Die alten ‚Race War‘-Konzepte
Eigentlich braucht es keine dezidiert feministische Analyse, um zu erkennen, dass in den Manifesten und Taten rassistischer und neonazistischer Terrorist*innen1 genauso wie in den ‚Race-War‘-Konzepten, die die 1990er Jahre prägten, schon immer Gender-Aspekte immanent, ja eigentlich zentral sind und waren. Die meisten von uns – Recherchierende, Antifaschist*innen, Wissenschaftler*innen – haben sie allerdings lange Zeit übersehen, ignoriert oder bagatellisiert. Ein geschlechtersensibler Blick offenbart, wie sich Geschlecht und Gender-Konstruktionen, d. h. vor allem, aber nicht nur: eine hegemoniale, soldatische oder toxische Männlichkeit, in den Identitätsangeboten des Rechtsterrorismus in seinen Taten und Worten äußern. Es zeigt sich aber auch, wie groß die Kontinuitäten bestimmter Feindbilder sind. Ohne den Blick auf Gender ist Rechtsterrorismus weder als historisches Phänomen noch als aktuelle Bedrohung vollumfänglich zu verstehen.
Die alten Rechtsterrorismuskonzepte waren von Männern geschrieben, offensichtlich für Männer erdacht und wollten Männer ermutigen, den bewaffneten Kampf aufzunehmen. In den praktisch orientierten Konzepten für den bewaffneten Kampf nach 1945, etwa dem „White Resistance Manual“2, „Der totale Widerstand – Kleinkriegsanleitung für Jedermann“ (1957) von Hans von Dach oder „Bewegung in Waffen“ (Henry Fiebig und Christian Scholz, FAP, alias „Hans Westmar“, 1991/1992), werden offensichtlich nur männliche Kämpfer adressiert. Frauen sind höchstens als potenzielle vom Gegner vergewaltigte Kriegsopfer erwähnt, werden als Hausfrauen, Sanitäterinnen oder unauffällige Botinnen gebraucht. Wenn Frauen* im Rechtsterrorismus keine sichtbare oder tragende Rolle spielen, dann sei Gender auch in der Analyse nicht der Rede wert, so die unausgesprochene Erklärung für die Leerstelle. Diese Annahme ist nicht erst falsch, seit die Kritische Männlichkeitsforschung auch in der Rechtsextremismusforschung angekommen ist. Sie und die feministische Forschung und Recherche beleuchten auch Männlichkeiten als extrem rechte Identitätsangebote kritisch und holen die normierenden Konstruktionen aus ihrer Unsichtbarkeit.
Unter diesem kritischen Blick müssen auch die für den heutigen Rechtsterrorismus zentralen Werke, vor allem die Romane von William Pierce, einer neuen Bewertung unterzogen werden. Sie enthalten nicht nur geschlechtsspezifische Feindbildbeschreibungen, sondern auch geschlechtlich konnotierte gesellschaftliche „Utopien“ im Sinne einer angestrebten nationalsozialistischen oder faschistischen Volksgemeinschaft. Diese rudimentären neonazistischen Gesellschaftsentwürfe sind gerade für adressierte extrem rechte Männer und Frauen – und eben keine trans*, inter* oder nonbinary3 Personen – dadurch normierend, dass sie Handlungsanweisung, Fiktion und Dystopie verbinden. Dabei ist es vor allem der in den neonazistischen ‚Race War‘-Konzepten beschriebene Ausnahmezustand des schon begonnenen ‚Rassenkriegs‘, der die Geschlechterrollen in Theorie und Praxis in vielfältiger Weise gestaltet.
Auch Neonazis sind keine geschlechtslosen Wesen
Männer machen Politik, sie führen den Krieg und ihre Frauen bleiben zu Hause, stärken ihnen den Rücken und ziehen möglichst viele Nachkommen groß. Auf so simple und altbackene Ideale lässt sich das nationalsozialistische Weltbild verkürzen. Es muss dabei aber auch in der Lage sein, die Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten von Ideal und Realität, also von der Illusion einer heroischen Zukunft und der realen Tristesse des heutigen politischen Alltags, zu überbrücken. Ausnahmen von der Regel zuzulassen ist dabei eine Strategie, die weniger zersetzend als stärkend für die Aufrechterhaltung der Norm wirkt.
In den wenigen Illustrationen von Neonazikonzepten lassen sich von dem Ideal abweichende Frauenrollen finden, wenn zum Beispiel mit Maschinengewehr posierende Frauen in Max Hammers „The Way Forward“ und Nazi-Fanzines abgebildet werden. Es ist der verkündete Ausnahmezustand im ‚Race War‘-Konzept, der den Frauen den Raum gibt, mit der ihnen utopisch zugeschriebenen Rolle in der Gegenwart zu brechen und nationale Kriegerinnen zu sein: Sie dürfen Waffen halten, bereit sie zu benutzen. Die zugespitzte Lage des imaginierten ‚Krieges‘ gebietet es sogar. Insofern bietet der bewaffnete Kampf einen Freiraum, in dem Frauen hier und jetzt mehr und anders sein dürfen als in der Zukunft, in der sie, das Ideal der Volksgemeinschaft hochhaltend, vor allem Mütter, Hausfrauen und die loyalen Gefährtinnen an der Seite des rationalen, politischen und proaktiven Mannes sein würden. Für das Erreichen dieser fernen Zukunft, an die man glaubt, für die man kämpft, lockert man im Heute die Regeln. Diese nur scheinbar widersprüchliche Gleichzeitigkeit verkörpert die Figur „Katherine“, ein Nebencharakter der „Turner Diaries“ (1978) von William Luther Pierce, unter dem Pseudonym Andrew Macdonald veröffentlicht (vgl. Albrecht & Fielitz sowie Pietrzyk & Hoffmann in diesem Band).4 Katherine wird als sanftmütig, klug und schön beschrieben. Sie ist die Geliebte, mit der sich der Protagonist und Ich-Erzähler Earl Turner in eine gemeinsame friedliche Zukunft träumt. Sie bewegt sich in einer männerzentrierten Organisation und widerspricht, als zwei Männer aus der Zelle eine Aktion durchführen und sie zu Hause bleiben solle: Sie wolle auch tätig werden und habe nicht die Absicht, nur Köchin und Haushälterin für den Rest der Gruppe zu sein (TD: 28). Und sie trägt und benutzt eine Waffe, auch sie hat eine Bombe gelegt (TD: 19, 105, 109).5
Der Offenheit für Ausnahmen muss immer wieder die Binarität der Geschlechterideale auch während des ‚Race Wars‘ entgegengestellt werden: Die unverheirateten weiblichen Mitglieder der in den „Turner Diaries“ beschriebenen White-Supremacist-‚Organization‘ im Hintergrund sind theoretisch den Männern gleichgestellt. In den Regeln der Organisation heißt es dennoch, dass bei verheirateten Paaren der Ehemann ein Vetorecht habe gegen Befehle, die die Organisation ihren Ehefrauen gibt (TD: 28). Die Femininität der weiblichen „Kämpfer“ muss erhalten bleiben, was nicht nur ideologisch hergeleitet, sondern auch praktisch vermittelt wird: Dass Katherine dann doch bei Aktionen mitmachen darf, wird mit der Unauffälligkeit eines reisenden gemischtgeschlechtlichen Paares begründet. Immer wieder wird betont: Katherine besitzt hervorragende Schmink- und Stylingfähigkeiten, die es nicht nur ihr, sondern allen Mitgliedern der Untergrundzelle ermöglichen, sich bis zur Unkenntlichkeit zu verkleiden.
Im realexistierenden Rechtsterrorismus war es Beate Zschäpe, die in den 13 Jahren „Untergrund“-Leben für die Unauffälligkeit zuständig war, indem sie Normalität vorspielte: Es war das soziale Verkleiden und Schminken, das eine Terroristin als menschenfreundliche Nachbarin und Urlaubsgefährtin erscheinen ließ, wodurch sie ihre menschenscheuen mordenden Kameraden mit deckte. Christine Hewicker, eine Aussteigerin aus der bundesrepublikanischen Neonazi-Bewegung der 1970er/1980er Jahre, beschreibt in ihrer Autobiografie neben ihrer Durchsetzungskraft als junge Militante in männlich dominierten Zusammenhängen auch, dass den Frauen gern die Aufgaben von Botengängen und Ausspionieren gegeben wurden: Sie galten als unauffälliger und der Erfolg mancher Anti-Antifa-Arbeit hat diese Annahme bestätigt.6 Die 1983/1984 aktive US-amerikanische Terrororganisation The Order (auch: Brüder Schweigen)7, die sich explizit nach dem Vorbild der „Turner Diaries“ organisierte, wurde allerdings von neun Männern gegründet, die Gesamtgröße der Organisation betrug ca. vier Dutzend (Zeskind 2009: 100). Die Beteiligung von Frauen und die Geschlechterrollen innerhalb von The Order sind weitestgehend unbekannt, aber zumindest war mit Jean Craig, deren Tochter die Geliebte vom Gründer und „Märtyrer“ Robert Jay Mathews8 wurde, auch eine Frau involviert, deren Spionagetätigkeiten den Mord an Alan Berg erst ermöglichte.9
Vergeschlechtlichte Opfer: Die Verräter und Verräterinnen
Während sich die extreme Rechte Kriege und Kriegssituationen so vorstellt, dass Frauen als handelnde Subjekte tendenziell nicht vorkommen, Frauen und Kinder höchstens Verschonung im Allgemeinen verlangen oder als Beute angesehen werden, schließt das ‚Race War‘-Konzept sie ideologisch durchaus mit ein: Der ‚Race War‘ ist auch ein demografischer Krieg. Die (Re-)Produktion der eigenen Rasse über die Generationen funktioniert nicht ohne ‚die Frauen‘, die ‚für das eigene Volk‘ auch mit ihren gebärfähigen Körpern auf Linie bleiben. Der nationalsozialistische Albtraum der „Rassenschande“ stammt aus der biologistischen Rassenideologie des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die in den Nürnberger Gesetzen von 1935 und insbesondere dem „Blutschutzgesetz“ gipfelte, das „das deutsche Blut und die deutsche Ehre sichern“ sollte, indem es die Ehe und den Geschlechtsverkehr zwischen „arischen Deutschen“ und ihren jüdischen, schwarzen oder Sinti- und Roma-Partner*innen verbot. „Rassenschande“, „Blutschande“ oder „Volks-/Rassenverrat“ bedeutete die Deportation ins und die Ermordung im Konzentrationslager und traf per Gesetz zunächst ausschließlich die Männer, in der Realität und gesetzlich mit der „Wehrkraftschutzverordnung“ aber auch viele weiße, deutsche Frauen.10
In den neonazistischen Terrorismus-Konzepten wie den „Turner Diaries“ lässt Pierce seinen Protagonisten Earl Turner ausführlich seine Bedenken beschreiben, weiße Frauen zu töten. Seine langen Erklärungen, warum es doch notwendig sei, lesen sich wie eine Handlungsanweisung zur Überwindung der Skrupel: „Es ist eine schreckliche Angelegenheit, wenn man Frauen seiner eigenen Rasse zu töten hat; wir sind aber in einen Krieg verwickelt, in dem alle althergebrachten Regeln nicht mehr gelten.“ (TD: 126) Der Roman schildert für den dem bewaffneten Kampf folgenden Bürgerkrieg brutale Szenen, in denen weiße Frauen mit dem Schild „Ich habe Rassenschande begangen“ an Bäumen aufgeknüpft werden (TD 155/156). In Pierce' zweitem Roman „Hunter“ legitimiert der Protagonist Yeager seine Opferauswahl vom ersten Mord an geschlechtsspezifisch: Seine ersten sechs Doppelmorde – vor seiner Indoktrination als Affekthandlungen beschrieben – begeht Yeager an „biracial“ (gemischt-ethnischen) Paaren, sie richten sich also gegen weibliche wie männliche „Rasseschänder“. Der Autor William Pierce hat diesen „Helden“ dem US-amerikanischen rassistisch-nationalsozialistischem Serienmörder Joseph Paul Franklin11 nachempfunden, der zwischen 1976 und 1980 vor allem „gemischte Paare“ ermordete, also schwarze Männer und weiße Frauen, die zugaben, Sex mit Schwarzen gehabt zu haben. Die Idee, Männer wie Frauen für den falschen Geschlechtsverkehr zu bestrafen, setzt sich fort und setzt sich gewalttätig um. Die Figur der vom schwarzen, jüdischen, muslimischen Mann verführten, eroberten oder vergewaltigten weißen Frau ist immer virulent gewesen.
Das Manifest des rassistischen Terroristen von Christchurch, der am 15. März 2019 51 Besucher*innen zweier Moscheen in Neuseeland erschoss und mindestens ebenso viele verletzte und traumatisierte, beginnt mit der dreimaligen Wiederholung des Satzes „It‘s the birthrates.“ Es seien die hohen Geburtenraten der „Invaders“ und die niedrigen Geburtenraten der „Europeans“ (im rassifizierten Sinne), die zum „Great Replacement“, also ,dem Großen Austausch‘ und damit dem ,Genozid‘ an der ,Weißen Rasse‘ führten. Während in dem Manifest die Geschlechterrollenforderung für Frauen diffus bleibt, offenbart ein zweiter Blick durchaus einen Appell an eine wehrhafte, sich radikalisierende Männlichkeit im imaginierten ,Rassenkrieg‘, die in Sätzen wie „Men of the West must be men once more“ (BT: 19) sichtbar wird. Schlagwortartig und verstreut werden hohe Scheidungsraten, Kinderlosigkeit, ,gender norms‘, fehlende Familienwerte und ,schwache‘ ,europäische Männer‘ für den Ist-Zustand verantwortlich gemacht. Im Unterkapitel „The Rape of European Women Invaders“ (BT: 31/32) gipfelt eine längere Auflistung von Links, darunter auch die Nennung der sexuellen Übergriffe zu Silvester in Deutschland, in der Morddrohung an die Täter und ihre Familien. Neben den „invaders“ und ihren Kindern, allen voran jenen aus muslimisch geprägten Regionen, sind es dann eben auch „blood traitors“, die ermordet werden müssten – und ihre Helfers-Helfer*innen, beispielsweise seenotrettende NGO-Mitglieder, die zur Einwanderung und damit zum ,genocide‘ beitragen (BT: 60). In dem wahnhaften essentialistisch-biologistischen ,Rasse‘-Konzept des Täters ist die Verwischung der imaginierten ,rassischen‘ Grenzen der Tod. Und sein Ziel formuliert er auch wiederholt in den altbekannten ,14 words‘ – „We must secure the existence of our people and a future for white children“ – und schließt damit den Kreis zu The Order.12 Die pro-natalistische gender-Dimension des Glaubenssatzes, nämlich die Geburtenrate, erwähnt er ganze 43 Mal auf nur 74 Seiten.13
Vergeschlechtlichte Opfer: Feminist*innen und LGBTI*
In den Konzepten und Blaupausen wird nicht nur die Frage der Reproduktion verhandelt, sondern ein hasserfüllter Vernichtungswille gegen Feminist*innen, Queers und LGBTI* – in früheren Jahren insbesondere gegen Schwule – propagiert, den Rechtsterroristen bereitwillig exekutierten. Schon zwischen 1977 und 1984 zielte die Gruppe Ludwig mit mindestens 10 Morden und tödlichen Brandanschlägen auf erotische Kinos und Diskotheken in Norditalien und Süddeutschland hauptsächlich auf Homosexuelle ab, aber auch Sexarbeiter*innen, Drogenkonsumenten und katholische Priester, die wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagt waren, mussten in ihren Augen sterben. Eine der drei Nagelbomben von David Copeland14 im Jahr 1999 zielte auf LGBTI*: Er platzierte die Bombe in einer Schwulen-Bar in einem queeren Viertel in London. Diese „Entarteten“, wie er diese Zielgruppe in seinem Geständnis nannte, sind nach schwarzen bzw. pakistanischen Migrant*innen seine dritte Opfergruppe – Juden und Jüdinnen wären seine bevorzugten Opfer, aber an diese sei zu schwer ranzukommen.
Eines der größten rechtsextremen Massaker in der europäischen Geschichte nach 1945, die Bombenattentate und Morde des Norwegers Anders Breivik im Jahre 2011, wird allgemein als ,islamfeindlicheʻ oder unter Umständen noch als „gegen den Kulturmarxismus“ gerichtete Tat kategorisiert. Diese extrem rechten Ideologieelemente, die in erstaunlicher Kongruenz alle auch heute im (extrem) rechten Diskurs von PEGIDA, AfD und Co. perpetuierten Inhalte vereinigen, sind im 1500-seitigen Manifest Breiviks durchdekliniert. Die Feindbilder Breiviks sind prominent von Antifeminismus durchzogen, rund hundert Seiten sind explizit der Gefahr des Feminismus und dem Wunsch nach der „Re-Implementierung des Patriarchats“ gewidmet. Schon in der Einleitung definiert Breivik den Feind der „Political Correctness“, die für ihn Kulturmarxismus sei, auch als Feminismus: „Perhaps no aspect of Political Correctness is more prominent in Western European life today than feminist ideology.“ Breivik wähnt Feminist*innen überall: in der Alltagskultur des Fernsehens mit weiblichen „power figures“, bei den Frauen im Militär, den Gleichstellungsmechanismen in der Beschäftigungspolitik, den „sensitivity trainings“, den Gender Studies, dem Postmodernismus, der geschwächten Maskulinität, dem Untergang der Familie und der Zersetzung der Geschlechterrollen überhaupt. In seiner am Ende dargestellten Gesellschaftsutopie und der Darstellung des nötigen Weges dorthin führt er aus, dass die „notwendige“ Ermordung von Frauen* nicht einmal ein Kollateralschaden wäre, sondern dass die „Feminisierung der Europäischen Kultur“ durch den radikalen Feminismus, der die muslimische Immigration befördere, die gezielte Ermordung von Frauen* als Repräsentant*innen dieses Feindbildes konsequent notwendig mache. Die wenigsten wissen: Breivik plante, sein Massaker auf Utøya mit der Enthauptung der norwegischen Premierministerin Gro Harlem Brundtland zu beginnen. Sie, die in einer Person so viele der von extrem rechter Maskulinität verhassten Eigenschaften15 vereinte, besuchte dort die sozialdemokratischen Jugendlichen, von denen 77 sterben mussten. Die dem Massaker vorausgehenden Bombenattentate in Oslo dauerten jedoch länger als geplant, sodass Breivik die Insel erst erreichte, als Brundtland schon abgereist war. Der Antifeminismus, wie ihn Breivik und der Blogger ,Fjordmanʻ, von dem er Teile in sein Manifest kopierte, ausführen, beinhaltet nicht nur Misogynie, sondern Antigender-Positionen, die sich genau gegen die dekonstruktivistische Verwischung und Auflösung der Geschlechtergrenzen richten. Sie offenbaren eine fundamentale Angst vor der Bedrohung seiner Genderidentität. Sein Hass auf diese empfundene Verwirrung drückt sich direkt in seinem Manifest und den damit verbundenen terroristischen Taten aus.
Das alte Konzept des ‚Rassenkrieges‘ in Theorie und Praxis kann also nicht allein auf das Ziel reduziert werden, Spannungen in ethnischen Gemeinschaften zu erzeugen, sondern auch Angst und Terror unter sexuellen Minderheiten und auch unter Frauen, die als ‚Rassenschänderinnen‘ bezeichnet werden, zu verbreiten. Dem Feminismus wird hierbei zugeschrieben, nicht nur die Grenzen der Geschlechterhierarchie zu überschreiten, sondern auch jene der vermeintlichen ethnischen Gruppen: Feminismus und sogenannter Multikulturalismus werden oftmals, auch bei Breivik, als zwei Seiten derselben Medaille gesehen. Feminist*innen würden Einwanderung und ‚ethnische Vermischung‘ unterstützen und befördern. In der heutigen Zeit ist die Bedeutung des expliziten Antifeminismus als ein Pfeiler (extrem) rechter Ideologie und dessen Bedeutung als Mobilisierungsmoment erheblich gestiegen. Gleichzeitig wurden und werden gender-spezifische Aspekte immer wieder und immer noch von antifaschistischen Rechercheur*innen und Wissenschaftler*innen übersehen. Der intersektionale Ansatz in den Sozialwissenschaften, der die Verflechtungen verschiedener Diskriminierungsformen untersucht, muss heutzutage auf die Kombination von Misogynie, Sexismus, Anti-LGBTI*-Politiken, Rassismus, Antisemitismus und Hass gegen Linke abzielen, wie sie sich unter Umständen auch im modernisierten Rechtsterrorismus präsentiert.
Von persönlicher Rache zum antifeministischen Terrorismus
Heute haben die erkämpften Errungenschaften von LGBTI*- und feministischer Bewegungen traditionelle Geschlechterkonzepte und Familienideale grundlegend hinterfragt. Die Themen sind zu einem Schlachtfeld des öffentlichen Diskurses geworden, und ob wir nun einen wirklich konservativen backlash feststellen müssen oder nicht, hängt nicht nur von den jeweils länderspezifischen Gegebenheiten ab, sondern auch von der eigenen optimistischen oder pessimistischen Perspektive. Es gibt nun eine dritte Geschlechtsoption in den Geburtenregistrierungen, die Kampagne #metoo hat weltweit zur Entlassung von zumindest einigen Politikern, Journalisten und Prominenten wegen sexueller Belästigung oder Vergewaltigung geführt. Die Öffnung der Ehe für alle ist in vielen Ländern Realität geworden. In diesem Sinne ist der Kampf der extremen Antifeminist*innen ein verzweifeltes Rückzugsgefecht. Dennoch: Antifeminismus war und ist tödlich. Antifeminismus manifestiert sich auch dort, wo sich Gewalt gegen individuelle Frauen* richtet, wo sexualisierte und häusliche Gewalt legitimiert werden und der Mann sich zur Ausübung der Gewalt16 berufen fühlt. Allzu oft sind Ehefrauen oder (Ex-)Freundinnen die ersten, manchmal auch die letzten Opfer von Gewalttätern und Mördern. Aber es kann einen Zusammenhang zwischen jenen individuellen Motiven, die oft allzu leicht als privat markiert oder gar als „Beziehungstat“ oder Familiendrama verbrämt werden, und politischen oder ideologischen Motiven geben.
Zunächst muss festgehalten werden, dass die meisten – sowohl politisch rassistisch, neonazistisch als auch politisch islamistisch motivierte – Täter, wenn auch nicht alle, männlich sozialisiert sind.17 Auch wenn die empirische Grundlage dafür noch dünn ist: Viele Terroristen, Amokläufer und Massenmörder haben eine Vorgeschichte als Täter von ,häuslicher Gewalt‘.18 Zu ihnen gehört auch Omar Mateen, der 2016 bei einem Massaker in einem Schwulenklub in Orlando 49 Menschen erschoss und 53 weitere Personen verletzt hat. Dazu gehören auch der neonazistische Mörder von Charlottesville, James Alex Fields, oder Robert Lewis Dear, der im Jahr 2015 in Colorado in einer Planned Parenthood-Klinik drei Menschen erschoss. Mindestens zwei der drei Ex-Ehefrauen von Dear hatten ihn viele Jahre vorher wegen körperlicher Gewalt angeklagt. Dylann Roof, der im Jahr 2015 in Charleston ein Massaker an neun Kirchgänger*innen verübte, vermittelte seine Idee der verletzten patriarchalen Kontrolle über Frauen: Zu seinen US-amerikanischen schwarzen Opfern sagte er: „Ihr vergewaltigt unsere Frauen, ihr übernehmt unser Land und ihr müsst verschwinden.“ Roof war in einer Familie groß geworden, in der der Vater seine Stiefmutter physisch und psychisch stark misshandelte.
Antifeminismus und Frauen*hass kann bei politischer Aufladung nicht (nur) für individuelle Frauen*, die eine persönliche Beziehung zum Täter hatten, tödlich sein, sondern sich gegen Frauen* als Gruppenvertreter*innen richten. Diese Gewalt erfüllt die Voraussetzungen, Terrorismus genannt zu werden: Die Verbreitung von Angst und die Schaffung von Spannungen innerhalb gesellschaftlicher Gruppen, der Transport der Ideologie durch die Taten, die sich gegen willkürlich gewählte Vertreter*innen des Feindbildes richten.
Der vermutlich erste explizit antifeministische Terrorakt war 1989 das Massaker an der École Polytechnique de Montréal in Kanada: Der 25-jährige Täter, der zunächst in einem Klassenzimmer die weiblichen von den männlichen Studierenden trennte, die Männer aus dem Raum schickte, erklärte den Verbliebenen, er kämpfe gegen den Feminismus und eröffnete dann das Feuer auf die Frauen. Insgesamt starben vierzehn Frauen, zehn weitere Frauen und vier Männer wurden verletzt. Als Elliot Rodger 2014 in Südkalifornien seine Erschießungen begann und sechs zufällig ausgewählte Frauen auf den Straßen tötete, bevor er sich selbst tötete, hinterließ er ein Video, in dem er seine Wut detailliert beschrieb, die sich insbesondere gegen Frauen richtete, die ihn als (Sex-)Partner zurückgewiesen hatten: „Ich weiß nicht, warum ihr Mädchen euch nicht zu mir hingezogen fühlt, aber ich werde euch alle dafür bestrafen [...]. Ihr werdet endlich sehen, dass ich in Wahrheit der Überlegene, der wahre Alphamann, bin.“ Rodger hatte exzessiv antifeministische Propaganda konsumiert, er hatte sich von einem zurückgewiesenen verletzten Jungen in einen angry white man verwandelt. In den maskulinistischen Blogs der Incels (involuntary celibates) hatte er sich mit einer Ideologie der male supremacy vollgepumpt.19
Der Hass auf Frauen und LGBTI* wird von Konservativen auf der ganzen Welt, von christlichen (und anderen religiösen) Fundamentalist*innen und natürlich von Neonazis angeheizt. Ihre Verschwörungstheorien sehen Feministinnen an den Spitzen der Macht, von wo aus sie die Männer unterdrücken. Diese wahnhafte Idee legitimiert für immer mehr Männer (und wenige Frauen*) einen Verteidigungskrieg. In ihren Shitstorms sind Vergewaltigungsandrohungen gegen politische Gegner*innen omnipräsent, ihr ‚Rassenkrieg‘ enthält die Frage der Reproduktion und der sexualisierten Gewalt. Das Gefühl des bevorstehenden oder schon stattfindenden Bürgerkrieges, der in rassistischer Aufladung als ‚Race War‘ artikuliert und empfunden wird, ist ein einigendes Element internationaler und deutscher Neonazist*innen.
In Anbetracht dessen, dass Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft in ihren Analysen die Kategorie Gender allzu oft vernachlässigen, ist eine eindimensionale und damit falsche Einordnung von Gewalt, eine Ignoranz ihrer geschlechtsspezifischen Motivation sowohl in vergangenen als auch in kommenden Fällen nicht unwahrscheinlich. Insbesondere die geschlechtsspezifische Komponente von Gewalt, auch im Rahmen eines politischen Hassverbrechens und damit auch dem Rechtsterrorismus, wird in der Regel als private Rache eines ‚Psychopathen‘ herabgespielt, auch wenn die Opfer als Repräsentant*innen und nicht als Einzelpersonen ausgewählt wurden und auch, wenn der Täter alle Merkmale extrem rechter Ideologie verkörpert. Eine strikte Trennung privater und politischer Motive muss ebenso wie die versuchte Isolierung einzelner Feindbilder immer wieder kritisch hinterfragt werden. Der Gewalt hervorrufende Hass gegen verschiedene Minderheiten und Frauen* muss als eine Dimension des Rechtsterrorismus und der sich auch dort manifestierende Antifeminismus als politisches Problem unserer Gesellschaften in den Fokus rücken.
1 Ich gendere grundsätzlich mit dem Gendersternchen (*), um die Diversität von Geschlechtern sichtbar zu machen. (Extrem) rechte Akteur*innen, die die Pluralität der Geschlechter jenseits der heteronormativen Zweigeschlechtlichkeit verneinen, lehnen diese Diversität grundsätzlich ab. Die Schreibweise „Frauen*“ soll verdeutlichen, dass nicht nur Frauen durch antifeministische Politiken, Ideologien und Gewalt betroffen und adressiert sind, sondern auch als Frauen gelesene Männer und nicht-binäre Personen. Die Kategorien „Frau“ und „Mann“ werden also beibehalten, nicht als biologische, sondern als sozial hergestellte, um die ideologischen Projektionen und Konstruktionen durch (extreme) Rechte abbilden zu können. Da hier aber weder eine klare Eingrenzung der politischen Verortung möglich ist, generell keine Fremdzuschreibung von außen stattfinden sollte, noch die wenigen tatsächlichen rechten Trans*Personen in der extremen Rechten (vgl. Goetz 2019) unsichtbar gemacht werden sollen, werden alle real existierenden Menschen und Menschengruppen mit * geschrieben. Im Gegensatz dazu wird an vielen Stellen über binäre Geschlechterkonstruktionen geschrieben, entsprechend der antifeministischen Ideologie erfolgt in ihrer Wiedergabe dort die Schreibweise ohne *, weil dies genauer benennt, worum es geht, nämlich nicht um reale Personen, sondern um Projektionen und Kategorisierungen, also Männer und Frauen. In manchen Fällen wird diese Regelung notwendig unscharf sein und zu Inkonsistenzen führen.
2 Das „White Resistance Manual“ wurde Ende der 1990er Jahre anonym im Internet veröffentlicht und vor allem von Combat 18 verbreitet, dem bewaffneten Arm des neonazistischen Netzwerks Blood & Honour. Es enthält neben theoretischen Überlegungen zum bewaffneten Kampf vor allem Tipps zum Schutz vor Strafverfolgung und Anleitungen zum Schusswaffengebrauch, Bombenbau und für gezielte Mordanschläge.
3 Nonbinary oder nicht-binär ist eine Geschlechtsidentität von Personen, die sich nicht als weiblich und nicht als männlich identifizieren, sondern zum Beispiel dazwischen oder anders außerhalb des zweigeschlechtlichen Systems.
4 Im Folgenden werde ich die zitierten Primärquellen wie folgt abkürzen: TD für „The Turner Diaries“ von Macdonald, Andrew (aka William Luther Pierce) (1978), hier in der deutschen Übersetzung von 1996. H für „Hunter“ von Macdonald, Andrew (1989) und BT für das Manifest des Christchurch-Terroristen.
5 Anders ist es in William Pierces zweitem Roman, „Hunter“ von 1989, der als Vorgängergeschichte der „Turner Diaries“ konzipiert ist. Hier gibt es mit Adelaide auch eine Lebensgefährtin des Protagonisten Oscar Yeager. Adelaide ist allerdings im Gegensatz zu Katherine in den „Turner Diaries“ viel weniger handelndes Subjekt. Sie ist vor allem Sexualobjekt, Projektionsfläche und Antriebsmotor für den terroristischen Kampf des Mannes und darf als Kronzeugin für das weibliche Geschlecht einen expliziten Antifeminismus formulieren (H: 37).
6 „Zudem war es auch ganz nützlich, aktive Frauen in den Reihen zu haben, denn Frauen sind im Ernstfall unauffälliger als Männer. So hatte ich oft genug die Aufgabe, als ‚Vermittler‘ oder ‚Überbringer‘ zu fungieren“ (Hewicker 2001: 25 f.). „So wurde beschlossen, daß ich das Fluchtfahrzeug steuern sollte, zumal eine Frau eher unauffällig war.“ (Ebd.: 55)
7 Vgl. auch Laabs (2014).
8 Mathews war eines der wenigen Mitglieder, die nicht aufgaben und/oder als Informant*innen zum FBI überliefen. Mathews verschanzte sich und starb nach einem 40-stündigen Feuergefecht mit dem FBI, als schließlich seine Hütte abbrannte (Zeskind 2009: 98).
9 Über Frauen in The Order und anderen rechtsterroristischen Organisationen ist generell wenig zu erfahren. Grundsätzlich zu empfehlen ist Blee (2002), zu den Craigs ebd.: 121f.
10 Es konnten nur Männer entsprechend verurteilt und bestraft werden, worin sich ein dichotomes Bild von Geschlechterrollen und Sexualitäten widerspiegelte: Der Mann war als unterstellter Verführer oder Vergewaltiger der Schuldige. Die gesellschaftliche Stigmatisierung und Ächtung der beteiligten Frauen stand durchaus auf einem anderen Blatt. Strafrechtlich war es später vor allem die „Wehrkraftschutzverordnung“ vom 25. November 1939, die den „Umgang“ zwischen Deutschen und ausländischen Kriegsgefangenen unter Strafe stellte und massiv gegen Frauen angewendet wurde, die zwar „arisch“/weiß waren, aber deren (unterstelltes) (Sexual-)Verhalten als „weibliche Devianz“ kriminalisiert wurde: 70% der Verurteilten waren Frauen; den amtlichen Kriminalstatistiken zufolge lag der Anteil von Frauen an den verurteilten Personen insgesamt im „Dritten Reich“ bei nur ca. 15%, vgl.: Roth (2009); Halbmayer (2009).
11 Joseph Paul Franklin wurde vor allem bekannt, weil er 1978 Larry Flynt, den Herausgeber des pornografischen Hustler-Magazins, durch ein Attentat schwer verletzte. Angeklagt und verurteilt wurde Franklin schließlich für 20 Morde, sechs schwere Körperverletzungen, 16 Banküberfälle und zwei Bombenattentate. Er wurde 2013 hingerichtet. Auch Franklin schlug (laut Wikipedia) seine Ehefrau, bis sie sich von ihm trennte. Seine spätere Freundin Mercedes Master, eine minderjährige Sexarbeiterin, tötete er, nachdem sie erzählte, auch schwarze Freier gehabt zu haben.
12 Dieses „Glaubensbekenntnis“ ist ein Zitat des 2007 im Gefängnis verstorbenen US-amerikanischen Neonazis David Lane, der als Mitglied der rechten Terrorgruppe The Order zu 190 Jahren Haft verurteilt worden war.
13 Konkret steht im Manifest 21 mal „birthrates“ bzw. „birth rates“ und 22 mal „fertility rate“ bzw. „fertility“ – exklusive URLs; vgl. AK Fe.In 2019: 114f.
14 Der britische Neonazi Copeland war kurzzeitig Mitglied der British National Party (BNP), dann des National Socialist Movements, das sich auf Combat 18 bezog. Copeland begründete seine Taten in seinem Geständnis explizit mit dem Lesen der „Turner-Diaries“.
15 Sozialdemokratin, promovierte Ärztin, langjährige Ministerpräsidentin, die ab 1981 viele Frauen* in ihr Kabinett holte, engagiert – innerhalb ihres Landes und auf internationaler Ebene – für Frauen*rechte, Umweltschutz, Gesundheit und gegen Armut, ausgezeichnet mit unzähligen Preisen und Würdigungen und gleichzeitig auch noch Mutter von vier Kindern.
16 Diese Gewalt ist auch strukturell und wird auch dort antifeministisch, wo der Zugang zu sicheren Orten, nämlich zu Frauen*häusern, eingeschränkt oder nicht vorhanden ist. Zudem sterben jährlich mehrere Tausend ungewollt Schwangere an medizinisch unsicheren Abtreibungen, weil diese illegalisiert sind.
17 Vgl. Theweleit (2015).
18 Vgl. u. a. Taub (2016).
19 Male supremacy bezeichnet analog zur white supremacy die Vorstellung der Überlegenheit und Vorherrschaft der Männer. Incels sind ‚unfreiwillige Zölibatäre‘ (vgl.: AK Fe.In 2019: 110f.).
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