Kontakt:
E-Mail: Maik.Fielitz(at)idz-jena.de
Im Projekt wird erforscht, in welcher Weise Plattformbetreibende die Ausbreitung und Einhegung menschenfeindlicher Bewegungen und Narrative beeinflussen. Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit diesem Querschnittsthema ist die Erkenntnis, dass viele jüngere rechtsextreme und verschwörungsideologische Bewegungen im Internet entstehen und über soziale Medien an Bedeutung gewinnen. Plattformbetreiber sind daher oft die ersten Akteur*innen, die einen Umgang mit diesen neuen Phänomenen finden müssen. Auf welchen Grundlagen hier Moderationskriterien und Entscheidungen getroffen werden und wie sich diese konkret auswirken, wurde bisher kaum systematisch untersucht.
Projektziel
Aus diesem Forschungsbedarf speist sich die Zielsetzung des Projektes: Es möchte Erkenntnisse über die politische Rolle von Plattformen in liberalen Demokratien generieren und untersuchen, wie das Umsichgreifen von verschwörungsideologischen und rechtsextremen Ideologien mit den technologischen Affordanzen der Plattformen zusammenhängt und erforschen, wie das (Nicht-) Handeln von Betreibern die Verbreitungsdynamiken erschwert oder begünstigt. Um evidenzbasierte Rückschlüsse zu diesen Zusammenhängen ziehen zu können, werden neben inhaltsanalytischen Methoden und datengestützten Prozessanalysen auch Rechtfertigungsmuster der Plattformbetreiber und Reaktionsmuster der betroffenen Akteur*innen untersucht.
Forschungsverbund
Mit dem Projekt ist das IDZ Teil des Forschungsverbundes „Muster und Dynamiken von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien in Krisenzeiten“ (NEOVEX), der interdisziplinär die Verbreitungsdynamiken von menschenfeindlichen Narrativen und Diskursen über die digitale Plattformen untersucht. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Konsortium wird geleitet vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Dem Forschungsverbund gehören zudem das Weizenbaum Institut für die vernetzte Gesellschaft in Berlin und die Hochschule für Politik an der Technischen Universität München an.
Projektlaufzeit
01/2022 - 12/2024