Seit September 2020 ist das IDZ als Teil der Amadeu Antonio Stiftung (AAS) am europaweiten „Network of Exellence of Training on HATE“ (NETHATE) beteiligt, welches für 4 Jahre durch die Europäische Union im Rahmen der Förderrichtlinien „Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Networks” gefördert wird. Ziel des Netzwerkes ist die Zusammenführung eines interdisziplinären Teams von weltweit führenden europäischen Forscher*innen, um ein ehrgeiziges und hoch relevantes Forschungsprojekt zu gruppenbezogenem Hass in Angriff zu nehmen. Dabei werden u.a. die Dynamik seiner Verbreitung in Offline- und Online-Foren, Auswirkungen auf Betroffene und Umstehende, sowie mögliche Gegenstrategien untersucht.
Durch das vernetzte und strukturierte Forschungs- und Ausbildungsprogramm wird die dreijährige Ausbildung von 15 Doktorand*innen ermöglicht und finanziert. Diese werden zu Europas nächster Generation von Forscher*innen, Lehrer*innen und Praktiker*innen bzgl. der Ursachen und Auswirkungen von gruppenbezogenem Hass, sowie bzgl. Gegenstrategien und der Entwicklung einer nachhaltigen demokratischen Kultur in der gesamten EU ausgebildet. Bewerbungen waren bis zum 22. November 2020 möglich.
Die Teilnahme von 10 europäischen Universitäten (z.B. University of Limerick, Irland; University of Leiden, Niederlande; Helsingin Yliopisto, Finnland; Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland) und der Amadeu Antonio Stiftung (bzw. dem IDZ) als NGO als Netzwerk-Begünstigte wird durch 14 Praxis-Partner Organisationen (2 Ministerien, 2 Unternehmen und 10 NGO's) ergänzt, die sich in ihren jeweiligen Kontexten auch mit dem Themenbereich Hass beschäftigen. Dadurch ist eine breite, multidisziplinäre und intersektorale Ausbildung der Nachwuchs-Forscher*innen gewährleistet, die sie in hohem Maße marktfähig und zu begehrten Absolvent*innen machen wird.
Am Jenaer Standort, dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Trägerschaft der Amadeu Antonio Stiftung, hat sich Laura Dellagiacoma im Rahmen ihrer Promotion seit Juni 2021 mit rassistischer Hassrede und Hasskriminalität und deren Zusammenhängen beschäftigt. Ziel des Projektes war ein Datensatz zu Hassrede und Hasskriminalität herzustellen. Im Laufe des Projektes wurde der Fokus auf Anti-Schwarzer Rassismus gelegt, weil quantitative Daten zu rassistischer Hassrede und Hasskriminalität im deutschen Kontext nur bedingt vorhanden waren. Methodisch wurde ein partizipativer Ansatz gewählt. Hierfür wurde eine Zusammenarbeit mit Mitgliedern aus der Schwarzen Community in Deutschland begonnen. Es gab einen engen Austausch bzgl. der Gestaltung der Datenerhebung, der Interpretation der Ergebnisse und der Entwicklung von Gegenmaßnahmen. Mehr dazu kann im Forschungsbericht nachgelesen werden.
Der Forschungsbericht wird an dieser Stelle - spätestens bis Ende des Jahres - veröffentlicht.
Wissenschaftliche Referent und Leiterin des Forschungsbereiches Diversität, Engagement und Diskriminierung
Kontakt:
E-Mail: janine.dieckmann(at)idz-jena.de