutschland mit der allgemeinen Wirtschaftskrise in den „Gründerkrach“ überging, waren die Juden wieder die Schuldigen. Neben Otto Glagau gehörten Wilhelm Marr, der Hofprediger Adolf Stoecker und der Historiker Heinrich von Treitschke zu den ersten antisemitischen Agitatoren neuen Stils in Deutschland. Die falschen Bilder über die Juden, so wie sie die traditionelle christliche Judenfeindschaft produzierte, wurden nun mit neuen, der kapitalistischen Entwicklung entsprechenden Bildern (z. B. von der „jüdischen Vorherrschaft“ oder der „jüdischen Weltherrschaft“) angereichert. Bekannt sind vor allem die „Protokolle der Weisen von Zion“. In dieser 1903 in der Presse des zaristischen Russlands erschienenen antisemitischen Sammlung von angeblichen Mitschriften jüdischer Geheimsitzungen wurde behauptet, die Juden strebten eine „Weltherrschaft“ an. Es handelt sich bei dieser Sammlung um eine Fälschung, die möglicherweise in Frankreich in der Zeit von 1894 bis 1899 entstanden ist – in der Zeit also, in der in Frankreich mit der Dreyfus-Affäre eine neue Welle des Antisemitismus entstand. Noch heute beziehen sich viele Antisemit*innen und Verschwörungsgläubige auf diese „Protokolle“ (Benz 2019).

Im Holocaust wurden rassenbiologische Verschwörungsmythen von den Juden als „Unmenschen, Wucherer, Börsenkapitalisten“ verbreitet, von denen sich die „arische Rasse“ als „Übermenschen“ distanzieren müsse (Goebbels 1941). Antisemitische Verschwörungsmythen über die „jüdische Weltverschwörung“ finden sich u. a. im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von 9/11, im Kontext der weltweiten Finanzkrise von 2008 (Salzborn 2019) oder der Corona-Pandemie (Eder 2020).

Empirisches

Die Forschung zu Verschwörungserzählungen und -mythen ist mittlerweile – nicht nur in Deutschland – ein weites Feld (Goreis/Voracek 2019). Google Scholar findet im Zeitraum von 2015 bis 2021 mehr als 24.000 Einträge (ohne die Zitate mitzuzählen) mit dem Suchwort „conspiracy theories“. Darunter sind Überblicksarbeiten, Erhebungsstudien und Experimente, mit denen nach psychologischen Faktoren des Verschwörungsglaubens gefahndet wird, Dynamiken der Radikalisierung von Verschwörungsmystiker*innen untersucht werden, der Zusammenhang zwischen klassischen bzw. sozialen Medien und Verschwörungsglaube erforscht wird oder nach Maßnahmen gesucht wird, um den Verschwörungsmythen aktiv begegnen zu können.

In einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung 2019 veröffentlichten Studie, in der knapp 1.900 erwachsene Deutsche befragt wurden, äußerten zirka 46 % der Befragten, es gebe geheime Organisationen, die großen Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Von den Befragten, die verschwörungsideologischen Aussagen eher zustimmten, neigten 40,3 % zu rechtspopulistischen Einstellungen (Rees/Lamberty 2019). Ähnliche Befunde lieferte auch die im Sommer 2020 veröffentlichte neue Leipziger Autoritarismus-Studie, in der 2.500 erwachsene Deutsche befragt wurden. Dabei stimmten 54,4 % der Ostdeutschen und 44,4 % der Westdeutschen der verschwörungsaffinen Aussage „Die Hintergründe der Corona-Pandemie werden nie ans Licht der Öffentlichkeit kommen“ im starken Maße zu (Schließler/Hellweg/Decker 2020: 301).

Der Glaube an Verschwörungsmythen hängt stark mit autoritären Überzeugungen, populistischen und politisch-extremen Einstellungen zusammen (Prichard/Christman 2020). Menschen, die einem Verschwörungsmythos Glauben schenken (z. B. Aids oder Corona sei in US-Laboratorien entwickelt worden), sind häufig auch Anhänger*innen weiterer Verschwörungsmythen, zum Beispiel, dass der menschengemachte Klimawandel ein politischer Schwindel sei (z. B. Van Prooijen 2017) und sie sind weniger bereit, sich mitmenschlich zu engagieren (z. B. Van der Linden 2015). Je größer der Glaube an Verschwörungsmythen, desto geringer auch das Vertrauen in die klassischen Medien, wie Zeitungen, Funk und Fernsehen (Jackob et al. 2017). Dem gegenüber werden Informationen aus Social Media eine höhere Glaubwürdigkeit zugeschrieben (Goreis/Kothgassner 2020).
Verschwörungsmythen (z. B. der 5G-Covid-19-Mythos) können die Radikalisierung gesellschaftlicher Gruppierungen befördern und zur Rechtfertigung von Gewalt gegen andere Gruppen instrumentalisiert werden (Jolley/Paterson 2020). Junge Menschen, die sich in Folge der Corona-Pandemie sehr belastet fühlen und mit Verschwörungsmythen sympathisieren (z. B. mit der Vorstellung, das Corona-Virus sei eine biologische Waffe, die in China entwickelt wurde und sich gegen den Westen richtet), neigen zu gewalttätiger Radikalisierung (Levinsson et al. 2021). Personen mit hoher Verschwörungsmentalität präferieren alternative Ansätze der Medizin und glauben der Empfehlung von Lai*innen mehr als der Empfehlung von Expert*innen (Appel/Mehretab 2020). AFD-Anhänger*innen äußern signifikant häufiger als Anhänger*innen anderer Parteien in Deutschland, dass Politik und Medien die Gefährlichkeit des Corona-Virus bewusst übertrieben haben, um die Öffentlichkeit zu täuschen (Infratest dimap Mai 2020). Menschen mit populistischen Einstellungen und Meinungen sind eher als weniger oder nichtpopulistisch Eingestellte davon überzeugt, dass es eine kleine Gruppe von Menschen gebe, die die Welt kontrolliere, der menschengemachte Klimawandel ein Schwindel sei, der Holocaust eine Lüge und SARS-CoV-2 in einem Labor entwickelt wurde. Der Glaube an Verschwörungsmythen im Umfeld von Covid 19 verringert sowohl das Vertrauen in staatliche Institutionen als auch generell das soziale Engagement (Pummerer et al. 2020).

Sapre aude!

„Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ – so lautet nach Immanuel Kant der Wahlspruch der Aufklärung (Kant 1784: 481; hier zitiert nach Kant 1974: 9)., Wie kommt es, dass ausgerechnet die Menschen, die solchen Verschwörungserzählungen auf den Leim gehen, für sich selbst beanspruchen, sie seien die einzigen, die ihren eigenen Verstand benutzen, die restliche Bevölkerung bestehe nur aus „Schlafschafen“?

Es handelt sich offenbar um Attributionsverzerrungen. Attributionen sind Zuschreibungen, die wir benutzen, um das Verhalten der Anderen und unser eigenes Verhalten zu erklären. In diesem Falle erklären die Verschwörungsideolog*innen und deren Anhänger*innen das Verhalten der „Schlafschafe“ mit einer Zuschreibung, die auf sie selbst zutrifft. Psychologische Befunde zeigen: Diejenigen, die in der Lage sind, analytisch und komplex zu denken, lehnen Verschwörungsmythen um Covid-19 ab und sind auch eher bereit, die einschränkenden Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Bevölkerung zumindest eine gewisse Zeit in Kauf zu nehmen (z. B. Swami/Barron 2020). Im Umkehrschluss muss man den Verschwörungsideolog*innen attestieren, dass sie eben nicht in der Lage sind, analytisch zu denken. Und noch etwas scheint wichtig zu sein: Das Vertrauen in die Wissenschaft und Wissen darüber, dass Wissenschaft und Wissenschaftler*innen Suchende sind, die sich auch irren können – das sind wichtige und funktionierende Voraussetzungen, um die Corona-Pandemie als wirkliche Krise und Gefahr wahrnehmen zu können. Im Übrigen: Gegen verschwörungsmythisches Querdenken und „Widerstand 2020“ hilft nur der Mut des aufrechten Ganges der Demokrat*innen. Diesen Mut müssen die Demokrat*innen selbst aufbringen und auch in den sozialen Medien und auf der Straße zeigen.

 

 

Literatur

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