Kontakt:
E-Mail: fabian.klinker(at)idz-jena.de
Forschungsvorhaben und Projektziele
Die Klimakrise stellt eine, wenn nicht die zentrale Zukunftsherausforderung für demokratische Gesellschaften dar. Der Weltklimarat (IPCC) weist in seinem letzten Bericht darauf hin, dass das zunehmende öffentliche Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels sowie die wachsende Vielfalt an Akteur:innen dazu beigetragen haben, politisches Engagement und Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu beschleunigen.[1] Für eine demokratische Bewältigung der Klimakrise ist es daher essentiell, die Bedingungen für klimaprogressives Engagement weiter zu verbessern.
Ein wesentlicher Teil politischer Kommunikation und Partizipation findet in Online-Öffentlichkeiten statt, so auch zur Klimakrise. Soziale Medien werden als Diskursräume und Orte der Mobilisierung, als Informationsquellen und zur Verbreitung von Desinformation zugleich genutzt. Sie ermöglichen die Vernetzung von Akteur:innen, die sich persönlich vielleicht niemals begegnet wären, bergen aber zugleich das Risiko, dass Öffentlichkeit fragmentiert und kein gemeinsamer Diskurs mehr stattfinden kann. Darüber hinaus wird die Klimakrise zunehmend von rechtsextremen und populistischen Akteur:innen instrumentalisiert. Es gehört zum bewährten Repertoire dieser Akteur:innen, Krisen und Konflikte zu nutzen, um Ängste in der Bevölkerung zu schüren und die eigenen Ideologien zu verbreiten.
Im Projekt „Digital Awareness – Datenbasierte Analysen für demokratische Kultur“, das von der Freudenberger Stiftung finanziert wird, haben wir uns daher folgende Ziele gesetzt:
Monitoring, Analyse und Auswertung: Wir erheben und analysieren fortlaufend Daten aus Sozialen Medien, um evidenzbasierte Aussagen und Prognosen zum Klimadiskurs in Online-Öffentlichkeiten treffen zu können. Im Mittelpunkt steht für uns die Frage, wie konstruktiv der Online-Diskurs zur Klimakrise aktuell ist und welche Hindernisse einem progressiven Klimadiskurs entgegenstehen. Mit den Ergebnissen wollen wir dazu beitragen, die demokratische Netzkultur zu stärken.
Methodisches Vorgehen
Für das Social-Media-Monitoring nutzen wir das kommerzielle Tool Meltwater (früher Linkfluence). Es ermöglicht uns tagesaktuell öffentliche Social-Media-Beiträge der Plattformen X (ehemals Twitter), Facebook und Instagram zu erheben. Die Datenerhebung erfolgt dabei in der Regel akteurszentriert und baut auf umfangreichen Sammlungen an Social-Media-Accounts von Akteur:innen aus Politik, Medien, Klimabewegung, -organisationen und weiteren auf, die wir in den letzten Jahren erarbeitet haben und fortlaufend aktualisieren. Für die Analyse setzen wir verschiedene qualitative und quantitative Methoden der empirischen Sozialwissenschaften und der Computerlinguistik ein.
[1] AR6 Synthesis Report Climate Change 2023, https://www.ipcc.ch/report/ar6/syr/
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Kontakt:
E-Mail: franziska.martini(at)idz-jena.de
In regelmäßigen Abständen werden wir datenbasierte Forschungsergebnisse in Form von Kurzberichten und Hintergrundanalysen auf dem Analyse-Feed veröffentlichen. Dabei nehmen wir aktuelle Ereignisse und politische Treiberthemen in den Blick.