Pressemitteilung: Neues Buch des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft beleuchtet Hasskriminalität aus unterschiedlichen Perspektiven

„Gewalt gegen Minderheiten“ ist der Schwerpunkt eines neuen Buches, welches das Jenaer Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) am Montag veröffentlicht hat. Der Band versammelt 13 Artikel von deutschen, britischen und kanadischen Autorinnen und Autoren. Neben wissenschaftlichen Studienergebnissen werden auch der polizeiliche und zivilgesellschaftliche Umgang mit rechter Gewalt und Hasskriminalität diskutiert.

Unter anderem zeigt die Auswertung einer umfassenden Befragung von Kriminalitätsopfern durch die Kriminolog_innen Eva Gross, Arne Dreissigacker und Lars Riesner, dass Opfer von Vorurteilskriminalität ein deutlich minderes Sicherheitsgefühl, höhere Kriminalitätsfurcht und geringeres Vertrauen in die Polizei aufweisen als Personen, die ebenfalls zum Opfer von Kriminalität wurden, bei denen allerdings Vorurteile keine Rolle spielten.

Der Soziologe und Leiter des IDZ, Dr. Matthias Quent, sagte dazu: „Der rassistisch motivierte
Autoanschlag in Bottrop in der Silvesternacht und die kontroverse Debatte über dessen
Einordnung zeigt, dass Vorurteilskriminalität ein drängendes öffentliches Problem ist. Vorurteile
bis zur Gewalt sind ein Hindernis für alle Integrationsbemühungen. Das neue Buch liefert einen
praxisorientierten Einstieg in den Debatten- und Forschungsstand sowie neue Befunde über die
Folgen von Gewalt gegen Minderheiten.“

Das Buch bildet den vierten Band der Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ und
dokumentiert Beiträge einer gleichnamigen Tagung, die im September 2018 in Jena stattgefunden
hat. Erhältlich ist die Publikation kostenfrei im Internet unter www.idz-jena.de sowie auf
Bestellung per Email an bestellung@idz-jena.de.