Ein (post)koloniales Erbe – über die Rassifizierung von Frauen in der Pornografie

Empfohlene Zitierung:

Zaman, Nilima/Noori, Dunja (2023). Ein (post)koloniales Erbe – über die Rassifizierung von Frauen in der Pornografie. In: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (Hg.). Wissen schafft Demokratie. Schwerpunkt Antifeminismus & Hasskriminalität, Band 13, Online-Ausgabe. Jena, 162–175.

Schlagwörter:

(Post-)Kolonialismus, sexualisierter Rassismus, Pornografie, Exotisierung, Fetischisierung, Intersektionalität, koloniale Strukturen, White Male Gaze

 


Dieser Artikel analysiert das Phänomen der Rassifizierung von Frauen in Bezug auf das Medium (Mainstream-)Pornografie, mit Schwerpunkt auf anti-schwarzen sowie anti-muslimischen Rassismus. Für eine Auseinandersetzung mit der strukturellen Fetischisierung von schwarzen, braunen und Frauen of Color erklären wir zunächst, inwiefern ein koloniales Wissen, einschließlich kolonialer Archetypen und Konzepte wie der White Male Gaze, bis heute noch verinnerlicht und normalisiert sind. Wir legen die rassistischen Ursprünge der betroffenen pornografischen Kategorien sowie deren implizite misogyne, objektifizierende und rassifizierende Botschaften offen. Die Konsequenzen des Konsums stellen eine Gefahr und eine Vulnerabilisierung für BWoC dar – sowohl auf gesellschaftlicher Ebene durch die Sozialisierung als auch durch die Selbstidentifikation der Betroffenen mit den entmenschlichenden Narrativen.


 

„ I strongly believe that the [porn] industry is a microcosm of our larger society and oftentimes influences negative attitudes and behaviors toward people of color.“ (Jet Setting Jasmine, Pornodarstellerin und Mitglied der BIPOC Adult Industry Collective (Isador 2020))

Der Konsum von Mainstream-Pornografie ist heutzutage stark verbreitet. Die Mehrheit der Konsument*innen hinterfragt jedoch nicht, ob das Material auch andauernde oder längerfristige Wirkungen hervorrufen kann. Pornografien folgen einem Muster, in der Nationalität und Hautfarbe in Kategorien zugeordnet werden. Diese Markierungen bedienen sich an rassistischen Vorurteilen, die koloniale Ursprünge haben und durch die mediale Verbreitung normalisiert und verinnerlich werden. Die Markierung von Hautfarbe, Nationalität oder Religion wird häufig in Kombinationen zu weißen1 Männern gestellt. Dadurch werden Rassifizierungen genutzt, um rassistische Stereotypen zu verstetigen. Um die gegenwärtigen gewaltvollen Strukturen, denen schwarze, braune und Frauen of Color (BWoC)2 ausgesetzt sind, in ihrer Prägung zu verstehen, werden zunächst koloniale Archetypen3 aufgearbeitet. Dabei werden koloniale Begriffe genannt, um die historisch-koloniale Prägung an BWoC-Körpern nachzuvollziehen. Darunter zählt das koloniale Konzept der White Male Gaze, was die Produktion der Mainstream-Pornoindustrie prägte.

 

Der White Male Gaze: ein koloniales Erbe

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass wir in einer kolonial nachwirkenden Zeit leben (Postkolonialismus). Durch diese nachwirkende Geschichtsprägung des europäischen Kolonialismus hat sich langfristig eine imaginierte, überlegene weiß-männliche Identität und Sichtweise geschaffen Europäer*innen schufen im 18. und 19. Jahrhundert eine aus der Wissenschaft begründete rassische Hierarchie, die der Stärkung einer weißen Identität diente. So schrieb Immanuel Kant, der heute als größter Denker der Aufklärung gefeiert wird, positiv verstärkend über seine weiße Identität:

„Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Race der Weißen. Die gelben I* haben schon ein geringeres Talent. Die N* sind weit tiefer, und am tiefsten steht ein Theil der amerikanischen Völkerschaften [...].“ (McCarthy 2015)4


Dieses Zitat verdeutlicht eine dehumanisierende Rassenhierarchie und eine positive Zuschreibung des Weißseins.

Die Schaffung einer imaginierten weißen Identität und Überlegenheit diente zur Legitimierung eines kolonialen Expansionsanspruches, denn durch die Schaffung der Anderen konnte sich eine weiß-konstruierte Identität als vermeintlich überlegene Rasse langfristig behaupten. Die Stärkung einer solchen weißen Identität gelang mithilfe der „White Gaze“5. Aus der Perspektive des Weißseins wurden BiPoC-Körper6 historisch mit degradierenden Zuschreibungen markiert und gleichzeitig als Objekt der Faszination definiert (Yancy 2008b). Das Konzept der White Male Gaze ist somit eine wichtige Erkenntnis, um einerseits weiße Strukturen aufzudecken und andererseits, um heutige (post-)koloniale Denkmuster über BiPoC-Körper als solche zu entlarven.

Der White Gaze trug zur Konstruierung des exotisch-anderen Körpers bei.7 Diese unbewusst weiß-männliche Überlegenheit führt auch im heutigen Kontext zu gewaltsamen Situationen für BWoC. Anhand der Veranschaulichung von medialen Darstellungen sind kontinuierlich abwertende Denkmuster oder Behandlungen an BWoC festzustellen. Werden diese Stereotype nicht als solche entlarvt, werden diese unhinterfragt verinnerlicht und normalisiert. Diese abwertenden stereotypisch-medialen Darstellungen basieren auf kolonialen Archetypen. Das Ziel dieses Artikels ist es, auf die Archetypen und deren Wirkung aufmerksam zu machen.8

 

Koloniale Archetypen

Der Jezebel-Archetyp

Die koloniale Prägung dieses hypersexuellen Stereotyps lässt sich zurückverfolgen auf den transatlantischen Sklavenhandel im 16. Jahrhundert, wobei seine negativen Konsequenzen bis heute andauern. Die historische Funktion des Jezebel-Archetyps bestand darin, einen Gegentypus zur frommen, sittenhaften und moralischen viktorianischen Frau zu schaffen (Hamad 2020). Im Vergleich zu ihr wurden Jezebels auf triebgesteuerte, wollüstige, übersexuell-aktive, freizügige, animalistische Wesen reduziert (Hamad 2020; Felkins 2015; West 1995). Die Erfüllung ihres Seins bestand in der sexuellen Befriedigung ihrer Kolonialherren (Anderson et al. 2018). Kolonialisten9 rationalisierten die sexuelle Gewalt an versklavten Frauen durch die weiße Überlegenheitsideologie und ihre wirtschaftliche Machtstellung. Einerseits wurden versklavte Frauen als Ware und Eigentum angesehen und andererseits wurden sie auf die Zuschreibung einer unmoralischen Jezebel reduziert, die keinen Verzicht auf Sex kenne. In der Folge wurde versklavten schwarzen Frauen die Möglichkeit genommen, als Opfer von Vergewaltigungen anerkannt zu werden (Felkins 2015). Bis heute verdeutlicht sich dieser Archetyp in der pornografischen Darstellung schwarzer Frauen (Collins 2000).

 

Der Archetyp der exotischen Orientalin

Der Begriff Orient ist ein vom Westen imaginiertes Konstrukt. Edward Said verdeutlichte in seiner kritischen Auseinandersetzung zu orientalischen Diskursen, dass eine koloniale Kernstrategie dazu führte, ein überlegenes imaginiertes europäisches „Wir“ zu schaffen, das im Vergleich zu den nicht-europäischen „Anderen“ stehen sollte (Hamad 2020; Foster 2004). Diese „Anderen“ wurden durch den europäischen Blick und ihrer Hegemonie orientalisiert und lange Zeit als exotisch sexuell-polygam und freilebend charakterisiert. Beispielsweise objektifizierten Kolonialisten die Orientalin sexuell und imaginierten sie als „Prostituierte“ in Harem lebende „Sklavinnen“ (Hamad 2020; Foster 2004). Verschleierungen und Kopfbedeckungen, getragen von religiösen Muslim*innen sowie Nicht-Muslim*innen, wurden durch den europäischen Blick einerseits zum Objekt der Faszination, Begierde und Lust, und andererseits zum Objekt der Unterdrückung (Hamad 2020). Bis heute bedienen wir uns der Repräsentation der Verschleierung, um die vermeintlich exotische Frau zu fetischisieren und sexuell zu begehren und weiter noch, um ihre Ethnizität und Kultur abzuwerten. Die gleichzeitige Abgrenzung und Markierung dieser Frauen als anders ist ein wesentlicher Bestandteil der Selbstinszenierung der eigenen Überlegenheit, Macht und Kontrolle des europäischen „Wir’ s“. Europäische Kolonialisten nutzten Frauen of Color als Objekt ihres ideologischen Austragungskonflikts. Gayatri Spivak formulierte in dem Satz „white men saving brown women from brown men“ eine kritische Perspektive des Retterdiskurses dieser Kolonialisten, in der Frauen of Color durch das „Wohlwollen“ europäischer Kolonialisten vor ihren „eigenen Männern“ gerettet werden müssten (Biskamp 2021). Noch heute werden diese kolonialen Denkmuster fortgeführt. Daher kritisieren wir die Fortsetzung dieser Archetypen und möchten uns dem medialen Beispiel der Mainstream-Pornografie widmen, um diese zu verdeutlichen.

 

Pornografie

Die Pornokategorie „Race“10

Oftmals erfolgt der Konsum von Pornografie in privaten Räumlichkeiten, wodurch die Gefahr einer Bewertung der gewählten Pornokategorien abnimmt und der Effekt sozialer Erwünschtheit11 schrumpft. Demnach bietet sich die Analyse von pornografischem Material und dessen Konsum an, um den Hintergrund verbreiteter Fantasien und deren Wirkmechanismen zu verstehen. Das Material ist klar getrennt und aufrufbar nach bestimmten Kategorien. So lassen sich Videos auch nach Races, also Rassifizierungen von Körpern durchsuchen: Der Algorithmus präsentiert den Nutzer*innen bei der Eingabe des Suchbegriffs interracial12 ausschließlich Videos, die Machtspiele implizieren – „Sklavenspiele“ oder „rassistische Herabwürdigungen“13 gehören zu den beliebtesten Kategorien (Faye 2015). Insgesamt reproduzieren alle empfohlenen Kategorien im Zusammenhang mit diesem Suchbegriff in ihrem Titel eine weiß-männliche Überlegenheit. Demnach ermöglicht das Genre „Race“ eine misogyne Herabwürdigung rassifizierter Frauen und bietet eine Plattform für die Inszenierung rassistischer Fantasien (Faye 2015).

 

Die Jezebel in der Pornografie

Auch im Kontext des kolonialen Jezebel-Stereotyps werden pornografische Gedankenspiele nach dem Master-Slave-Prinzip14 konsumierbar. Pornos nutzen oftmals einen erzählerischen Rahmen, um die Konsument*innen stärker zu involvieren: In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die typische Jezebel einem voreingenommenen weißen Mann gegenübergestellt wird. Das Resultat dieser Produktionen ist eine (unbewusste) Verbindung von kolonialen Archetypen mit rassistischen Ideologien, beispielsweise „Sklavenhalter und Sklavin“ (Cruz 2010). Diese Inszenierung verbildlicht die Machtungleichheit zwischen Männern und der schwarzen Frau. Die Darstellerinnen15 werden instruiert, animalisch, promiskuitiv, ungebändigt, laut oder störrisch zu sein. Außerdem sollen sie Intimität und Zuneigung vermeiden. Diese Instruktionen deuten auf eine Entmenschlichung der schwarzen Frau hin. Die Kameraführung fokussiert auf den Genitalbereich der Frau, was zu dem Bild der promiskuitiven Jezebel beiträgt.

Cowan und Campbell (1994) analysierten interracial-Pornos und fassten zusammen: Schwarze Darstellerinnen sind im Vergleich zu weißen Darstellerinnen häufiger Opfer von Aggressionen. Das inszenierte Ausmaß an Gewalt erreicht den Höhepunkt bei dem Geschlechtsakt einer schwarzen Darstellerin mit einem weißen Darsteller (Fritz et al. 2021), im Vergleich zu beispielsweise zwei weißen Darsteller*innen. Die inszenierte Entmenschlichung der schwarzen Frau in der Mainstream-Pornografie, verbunden mit der objektifizierenden Kameraführung, erzeugt ein koloniales Bild der hypersexuell wollüstig-animalischen Sklavin. Diese Dehumanisierung verharmlost die multiplen und überlappenden Formen der Aggressionen, welcher die Frau in diesen Videos ausgesetzt ist.

 

Hijabi-Pornografie

Suchbegriffe der Kategorie Hijabi umfassen „hijabi“, „muslim“, „refugee“ oder „Flüchtling“ (Kempen 2020). Amjahid beschreibt, dass viele weiß-europäische Männer Gefühle der Unsicherheit empfinden, ausgelöst durch die vermeintliche Gefahr der muslimischen Überfremdung (2021). Dieser Überfremdungsgedanke geht mit dem irrtümlichen und verallgemeinernden Gedanken einher, dass muslimische Männer eine unterdrückende Werteansicht in ganz Deutschland verbreiten. Amjahid (2021) erklärt, dass der Konsum antimuslimischer Pornografie instrumentalisiert werden kann, um diese Unsicherheit zu kompensieren.

Mirzaei et al. (2022) untersuchten Unterdrückungsmotive im Zusammenhang dieser Kategorie und fanden ein sich wiederholendes Muster des Anti-Hijab-Narrativs. Ihre Ergebnisse legen dar: Die als „fremd“ inszenierte Frau wird ausnahmslos als besonders unterwürfig gegenüber dem männlichen Darsteller inszeniert (Mirzaei et al. 2022). Außerdem sind die muslimisch markierten Darstellerinnen einer oder mehrerer Formen überlappender Aggressionen ausgesetzt, von Kneblungen bis hin zur Folter. Ein Drittel aller Videos zeigt die Vergewaltigung der muslimisch markierten Darstellerin (Mirzaei et al. 2022). Laut den Untersuchungsergebnissen Amjahids (2021) folgen die pornografischen Szenen einem Motiv, in der die mysteriös-bekleidete Frau als die Andere, Fremde dargestellt und vom weißen Mann verführt, erobert und dominiert wird.

Die Drehbücher der Pornos, die in diese Kategorie fallen, nutzen repetitive Formen der Kameraführung, durch welche eine sexuell weiß-männlich-dominante Begierde reproduziert wird. Der Zuschauende nimmt die Kopfposition des Darstellers ein und sieht den Körper der Darstellerin von den Füßen bis hinauf zu den Brüsten. Die Darstellerin wird ausschließlich von oben gefilmt, sodass sie klein und verängstigt wirkt. Die Pornokonsument*innen identifizieren sich mit dem Darsteller, während dieser die Frau dominiert, entwürdigt, bedroht und ihr Schmerzen zufügt. Das Material reproduziert eine Tradition kolonialen Wissens über den Orient – ein Wissen, an dem auch europäische Frauenrechtlerinnen mitwirkten. Beispielsweise wird die koloniale Bedeutung der muslimisch gelesenen Frau von der belgischen Politikerin und Autorin, Anke Van Dermeersch, bewusst verbalisiert. „‚Der Islamʻ zwinge Frauen […] entweder Hure oder Sklavin zu sein“ (Berg et al. 2019). Somit fasst sie die zwei möglichen pornografischen Inszenierungen der muslimisch markierten Darstellerin zusammen – entweder als die „Hure“ oder als die „Sklavin“ (Berg et al. 2019).

 

Realbedingte Auswirkungen auf schwarze Frauen

Zuletzt möchten wir darauf eingehen, wie sich die kolonialen Zuschreibungen körperlich und strukturell auf BWoC auswirken, und wie diese Zuschreibungen durch Medien wie die Pornografie gesamtgesellschaftlich konditioniert werden. Die koloniale Zuschreibung von Sex als Teil der natürlichen Rolle des weiblichen schwarzen Körpers ist verankert im gegenwärtigen kollektiven Bewusstsein. Bereits im Kindesalter werden schwarze Mädchen mit typischerweise erwachsenen Attributen assoziiert. Sie werden im Vergleich zu gleichaltrigen weißen Mädchen früher als geschlechtsreif eingestuft (Epstein et al. 2017). Diese Adultifizierung geht mit weitreichenden Konsequenzen einher. Beispielsweise tendieren Pädagog*innen dazu, das Verhalten schwarzer Mädchen mit Stereotypen erwachsener schwarzer Frauen in Verbindung zu bringen. Morris (2007) beobachtete, dass Lehrer*innen schwarze Schülerinnen als weniger schutzbedürftig und unschuldig einschätzten. Des Weiteren werden sie für lautes Verhalten stärker diszipliniert als weiße Schülerinnen. Generell wird ihr Verhalten stärker überwacht als das ihrer weißen Altersgenossinnen. Epstein et al. (2017) wiesen nach, dass Menschen annahmen, dass schwarze Mädchen bereits ab dem Alter von 5 Jahren mehr über Sex wissen als weiße Mädchen. Von schwarzen Mädchen wurde größere Verantwortung im Zusammenhang mit alterstypischen Rollenbildern erwartet. Schwarze Mädchen wurden stärker als schuldfähig für ihre Handlungen beurteilt und erhielten daran angepasst härtere Strafen. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass schwarze Frauen bereits im Kindesalter Opfer einer Hypersexualisierung werden, die sich im Jugend- und Erwachsenenalter verstärkt.

Des Weiteren verfolgt die Kombination von Misogynie, Gewalt und Fantasie schwarze Frauen in ihren Alltag. Wenn betroffene Frauen dieses Material selbst konsumieren, kann das schädlich für sie sein. Die Theorie der sozialen Identität (Abrahms & Hoggs 1990) besagt, dass Individuen ihre Identität auf Grundlage von wahrgenommenen sozialen Gruppennormen modellieren. Schwarze Frauen sind immerzu derselben sich wiederholenden Vorstellung ihrer sexuellen Identität ausgesetzt und können diese als Teil der Gruppenidentifikation unbewusst verinnerlichen. Studien legen dar, dass die Jezebel-Darstellung zu negativen sexuellen Erwartungshaltungen beiträgt, die wiederum zu einem riskanteren Sexualverhalten führen und den Gesundheitszustand schwarzer Frauen beeinträchtigen (Fritz et al. 2020; Felkins 2015; West 1995). Demnach identifizieren sich Betroffene mit dem Stereotyp, wodurch sie eher sexuell riskantes Verhalten zulassen (Fritz et al. 2020). Jerald et al. (2017) zeigten, dass Männer, die das Stereotyp der Jezebel über Medien aufnahmen, eher damit verbundene Rollenbilder befürworteten, beispielsweise Hypersexualität der schwarzen Frau. Somit instrumentalisiert das Nutzmedium Pornografie das koloniale Stereotyp der Jezebel, trägt zu einer rassistischen Sozialisierung bei und tradiert Rassismen.

 

Hijabi-Frauen

Porno-Plattformen registrierten seit 2015 eine steigende Nachfrage nach dem Genre Refugee-Porn. 2015 ist das Jahr, in dem die Zahl der Asylsuchenden in zahlreichen Ländern der EU anstieg (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge). Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der medialen Präsenz geflüchteter Menschen und der gesteigerten Nachfrage nach dem Genre Refugee-Porn (Amjahid 2021; Sunier 2013). Beispielsweise nahm die Suche danach in Deutschland im Jahr 2017, während die AfD gegen Flucht und Migration hetzte, um 114 % zu (Amjahid 2021). Amjahid untersuchte, welche Personengruppe in Deutschland für die hohen Klickzahlen verantwortlich war:

„[BiPoC] Männer machen in der Population europäischer Gesellschaften nur eine Minderheit aus. Sie können also statistisch betrachtet nicht allein für diese Klickzahlen verantwortlich gemacht werden. […] Die hohen Zahlen können […] nur mit der Obsession weißer Männer erklärt werden.“ (Amjahid 2021)

Muslimisch gelesene Frauen bekommen die Konsequenzen dieser gewalthaltigen pornografischen Filme durch einen Anstieg von Hasskriminalität zu spüren (Soliman 2016). Verbale und körperliche Vorfälle sind gegenüber muslimischen Frauen aggressiver, direkter, bedrohlicher und zerstörender geworden (Soliman 2016). Zusätzlich sind sie öfter Ziel von islamophobischen Angriffen als Männer (Soliman 2016). 60 % der muslimischen Mädchen (15+ Jahre) haben bereits Erfahrungen mit sexueller Belästigung gemacht bzw. wurden beschimpft oder schikaniert (Soliman 2016). Eine subtilere Form dieser misogynen und sexualisierten Gewaltfantasien ist der Herrschaftsanspruch eines fortführenden kolonialen Denkens, demnach BWoC von ihrer angeblichen Unterdrückung befreit werden müssen.

Dieser Artikel bietet einen Einblick in die (post-)kolonialen Denkmuster, denen BWoC ausgesetzt sind und deren Wirkungen u. a. durch das Nutzmedium der Mainstream-Pornografie die breite Mehrheitsgesellschaft erreichen. Auch diese Tabuthemen dürfen in Gesprächen zur Dekonstruktion unserer kolonialen Denkmuster nicht ausgelassen werden.

„Most companies have put out statements saying they support Black Lives, but have been silent when faced with public criticism about their own shortcomings on the matter [of pornography]. It shows that these displays are performative at best.“ (Lasha Lane, Pornodarstellerin u. Mitglied der BIPOC Adult Industry Collective (Isador 2020))

 

Fazit

Bis heute spielen koloniale und misogyne Strukturen in der Sozialisation eine wesentliche Rolle und prägen damit auch die Wahrnehmung über BWoC-Körper. In den 1980er-Jahren versuchte sich die US-amerikanische Frauenbewegung zum Themenkomplex um Sexualität(en) zu positionieren. Die Diskurse wurden einerseits gebildet nach den Erkenntnissen von Robin Morgans – „‚Pornografie ist die Theorie, Vergewaltigung ist die Praxis‘“ – und andererseits von Annie Sprinkles – „‚Die Antwort auf schlechte Pornos ist nicht keine Pornos, sondern zu verstehen, bessere Pornos zu machen‘“ (Sanyal 2016). Dementsprechend ist die Absicht dieses Artikels nicht, Pornografie oder Sex-Arbeit und deren Arbeiter*innen zu dämonisieren. Jedoch soll der Artikel zu einer kritischen Auseinandersetzung zum Konsum rassistischer pornografischer Inhalte anregen. Außerdem ist es angebracht zu hinterfragen, was die Absicht der Inszenierung dieses Materials ist und welche Konsequenzen sie mit sich bringen – Konsequenzen, die vulnerablen Gruppen wie BWoC zu Betroffenen machen. Denn bereits in der 1980er-Bewegung wurden BiPoC-Frauen aus den Diskursen zur Anti-Rape-Bewegung ausgeschlossen (Sanyal 2016). Die Bewegung spaltete sich anhand der irrtümlichen Normvorstellungen, dass u. a. Vergewaltigungen hauptsächlich von schwarzen Männern an weißen Frauen begangen werden. Zu diesen Normvorstellungen zählen koloniale Denkmuster, in der weiße Frauen als schützenswert betrachtet werden und BiPoC-Frauen nicht. Auch im Kontext der Pornografie scheint den Konsument*innen nicht transparent, welche kolonialen Denkmuster unbewusst aufrechterhalten bleiben. Ein weiterer Aspekt dieser pornografischen Inhalte ist die kollektive Entmenschlichung von BiPoC-Frauen im Kontext eines Machtgefälles weißer Männer.

Durch die Nutzung dieser misogyn-rassistischen pornografischen Gewaltfantasien werden die inszenierten, herabwürdigenden Narrative verinnerlicht und normalisiert. Mehr noch, in diesem pornografischen Material wird eine weiß-männliche Perspektive als Standard auf alle Konsument*innen übertragen, die eine weiß-männliche Überlegenheit und Unterwerfung verstetigt. Im Fokus dieser Inhalte steht die sexuelle Befriedigung weißer Männer im Kontrast zu BWoC, die ihnen gefügig werden. Diese Gefügigkeit veranschaulicht einen weiteren kolonialen Charakter. Der wiederholte Konsum dieser rassistischen Verhaltensmuster kann zu einer Verinnerlichung der inszenierten Werte führen. Pornografischer Konsum ist ein signifikanter Prädikator für sexuell aggressives Verhalten, indem er auf aggressive Einstellungen wirkt (Wright et al. 2016). Der Alltag von BWoC umfasst demnach ein höheres Risiko, Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden.

Ein allgemeines Problem für die Antirassismus-, Sexual- und Genderforschung ist, dass die Repräsentation und dessen Auswirkungen von BiPoC in Deutschland nicht ausreichend untersucht wird. Dieser Mangel gilt für die Mainstream-Pornoindustrie und findet sich auch in anderen Disziplinen wieder, u. a. in der Medizin, der Psychologie und weiteren Bildungsinstitutionen. Das erklärt auch, weshalb dieser Artikel zumeist auf kritische intersektional-feministische Studien aus dem englischsprachigen Raum zurückgreifen musste. Fehlende Studien erschweren es, die konkrete Gefährdung für BiPoC-Frauen einschätzen zu können. Darüber hinaus verdeutlicht das Fehlen von wissenschaftlichem Material eine mangelnde Bereitschaft, Diskriminierungen entgegenzutreten. Dazu gehört es, die normabweichenden Erfahrungen von trans-, inter- und queeren BiPoC in die Forschung mitzuberücksichtigen. Kritisch sehen wir die zu wenig vorhandenen Ressourcen diverser Lebensrealitäten. BiPoC in Deutschland erfahren einerseits Zuspruch, dass Diversität wichtig wäre, andererseits scheinen Institutionen nicht bereit, Gelder in (dekoloniale) Antidiskriminierungsforschung zu investieren oder Institutionen intersektionaler zu gestalten. Um ein möglichst intersektionales und dekoloniales Denken zu fördern, muss Intersektionalität als ein Analyseinstrument in die Forschung miteinbezogen werden.

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1    Das Informationszentrum- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA e. V.) betont eine Klein- und Kursivschreibung von „weiß“, um den ideologischen Charakter zu markieren und auf die Unsichtbarmachung durch den normativen Inhalt aufmerksam zu machen (vgl. Glossar IDA e.V.).

2    Die Autorinnen haben sich entschieden, die Kategorien „schwarz“ und „braun“ kleinzuschreiben. Dadurch, dass rassische Kategorien erfunden wurden, um die Idee einer weißen Vorherrschaft aufrechtzuerhalten, lehnen wir eine Großschreibung von „schwarz“ und „braun“ ab. Dadurch möchten wir eine Verstärkung dieser konstruierten Kategorien destabilisieren. Andererseits gilt zu berücksichtigen, dass die Großschreibung von „Schwarz“ und „Braun“ in anderen Artikeln bevorzugt wird.

3    Archetypen, auch als Urbilder oder Urfiguren bekannt, ist ein aus der Psychologie stammender Begriff von C. G. Jung (1930), der im geschichtlichen Rahmen angewendet werden kann. Die heutigen rassistischen Stereotype lassen sich auf diese sogenannten Urbilder zurückführen. Archetypen beschreiben universale Urbilder, die mit bestimmten Emotionen, Eigenschaften und Zielen einhergehen (Casement 2010). Als Teil der menschlichen Psyche beeinflussen Urbilder unsere Wahrnehmung und können auf den Menschen übertragen werden.

4    Die Intention dieses Zitats ist es, auf den Überlegenheitsgedanken der weißen Identität aufmerksam zu machen. Eine Reproduktion von rassistischer Sprache möchten die Autorinnen dieses Artikels vermeiden.

5    Der „White Male Gaze“ ist die Perspektive von weißen Menschen auf ihr Umfeld und die Gesellschaft, die sich in ihrer Leseart und Betrachtungsweise als Standard etabliert hat.

6    Die Abkürzung BiPoC stammt aus dem US-amerikanischen Sprachraum (Black, indigenous, People of Color) und bedeutet zu Deutsch: schwarze Menschen, indigene Menschen und Menschen of Color.

   Weitere Information finden sich im Artikel von Yancy (2008a).

8    Aufgrund der begrenzten Seitenzahl werden in diesem Artikel lediglich zwei Archetypen aufgeführt. Anzumerken ist, dass mehrere koloniale Archetypen existieren, vgl. Hamad (2020). Des Weiteren begrenzt sich der Artikel mit der Auseinandersetzung mit dem cis-heteronormativen BWoC-Körper. Trans-, Inter- und Queere BiPoC erfahren die Gleichzeitigkeit von genderqueerer Fetischisierung und der exotischen Rassifizierung ihrer Körper. Demnach unterscheidet sich ihre Erfahrung von cis BWoC.

9    Aufgrund der heteronomen Wertevorstellung europäischer Kolonialisten, die global zu einer repressiven Sexualpolitik führte, wird eine gegenderte Sprachanwendung in diesem historischen Abschnitt vermieden.

10    Der Begriff „Rasse“ wird in diesem Artikel bewusst nicht genutzt. Stattdessen nutzen wir durchgehend das englische Wort „Race“. Anders als das biologisch konnotierte Wort „Rasse“, beschreibt das Englische „Race“ eine sozialwissenschaftliche Analysekategorie, die als politisches, soziales und kulturelles Konstrukt verstanden wird, vgl. Glossar Rise Projekt.

11    Soziale Erwünschtheit beschreibt den Effekt, dass Aussagen über einen selbst an soziale Normen angepasst werden, um eine negative Verurteilung zu vermeiden.

12    Interracial Pornos involvieren Darsteller*innen unterschiedlicher Races. Häufiger handelt es sich aber um die sexuellen Handlungen zwischen schwarzen und weißen Darsteller*innen.

13    Direkt zitierte Pornokategorien der Webseite Pornhub aus Faye (2015).

14    Der Gedanke der Master-Slave geht folglich zurück auf die Erkenntnis der Afroamerikanerin Harriet Ann Jacobs, die selbst noch in die Versklavung geboren war (1813-1897). Als versklavte Frau und Eigentum des weißen Kolonialisten wurde ihre gesellschaftliche Position im Kontext der kolonialen Master-Slave-Beziehung definiert. Weiterführend wurden versklavte Frauen von ihren Kolonialherren sexuell missbraucht und vergewaltigt.

15    Die Erfüllung des Jezebel-Archetyps ist Aufgabe der schwarzen Darstellerin, weswegen nicht gegendert wird.

 


Nilima Zaman absolvierte ihr Staatsexamen in den Fächern Englisch und Geschichte und studiert momentan American Studies im Master an der Universität Tübingen. Im Dezember 2020 gründete sie einen Safe(r) Space und ein Kollektiv für feministische Jüdinnen*Juden, schwarze Menschen, indigene Menschen und Menschen of Color: BiPoC+ Feminismen*. Grundlegend befasst sich ihre Arbeit mit intersektionaler Allianzschaffung und struktureller Diskriminierung. Seit September 2022 arbeitet sie am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften in Tübingen.
Dunja Noori studiert Psychologie im Bachelor an der Universität Tübingen. Sie hat außerdem für ein Jahr Clinical Psychosexology im Master mit dem Schwerpunkt sexuelle Gewalt an der La Sapienza in Rom studiert. Sie ist Organisatorin des Safe(r) Spaces BiPoC+ Feminismen*. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf den psychologischen Auswirkungen intersektioneller Diskriminierung.


 

Literaturverzeichnis


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