Organisierte Islamfeindlichkeit: Die Inszenierung des "Counter-Dschihad"

Abwertungshaltungen gegen den Islam sind seit den islamistischen Anschlägen vom 11. September 2001 weltweit angestiegen. Dazu trug ein von Rechten und Rechtsradikalen beschworenes Angstszenario bei, wonach ein ‚Zusammenprall der Kulturen‘ unmittelbar bevorstehe. Der Islam wird in diesem Kontext als das per se Andere konstruiert. Viele Menschen erleiden anhand ihrer (vermeintlichen) Zugehörigkeit zum Islam Diskriminierung. Diese Herabwertung hat seit Mitte der 2000er eine organisierte Form angenommen, die zuerst über Online-Foren und später über Straßenbewegungen gegen den Islam mobilisierte: die Counter-Dschihad-Bewegung. Ausgangspunkt dieser Bewegung ist die Vorstellung, dass der Erhalt westlicher Gesellschaften durch den Islam bedroht sei. Dem Islam wird eine pauschale Gewaltaffinität unterstellt und er wird als Religion an sich mit dem Islamismus gleichgesetzt. Die Nähe der Counter-Dschihad-Bewegung zur extremen Rechten war durch ihren Bezug zur Rückeroberung des ‚christlichen Abendlandes‘ immer vorhanden. Neu an der Counter-Dschihad-Bewegung ist allerdings: Sie versucht, nicht-muslimische Minderheitengruppen zu integrieren, etwa Homosexuelle und Jüdinnen und Juden, was untypisch für die extreme Rechte ist. Was steckt hinter dieser Bewegung?

Wir sprachen mit Dr. Joe Mulhall, Senior Fellow bei „Hope not Hate“ (London), über die Ursprünge, Verläufe und Zukunftsaussichten dieser heterogenen Bewegung.

 

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