Einleitung
Im März 2015 gründet sich die AfD-interne, rechtsradikale Gruppierung „Der Flügel“ (Bauer und Fiedler 2021, 27 f.). Im Sommer desselben Jahres treffen sich dessen Mitglieder zum ersten Mal am Thüringer Kaiser-Wilhelm-Denkmal, dem Kyffhäuser1, „um uns daran zu erinnern, wer wir sind und wo wir herkommen“2. Dreimal wird das Treffen des „Flügels“ in einer traditionsreichen Gastwirtschaft am Fuße des Denkmals stattfinden, dann ist Schluss. Aber auch in den beiden Folgejahren wird zum „Kyffhäusertreffen“ eingeladen, erst nach Burgscheidungen in Sachsen-Anhalt, dann ins thüringische Leinefelde. Man habe sich „schweren Herzens“ für einen anderen Ort entschieden, schreiben Björn Höcke und André Poggenburg im April 2018 auf der Internetpräsenz des „Flügels“. Die Gaststätte habe „die Reißleine gezogen, denn die Größenordnung unseres Festes übersteigt bei weitem das, was man dort niveauvoll glaubt bewirten zu können“3. Soweit die Erzählung des „Flügels“. Im folgenden Beitrag werde ich der Gegenerzählung Raum geben. Dabei stütze ich mich in erster Linie auf zwei leitfadengestützte Interviews, die ich Ende 2021 am Kyffhäuserdenkmal mit zwei Verantwortlichen aus dem Landratsamt geführt habe, von denen sich einer aufgrund seines Vereinshintergrundes auch als zivilgesellschaftlicher Akteur begreift4. Wie kam es dazu, dass die Kyffhäusertreffen nach 2017 nicht mehr am Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal stattfanden? Welche Akteur*innen waren an diesem Prozess beteiligt? Vor dem Hintergrund dieser Fragen werde ich zunächst den Kyffhäuserkreis als Denkmalinhaber in den Blick nehmen, anschließend die lokale Zivilgesellschaft. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dann zu einem Ausblick zusammengeführt und kritisch kommentiert.
„Für den Tag selber war’s gar nich so schlimm, aber die Nachhaltigkeit dessen“
Ich treffe Bernhard5 an einem Nachmittag Mitte Dezember direkt am Kyffhäuserdenkmal. Zwar arbeitet er im Landratsamt des Kyffhäuserkreises, er ist im Kreis aber auch zivilgesellschaftlich engagiert. Im Gespräch mit ihm wird schnell deutlich, dass er im Kontext der „Kyffhäusertreffen“ in erster Linie als engagierter und aktiver Akteur der Zivilgesellschaft agiert hat. Er steht damit hier exemplarisch als Vertreter der lokalen Zivilgesellschaft.
Das erste „Kyffhäusertreffen“ im Jahr 2015 beschreibt Bernhard als „wenig publik“6, zum zweiten Treffen hingegen sagt er, „dass das natürlich auch auf Seiten der Verwaltungsbehörden und der, ja, Polizei und weiß ich, wer da noch alles so unterwegs war, doch ähm für deutlich mehr Aufsehen gesorgt hat“7. Dann erzählt er von AfD-Ansteckern und Pegida-Shirts. Man sei auf die Leute zugegangen, einem habe er in seiner Rolle als Verantwortlicher für das Denkmal gesagt: „Sie können gern hier reinkommen, wenn Sie das T-Shirt ausziehen, wie auch immer, aber mit dem sind Sie hier nich auf dem Gelände. Wir ham hier ne klare politische Widmung, nämlich dass hier so was nich passiert.“8 Vereinzelt habe es Versuche gegeben, Banner zu entrollen, was man aber zumindest für diesen Tag verhindern konnte. „Für den Tag selber war‘s gar nich so schlimm“, ergänzt Bernhard nachdenklich, „aber die Nachhaltigkeit dessen. Weil Kyffhäusertreffen war dann, ich sag mal, eine Marke geworden. Und Sie können sich davon auch nich absetzen.“9
2017 ändert sich die Dynamik. Nachdem Katharina König-Preuss, Landtagsabgeordnete der LINKEN, eine Demonstration des Bündnisses „Aufstehen gegen Rassismus Mitteldeutschland“ angemeldet hat, wird das Denkmal für den gesamten Besucherverkehr komplett geschlossen10. Eingelassen werden nur die angemeldeten AfD-Mitglieder. Die laut Medienbericht rund 60 Demonstrant*innen bekommen für ihre Kundgebung den unteren Besucherparkplatz zugewiesen11. Denkmal und Gastwirtschaft hat die AfD an diesem Tag für sich, wenn auch „unter lautstarkem Protest“12.
Irritierend in diesem Zusammenhang: Das lokale Medienecho erweckt den Eindruck, dass nicht die AfD-Treffen, sondern vielmehr die Gegendemonstration in der Bevölkerung für Unmut sorgte. So „wettert“ etwa der Betreiber des Kyffhäuser-Marktes am Fuße des Denkmals „gegen die Demo-Teilnehmer und die Entscheidung [...] das Nationaldenkmal für Besucher an diesem Tag nicht zugänglich zu machen. ‚Nur weil einige wenige Leute da demonstrieren wollen.'"13
„Das war für uns was ganz, ganz, ganz, ganz Schlimmes“14, fasst Jürgen, mein zweiter Interviewpartner und Mitarbeiter des Landratsamtes, unmissverständlich zusammen und meint damit die AfD-Treffen, nicht die Demo. „Gott sei Dank sind die jetzt nicht mehr da oben, aber der Ruf haftet uns an.“15 Aus dieser Ecke, das betont er, wolle man dringend wieder heraus:
Wenn wir jetzt über die Einordnung des Kyffhäusers reden und diskutieren, dann ist das für uns ganz wichtig: Kyffhäuser als Geschichtsort, Kyffhäuser als Lernort. Welche Botschaften wollen wir dort vermitteln? [...] Wie wollen wir dieses Erbe, was wir dort haben, in die Zukunft reinbringen?16
Die Auswertung der Interviews macht deutlich: Die politische Vereinnahmung des Kyffhäusers durch die „Flügel“-Treffen der AfD wirkt weit über die situative Besetzung hinaus. Sie setzt sich in symbolischer Form fort, wird von medialen und diskursiven Praktiken am Leben erhalten. Und auch auf die Gefühlslage der Menschen, die unmittelbar damit konfrontiert waren, die abwägen und Entscheidungen treffen mussten, haben die Treffen einen nachhaltigen Einfluss.
Mit musealer Bildungsarbeit gegen rechte Vereinnahmung?
Wie nun hat der Landkreis als Inhaber des Denkmals auf die „Kyffhäusertreffen“ reagiert? Mit welchen Strategien will man politische Instrumentalisierungen, insbesondere von rechts, in Zukunft verhindern?17 Beide Interviewpartner beantworten diese Fragen in erster Linie mit den Plänen des Landkreises zur Neukonzeption der Ausstellung, die mit einer umfassenden infrastrukturellen und architektonischen Erweiterung des gesamten Geländes verbunden sein wird (vgl. Landratsamt Kyffhäuserkreis 2020). Der Volkskundler Volker Rodekamp verantwortet die museale Neukonzeption. Von einem „modernen Geschichtsort mit hoher Strahlkraft“ ist in der Broschüre „Geschichtsort Kyffhäuser“ (Rodekamp 2020) die Rede, „Naturerlebnis, Kulturgeschichte, mythische Erzählungen und die kritische Auseinandersetzung mit deutscher Denkmalgeschichte verbinden sich zu einem Gesamterlebnis“ (ebd., 4). Für das Kaiser-Wilhelm-Denkmal selbst ist in diesem Zusammenhang eine Ausstellung mit „Dokumentations- und Aufklärungscharakter“ (ebd., 29) geplant. Einen Schwerpunkt sollen dabei die politischen Instrumentalisierungsversuche des 20. Jahrhunderts bilden, von der Weimarer Republik über die „nur seltene[n] Besuche Adolf Hitlers“ (ebd., 27) bis hin zur hoch umstrittenen Rolle des Denkmals in der DDR. Heute hingegen, so schließt Rodekamp, soll das Denkmal ein Ort sein, „den wir [...] selbstbewusst und in demokratischem Sinn umarmen dürfen und den wir besser nicht loslassen sollten“ (ebd.). Der letzte Halbsatz ist es, der den Geschichtsort Kyffhäuser doch wieder als das codiert, was er ist: ein Ort, an dem auch gegenwärtig Deutungshoheiten konkurrieren, ein noch immer umkämpfter Ort. Aber am Kyffhäuserdenkmal, so scheint es, hat man sich gegen das Kämpfen entschieden: Dort, wo der Kaiser in Feldherrentracht aus dem gemauerten Turm herausreitet, flankiert von einem Krieger und der Geschichtsmuse Klio, ausgerechnet dort wird der Angriff auf die deutsche Demokratie mit einer „Umarmung“ beantwortet. Das ist ein überraschender, ein vielversprechender Ansatz. Problematisch könnte er dann werden, wenn die „Umarmung“ nicht nur den Kampf, sondern jegliche Konfrontation scheut.
Das inhaltliche Drehbuch der neuen Dauerausstellung erweckt genau diesen Eindruck. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist einer von acht Themenbereichen, die in der oben genannten Broschüre vorgestellt werden. Unter der Überschrift „Das Nationaldenkmal verstehen“ finden sich thematische Abschnitte, die chronologisch durch die Geschichte des Denkmals führen und dabei auch politische Instrumentalisierungen behandeln (etwa „Sehnsuchtsort für Konservative: Die Zeit der Weimarer Republik“ oder „Den ‚Kyffhäuser-Geist‘ überwinden – DDR“). Der letzte dieser Abschnitte trägt den Titel „Vielschichtiger Geschichtsort oder wie man einen Mythos verantwortet – der Kyffhäuser im 21. Jahrhundert“. Das Denkmalareal, führt Rodekamp hierzu aus,
will ein qualitätsvoller Ort sein, zum Nachdenken und Nachspüren, ein Ort über den wir uns aus verschiedenen Blickrichtungen verständigen können, der uns auch beunruhigt, da er uns auf problematische Zusammenhänge unserer eigenen Vergangenheit aufmerksam macht, ein Ort der uns herausfordert, aber auch für Emanzipation und Überwindung steht, auf unserem Weg in eine offene, demokratisch verfasste, europäische Friedensgesellschaft [...]. (Ebd., o.S.)
Vieles am Kyffhäuserdenkmal erscheine unklar oder gar unverständlich, fährt Rodekamp fort, ohne dabei konkreter zu werden. Man stehe in der Verantwortung, „ein Zeichen der Aufmerksamkeit zu setzen, damit der unselige Kyffhäuser-(Un)-Geist vergangenen [sic] Zeiten hier nicht wieder einziehen kann“ (ebd., o.S.). Ob diese Zeilen als Fingerzeig auf die Jahre 2015 bis 2017 gelesen werden sollen, kann nur Mutmaßung bleiben. Fest steht: Politische Vereinnahmung wird hier als rein historisches Phänomen dargestellt. Die offensichtlichen Kontinuitäten bleiben unerwähnt.
„Wir sind dann künftig nicht mehr bei euch zu Hause“
Auf der kommunalen Ebene tut man sich also im Rahmen der wissenschaftlich-kuratorischen Auseinandersetzung schwer mit der Positionierung. Zudem spielen offenbar auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle, denn zwischen der Traditionsgaststätte und der Verwaltung des Kyffhäuserkreises hat es seit jeher eine gute Zusammenarbeit gegeben. Gäste des Landratsamtes speisten dort, die Räumlichkeiten wurden regelmäßig für große Vereinsfeierlichkeiten genutzt, berichtet Bernhard. Doch die Zäsur im Jahr 2017, sie kam nicht vom Landratsamt, sondern von den Bürger*innen und Vereinen im Kyffhäuserkreis.
Wir haben uns dann auch als Zivilgesellschaft hier vor Ort zusammengesetzt und ham gesagt: Also wenn wir hier nicht [...] diese Auseinandersetzung komplett verlieren wollen und das Denkmal, ich sag mal, letztlich komplett in die rechte Schiene abgleitet, zumindest in der äußeren Wahrnehmung, müssen wir dem etwas Spürbares entgegensetzen. Und haben dann auch mit vor Ort tätigen Unternehmen relativ klare Worte gewechselt und gesagt: Also wenn das euer Anspruch ist, wenn ihr sagt, das is für euch tolerabel – für uns isses das nicht. Wir sind dann künftig nicht mehr bei euch zu Hause, das müsst ihr entscheiden.18
Die lokale Zivilgesellschaft tritt also im dritten Jahr der „Kyffhäusertreffen“ als Akteurin auf. Die Menschen vor Ort wollen der Vereinnahmung „ihres“ Denkmals durch die AfD nicht länger ausweichen, sondern ihr begegnen. Man habe Ehrenamtsgala und Kreissportgala kurzerhand von der Denkmalwirtschaft in ein Festzelt nach Bad Frankenhausen verlegt, erzählt Bernhard, und ergänzt nicht ohne Genugtuung: „Hat zumindest dazu geführt, dass danach keine solchen Treffen mehr hier stattgefunden haben“19. Die Gastwirtschaft lenkt ein, zieht, wie Björn Höcke es ausdrückt, „die Reißleine“20. Allerdings nicht, weil sie die zu erwartende Personenanzahl nicht hätte „niveauvoll bewirten“21 können, sondern weil die lokale Zivilgesellschaft die Gastwirtschaft zu sanktionieren beginnt. Man hat den Verdrängungswettbewerb, wie Bernhard es nennt, also vorerst gewonnen.
Doch die Frage nach dem adäquaten Umgang mit politischen Vereinnahmungsversuchen, sie schwebt auch heute, fünf Jahre nach dem letzten „Flügel“-Treffen, noch über allem. Der Umgang des Geschichtsortes Kyffhäuser mit seiner „historische[n] Erblast“22 ist dabei allerdings nicht mehr das Problem. Es ist der Umgang mit der belasteten Gegenwart. Sie muss befragt und zur Sprache gebracht werden.
Politischer Vereinnahmung begegnen – Einblicke und Ausblicke
Was das lokale gesellschaftliche Geschehen angeht, wird zweierlei deutlich. Zum einen ist lokales bürgerschaftliches Engagement gegen rechts, mit Daniel Mullis und Judith Miggelbrink (2022, 13) gesprochen, „kein Nebenschauplatz“. Ganz im Gegenteil: „Im Lokalen wird um Gesellschaft konkret gerungen“ (ebd.). Und zum zweiten kann die Zivilgesellschaft, sofern bestimmte Faktoren erfüllt sind, auch im ländlichen Raum immense Kräfte entfalten.23 Wie also kann es langfristig gelingen, politische Vereinnahmungen von Geschichtsorten wie dem Kyffhäuserdenkmal zu verhindern und ihnen und ihren Akteur*innen kraftvoll und einstimmig zu begegnen? Vielleicht kann das folgende Beispiel der sächsischen Kleinstadt Ostritz im Landkreis Görlitz hierfür ein Denkanstoß sein (für die folgenden Ausführungen vgl. Schreiber/Kotzybik 2021, 270ff.):
Nachdem Ende 2017 bekannt geworden war, dass dort ein rechtsextremes Festival stattfinden sollte, regte sich Widerstand im Ort. Erst tauschten sich nur eine Handvoll Bürger*innen aus, dann brachte ein seit Langem etablierter Stammtisch die Sache offen zur Sprache. Am Ende der Überlegungen stand schließlich das „Ostritzer Friedensfest“, das dem „Wunsch der Ostritzer Bürger*innen nach einer toleranten, weltoffenen, friedlichen und demokratischen Gesellschaft“ (ebd., 270) Ausdruck verleihen wollte. Das Netzwerk, das sich im Zuge dessen etablierte, existiert bis heute. Wirft man einen Blick auf die Handlungsempfehlungen, die Cäcilia Schreiber und Lukas Kotzybik aus ihren Erkenntnissen ableiten, wird deutlich, dass das bürgerschaftliche Engagement im Kyffhäuserkreis bereits einige Aspekte davon erfüllt hat – etwa die Nutzung bestehender Strukturen, die Kooperationsbereitschaft untereinander, das Agieren ohne parteipolitischen Einfluss – und das Auftreten sogenannter „Ermöglicher*innen“ (ebd., 274). Damit sind Akteur*innen mit bestimmten Autoritäten und Befugnissen gemeint, die das zivilgesellschaftliche Engagement unterstützen, indem sie bürokratische Hürden abbauen, finanzielle oder personelle Mittel stellen und dadurch strukturell stabilisierend wirken. Dies kann die Bürgermeisterin ebenso sein wie der Landrat oder die Verwaltungsdirektorin. Natürlich sollten die „Ermöglicher*innen“ dabei das amtsbezogene politische Neutralitätsgebot im Auge behalten – gleiches gilt aber auch für das Recht, sich als Privatpersonen zu engagieren und zu positionieren (ebd., 274). Denn dass eine Kommune Ambitionen zur Verteidigung der Demokratie seitens der Bürgerschaft offen und aktiv unterstützt, ist vom Rechtsstaat ausdrücklich erwünscht. Dies betonen Schreiber und Kotzybik mit Verweis auf den Bericht der Enquete-Kommission „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“.24
Abschließend lässt sich sagen: Am Fuße des Kyffhäusers tut sich etwas. Den Anfang haben die Bürger*innen gemacht, indem sie eine Traditionsgastwirtschaft vor die Wahl gestellt haben – die AfD oder wir. Belohnt wurden sie mit Erfolg und mit der Erkenntnis, dass das eigene Engagement sehr wohl einen Unterschied macht. Im Landratsamt wiederum begann man nach anfänglichen Unsicherheiten gezielt damit, in eines der wirksamsten Mittel gegen Politikverdrossenheit und Radikalisierungstendenzen zu investieren: in Bildung. Akteur*innen aus Lokalpolitik und Verwaltung, allen voran die amtierende Landrätin Antje Hochwind-Schneider, gründeten im Jahr 2020 die Kyffhäuserstiftung zur Weiterentwicklung des Denkmalgeländes. „Der Kyffhäuser soll sich von einem Nationaldenkmal in Europa zu einem europäischen Friedensdenkmal entwickeln“25, zitierte die Süddeutsche Zeitung die Landrätin unlängst: „Es solle sichergestellt werden, dass das Kyffhäuserareal – wie in der jüngsten Vergangenheit geschehen – nicht mehr politisch von rechten Kräften vereinnahmt werden könne“26. Eine demokratische Umarmung mit Nachdruck also, über die sich nicht nur die Geschichtsmuse Klio freuen dürfte.
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1 Für die historische Darstellung vgl. Münkler (2017) und Mai (1997).
2 Video 4: Kyffhäusertreffen des Flügels (2018). Online verfügbar unter web.archive.org web/20200321202217/https://www.derfluegel.de/2018/07/25/video-4-kyffhaeusertreffen-des-fluegels/ (abgerufen am 14.04.2022).
3 Höcke, Björn/Poggenburg, André (2018): Einladung zum Kyffhäusertreffen. Online verfügbar unter web. archive.org/web/20200206045204/https://www.derfluegel.de/2018/04/03/kyffhaeuser treffen-2018/ (abgerufen am 14.04.2022).
4 Insgesamt wurden drei Interviews geführt, die dazu gedacht waren, den Auftakt für eventuelle weiterführende Forschungen im Rahmen meiner Dissertation zu bilden. Letztlich wurde das Kyffhäuserdenkmal jedoch nicht in mein Forschungssample aufgenommen.
5 Bei den hier verwendeten Namen handelt es sich um Pseudonyme.
6 Interview mit Bernhard am 14.12.2021 am Kyffhäuserdenkmal.
7 Ebd.
8 Ebd.
9 Ebd.
10 „Erstmals Protest gegen AfD-Treffen am Kyffhäuser“, Thüringer Allgemeine vom 31. August 2017. Online verfügbar unter www.thueringer-allgemeine.de/politik/erstmals-protest-gegen-afd-treffen-am-kyffhaeu_ser-id223163483.html (abgerufen am 22.04.2022).
11 „Treffen des rechtsnationalen AfD-Flügels mit Gauland und Höcke am Kyffhäuser“, Thüringer Allgemeine vom 2. September 2017. Online verfügbar unter www.thueringer-allgemeine.de/politik/treffen-des-rechtsnatio_nalen-afd-fluegels-mit-gauland-und-hoecke-am-kyffhaeuser-id223172583.html (abgerufen am 22.04.2022)
12 Ebd.
13 „Pfiffe und Stinkefinger bei Demo und AfD-Treffen am Kyffhäuser“, Thüringer Allgemeine vom 4. September 2017. Online verfügbar unter www.thueringer-allgemeine.de/politik/pfiffe-und-stinkefinger-bei-de_mo-und-afd-treffen-am-kyffhaeuser-id223178217.html (abgerufen am 22.04.2022).
14 Interview mit Jürgen am 15.12.2021 in Sondershausen.
15 Ebd.
16 Ebd.
17 Auf dem Gelände des Denkmals selbst sind politische Veranstaltungen schon seit einem entsprechenden Beschluss des Kreistages aus dem Jahr 2002 untersagt. Dies gilt jedoch nicht für die privat geführte Gastwirtschaft unterhalb des Denkmalareals, in der die Treffen des AfD-„Flügels“ stattgefunden haben.
18 Interview Bernhard.
19 Ebd.
20 Siehe Anm. 3.
21 Ebd.
22 Interview Bernhard
23 Zur Diskussion um die gesellschaftliche Verortung rechter Kräfte vgl. Dellenbaugh-Losse et al. (2020) und Helal (2022), zum Thema Rechtspopulismus in der Peripherie vgl. Belina (2022), Freiheit et al. (2022) und Deppisch et al. (2019).
24 Vgl. Deutscher Bundestag (2002): Enquete-Kommission Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements. Drucksache 14/8900, S. 282.
25 „Millionen-Förderung für Kyffhäuser-Denkmal in Thüringen“, Süddeutsche Zeitung vom 29. September 2022. Online verfügbar unter www.sueddeutsche.de/kultur/denkmaeler-bad-frankenhau_sen-kyffhaeuser-millionen-foerderung-fuer-kyffhaeuser-denkmal-in-thueringen-dpa.urn-newsml-dpa_com-20090101-220929-99-947158 (abgerufen am 17.10.2022).
26 Ebd.
Literatur
Bauer, Katja/Fiedler, Maria (2021). Die Methode AfD. Der Kampf der Rechten: Im Parlament, auf der Straße – und gegen sich selbst. 1. Aufl. Stuttgart, Klett-Cotta.
Belina, Bernd (2022). Zur Provinzialität der AfD. In: Daniel Mullis/Judith Miggelbrink (Hg.). Lokal extrem Rechts. Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen. Bielefeld, transcript, 43–60.
Dellenbaugh-Losse, Mary/Homeyer, Jamela/Leser, Julia/Pates, Rebecca (2020). Toxische Orte? Faktoren regionaler Anfälligkeit für völkischen Nationalismus. In: Lynn Berg/Jan Üblacker (Hg.). Rechtes Denken, rechte Räume? Demokratiefeindliche Entwicklungen und ihre räumlichen Kontexte. Bielefeld, transcript, 47–82.
Deppisch, Larissa/Klärner, Andreas/Osigus, Torsten (2019). Ist die AfD in ländlichen Räumen besonders erfolgreich? In: Wissen schafft Demokratie 5/2019 – Ländlicher Raum, 75–87, https://doi.org/10.19222/201905/12.
Freiheit, Manuela/Sitzer, Peter/Heitmeyer, Wilhelm (2022). Rechte Bedrohungsallianzen in städtischen Zentren und ländlichen Peripherien – eine vergleichende Analyse. In: Daniel Mullis/Judith Miggelbrink (Hg.). Lokal extrem Rechts. Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen. Bielefeld, transcript, 61–84.
Helal, Abdelrahman (2022). Rechte Räume? Kartierungen von radikal rechten Raumaneignungen. In: Daniel Mullis/Judith Miggelbrink (Hg.). Lokal extrem Rechts. Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen. Bielefeld, transcript, 221–244.
Landratsamt Kyffhäuserkreis (2020) (Hg.). Geschichtsort Kyffhäuser. Neugestaltung der zentralen Eingangssituation am Kyffhäuser-Nationaldenkmal. Sondershausen.
Mai, Gunther (1997). „Für Kaiser und Reich“. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser. In: Gunther Mai (Hg.). Das Kyffhäuser-Denkmal 1896–1996. Ein nationales Monument im europäischen Kontext. Köln u. a., Böhlau, 149–177.
Mullis, Daniel/Miggelbrink, Judith (2022). Lokal extrem Rechts. Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen – eine Einleitung. In: Daniel Mullis/Judith Miggelbrink (Hg.). Lokal extrem Rechts. Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen. Bielefeld, transcript, 7–17.
Münkler, Herfried (2017). Die Deutschen und ihre Mythen. 4. Aufl. Berlin, Rowohlt.
Rodekamp, Volker (2020). Geschichtsort Kyffhäuser. Konzept für eine Ausstellung im Besucherzentrum und Kyffhäuser-Burganlagen mit Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Leipzig.
Schreiber, Cäcilia/Kotzybik, Lukas (2021). Protest gegen Rechtsextremismus im ländlichen Raum organisieren – Das Beispiel Ostritz. In: Johannes Schütz/Raj Kollmorgen/Steven Schäller (Hg.). Die neue Mitte? Ideologie und Praxis der populistischen und extremen Rechten. Wien/Köln, Böhlau, 269–281.