Diversität – Engagement – Zusammenhalt: In- und Exklusionserfahrungen gesellschaftlich marginalisierter Gruppen

Projektziel

Die Perspektiven gesellschaftlich marginalisierter Gruppen auf Gesellschaft und ihren Zusammenhalt stehen im Mittelpunkt dieses Forschungsprojekts. Ziel ist es einerseits, gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht unter Ausblendung der gesellschaftlichen Vielfalt zu untersuchen. Im Fokus des Projekts stehen a) die Heterogenität innerhalb marginalisierter Gruppen, b) ihre In- und Exklusionserfahrungen sowie c) ihr Engagement im Kontext von Selbstorganisationen. In mehreren Studien werden Erfahrungen der gesellschaftlichen In- und Exklusion bestimmter marginalisierter Gruppen in Bezug auf ihre gesellschaftliche Verortung, auf ihr Verständnis von gesellschaftlichem Zusammenhalt und ihr gesellschaftliches Engagement untersucht. Das empirische Forschungsprojekt soll dazu beitragen, gesellschaftlichen Zusammenhalt als inklusiven Begriff zu erarbeiten, der gesellschaftliche Vielfalt im theoretischen Verständnis sowie in der praktischen Umsetzung einschließt.

Vorgehensweise

Die Forschungsfragen des Projekts werden in mehreren Teilstudien mit qualitativen und quantitativen Methoden untersucht. Im ersten zentralen Projektteil werden neben einer Analyse von Zeitungsartikeln, in der es um die Wahrnehmung und Strategien des Umgangs mit verschiedenen Dimensionen gesellschaftlicher Vielfalt geht, Interviews mit Personen durchgeführt werden, die sich selbst als Teil einer marginalisierten Gruppe wahrnehmen und engagieren. Im zweiten zentralen Projektteil wird eine quantitative Erhebung zum Thema „Engagement in Selbstorganisationen“ durchgeführt. Eine spezifische Vertiefungsstudie untersucht mittels Einzelinterviews die Heterogenität jüdischer Perspektiven in Ostdeutschland. Außerdem untersucht eine Vertiefungsstudie das Vorkommen und die Auswirkungen sekundärer Viktimisierung bei Opfern von Hasskriminalität mithilfe eines mixed-methods-design

Einordnung in den Forschungsverbund "Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt"

Das Projekt ist Teil des Clusters 3, „Historische, globale und regionale Varianz des Zusammenhalts“ und dort im Forschungsfeld Inklusion, Exklusion und Populismus angesiedelt.


Zur Projektbeschreibung auf der Website des "Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ)": https://www.fgz-risc.de/forschung/alle-forschungsprojekte/details/JEN_F_03

 

Literatur
  • Berry, John W. 1997: Immigration, acculturation, and adaption, in: Applied Psychology 46, 5-34.
  • Dieckmann, Janine; Geschke, Daniel; Braune, Ina 2017: Diskriminierung und ihre Auswirkung für Betroffene und die Gesellschaft, in: Wissen schafft Demokratie 2, 18-37.
  • Dovidio, John; Gaertner, Samuel; Saguy, Tamar 2007: Another view of „we”: Majority and minority group perspectives on a common ingroup identity, in: European Review of Social Psychology 18:1, 296-330.
  • Geschke, Daniel; Dieckmann, Janine 2017: Hasskriminalität: Auswirkungen der Gewalt gegen Minderheiten, in: Wissen schafft Demokratie, Schriftenreihe des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft 2, 38-51.
  • Mummendey, Amelie; Wenzel, Michael 1999: Social discrimination and tolerance in intergroup relations: Reactions to intergroup difference, in: Personality and Social Psychology Review 3, 158-174.
  • Putnam, Robert D. (1995): Bowling Alone: America’s Declining Social Capital, in: Journal of Democracy, 65-78.
  • Simonson, Julia; Vogel, Claudia; Tesch-Römer, Clemens (Hrsg.) 2016: Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der Deutsche Freiwilligensurvey 2014. Empirische Studien zum bürgerschaftlichen Engagement, Wiesbaden.
  • van Zomeren, Martin; Postmes, Thomas; Spears, Russell (2008): Toward an integrative Social Identity model of Collective Action: A quantitative research synthesis of three socio-psychological perspectives, in: Psychological Bulletin 134, 504-535. Online verfügbar unter doi.org / 10.1037 / 0033-2909.134.4.504, zuletzt geprüft am 10.12.2019.

      Forschungsprojekt des

       

      Zentrale Themen

      #Diversität #Vielfalt #Engagement #Inklusion #Exklusion #Diskriminierung #Rassismus #Ableismus #Antisemitismus #Hasskriminalität

       

       

      Wissenschaftliche Leitung

      Dr. Janine Dieckmann

      Wissenschaftliche Referentin
      Referatsleitung

      Kontakt:
      Tel.: 03641/2719401
      Mail: janine.dieckmann(at)idz-jena.de

       

      Wissenschaftliche Mitarbeiterin

      Johanna Treidl

      Wissenschaftliche Mitarbeiterin

      Arbeitsschwerpunkte:
      Staatliche Souveränität, gesellschaftliche Mitbestimmung, Autoritarismusforschung und Demokratisierungsprozesse
      Geschlechtergerechtigkeit, Intersektionalität
      Agrarian Change, politische Ökologie und grüne Landnahme
      Empirische Sozialforschung

      Kontakt:
      E-Mail: johanna.treidl(at)idz-jena.de