Wissen schafft Demokratie 2/2017 - Schwerpunkt Diskriminierung

Diskriminierung schadet der Gesundheit Ihrer Mitmenschen und dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft – so könnte man die Befunde des vorliegenden Bandes der Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ mit dem Schwerpunkt Diskriminierung griffig zusammenfassen. Für eine umfassende Betrachtung von Diskriminierung ist es unerlässlich, dass wir uns selbstkritisch mit eigenen Ungleichbehandlungen und Abwertungen, mit Privilegien und sozialen Asymmetrien in unserer Gesellschaft beschäftigen.


Wissen schafft Demokratie - Band 2/2017

Das Anliegen des vorliegenden Sammelbandes hat aus bildungspolitischer Sicht mehrere Dimensionen. Zunächst hat er den Anspruch, ein Lehrwerk zu sein, das sich an ein breites Publikum richtet. Die Beschreibungen, Analysen und Handlungsempfehlungen sollen möglichst viele Menschen erreichen, die sich gegen große und kleine Diskriminierungen engagieren. Ihnen wird dieses Buch wertvolle Unterstützung sein. Zudem versteht sich dieser Band selbst als Beitrag zur Integration. Es liegt zwar auf der Hand, wie wichtig Bildung für gelingende Integration ist. Nicht so deutlich aber sind die konkreten…

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Liebe Leserinnen und Leser,

die Mutter, die sich vor Kurzem an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wandte, traute ihren Augen kaum, als sie das Arbeitsblatt sah, das ihre Tochter aus dem Schulunterricht mitgebracht hatte. Unter all den Wörtern mit N, die die Kinder an jenem Tag lernen und dazu jeweils ein Bildmotiv ausmalen sollten, stand mittendrin auch das „N-Wort“. Darüber war der Kopf eines Mannes mit krausem Haar abgebildet. Die Frau, selbst mit einem aus einem afrikanischen Land stammenden Mann verheiratet, stellte die Klassenlehrerin zur Rede und erhielt eine verblüffende…

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Diskriminierung schadet der Gesundheit Ihrer Mitmenschen und dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft! – derartige Warnhinweise sollten sichtbar sein in Behörden, Presseredaktionen, sozialen Netzwerken, in Polizeidirektionen, in Wohnungsgenossenschaften und Arbeitsämtern, in (Hoch-)Schulen, Asylunterkünften und NGOs, Kirchen, Parteibüros, Parlamenten und Ministerien, in Kindergärten und Pflegeeinrichtungen, an Werkbänken, Fließbändern, in Führungsetagen und Büros, im Nah- und Fernverkehr, in Jugendclubs, Discos und Kneipen und in Senior_inneneinrichtungen (1) – kurz: überall, denn…

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Anhand der Daten einer Online-Umfrage zum Thema „Erfahrungen mit Diskriminierung in Thüringen“ wird ein Einblick in das Themenfeld Diskriminierung gegeben, indem Erfahrungen, wahrgenommene Diskriminierungsgründe, Reaktionen und Auswirkungen sichtbar gemacht werden. Die Zusammenhänge von Diskriminierung mit der Gesundheit von Betroffenen, dem Sicherheitsgefühl und dem Vertrauen in politische Institutionen werden analysiert und Gegenmaßnahmen diskutiert.

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Im vorliegenden Text werden Ergebnisse der ersten Thüringer Online-Umfrage des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft dargestellt. Die Erfahrungen der von Hasskriminalität betroffenen Untersuchungsteilnehmenden werden beschrieben. Es wird dargestellt, wer wie häufig von welcher Art von Hasskriminalität betroffen ist und welche negativen Auswirkungen diese Erlebnisse auf die Lebensqualität der Betroffenen haben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Vergleich dieser Auswirkungen mit Personen, die von Diskriminierung, aber nicht von Hasskriminalität betroffen sind.

 

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Gegen eine Gewichtsdiskriminierung wird deutlich seltener vorgegangen als gegen eine Diskriminierung anhand einer körperlichen Beeinträchtigung. In diesem Artikel geht es um die Frage, wie sich das unterschiedliche Reaktionsverhalten der Betroffenen erklären lässt und welche Gründe die Betroffenen für ein Ausbleiben einer Reaktion auf erfahrene Diskriminierung anführen. Es wird dabei argumentiert: Betroffenen von Gewichtsdiskriminierung stehen durch den fehlenden rechtlichen Schutz, durch gesellschaftliche Stigmatisierung und zugeschriebene Schuld am eigenen Gewicht sowie durch die…

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In diesem Artikel werden einige ausgewählte Ergebnisse einer Studie zu Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Referendar_innen und Lehrkräften „mit Migrationshintergrund“ im deutschen Schulwesen vorgestellt.(1) Intention dieses Beitrags ist es, die unterschiedlichen Formen der rassistischen Diskriminierung der befragten Personen darzustellen, ihre Bewältigungsstrategien zu präsentieren und Dethematisierungsstrategien der befragten Personen in Bezug auf ihre rassismusrelevanten Erfahrungen im Schulkontext zu skizzieren.

 

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Der Beitrag fasst das Gutachten des Autors für die bayerische Landeshauptstadt München zusammen, in dem der Frage nachgegangen wird, wie die Mehrfachtötung von neun Menschen aus Einwandererfamilien durch den Täter David S. zu bewerten ist. Auf Grundlage der Analyse von Ermittlungsakten und im internationalen Vergleich ist die Tat demnach als ein rassistisch motiviertes Hassverbrechen anzusehen.

 

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Während sich die Mehrheit der Deutschen für Demokratie, Vielfalt und Gleichwertigkeit positioniert, sind zugleich rechtspopulistische Einstellungen lauter geworden. Der Beitrag berichtet über Befunde der Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung 2016 zu der Verbreitung rechtspopulistischer und rechtsextreme Einstellungen, wirft einen besonderen Blick auf potentielle Wähler_innen der AfD und diskutiert am Ende mögliche Erklärungen für die gefundenen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen.

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Ein Fallbeispiel

In diesem Beitrag wird anhand eines Fallbeispiels der Umgang mit geflüchteten Menschen in Thüringen beleuchtet. Die Lebensumstände der betroffenen Familie vom Ankommen in einem Landkreis in Thüringen bis zur zwangsweisen Rückführung werden dargestellt. Anschließend wird das behördliche Handeln aus menschenrechtlicher Perspektive bewertet und es werden die Folgen für die Betroffenen dargestellt.

 

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Rassismus ist weder bloß ein Vorurteil noch eine Form von Diskriminierung unter anderen. Auch ist Rassismus nicht mit Rechtsextremismus gleichzusetzen und geht nicht als Teil extrem rechter Ideologien darin auf. Was aber ist dann Rassismus? Um dies zu klären, skizziert der Beitrag die historische Entwicklung von Rassismus und zeigt Kontinuitäten und Transformationen auf. Verschiedene Formen und Ebenen von Rassismus werden dabei vorgestellt und von Vorurteil, Diskriminierung und Rechtsextremismus abgegrenzt.(1)

 

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Der Beitrag entstand aus einer Stellungnahme für die Enquetekommission des Thüringer Landtages „Ursachen und Formen von Rassismus und Diskriminierungen in Thüringen sowie ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben und die freiheitliche Demokratie“. Der Autor ist Mitglied der Enquetekommission. Rassismus wird häufig bei Neo-Nazis verortet oder allenfalls mit „Vorurteilen“ gleichgesetzt, die alle haben. Als Patentlösung erscheinen in der Folge meist Programme zur Toleranz-, Vielfalts- und Demokratie-Förderung in der Schule sowie in der schulbezogenen und außerschulischen…

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Die Meinungsfreiheit ist ein zentrales Menschenrecht, das – so formuliert es das Bundesverfassungsgericht – für die freiheitlich-demokratische Staatsordnung „schlechthin konstituierend“ ist. Die Meinungsfreiheit ist jedoch kein Freifahrtschein für rassistische Diffamierungen und Parolen. Dies ergibt sich aus der grund- und menschenrechtlichen Schutzpflicht des Staates, die Bevölkerung vor rassistischer Propaganda zu schützen.

 

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Islamismus und Rechtsextremismus sind zwei Seiten derselben Medaille, die sich wechselseitig begünstigen. Organisationen beider Formen des Extremismus verwenden die Gewalttaten der Gegenseite, um ihre gesellschaftlichen Opfer- und Feindbilder zu begründen, ihre Narrative zu bestärken und ihre Aktionen zu legitimieren. Ein ganzheitlicher Zugang, der die Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Formen des Extremismus erkennt und berücksichtigt, ist notwendig, um dem gleichzeitigen Wachstum von islamistischen und rechtsextremen Gruppen effektiv entgegenzusteuern.

 

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Rechtsextreme und andere Menschenfeind_innen nutzen das Internet intensiv, um Abwertung von Gruppen zu normalisieren und Bedrohung und Hass zu verbreiten. Wie tritt die digitale demokratische Zivilgesellschaft dem entgegen? – Mit Fakten und Argumentationsstrategien, der Stärkung von Gegenrede durch NGOs und Privatpersonen und digitaler Streetwork mit gefährdeten Jugendlichen.

 

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Der Thüringer Aktivist Sebastian Krieg im Gespräch mit Matthias Quent (IDZ) über zivilgesellschaftliches Engagement in Thüringen und aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen.

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Dieser Beitrag beschreibt Ergebnisse einer Studie des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft im Rahmen des Filmprojekts „Mit anderen Augen“. Im Filmprojekt drehten aus Syrien geflüchtete Frauen gemeinsam mit deutschen Frauen einen Film über ihre ersten Begegnungen. Dieser Film wurde anschließend in der Region vorgestellt und in seiner Wirkung auf das Publikum mittels Fragebogenerhebung untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Partizipative (Film-)Projekte können demnach in ländlichen Kontexten, wo nur wenige Kontaktmöglichkeiten zwischen Einheimischen und Geflüchteten bestehen, eine gute…

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Daniel Bartel, Geschäftsführer des Antidiskriminierungsverbandes Deutschland (advd), im Gespräch mit Janine Dieckmann (IDZ) über Diskriminierung, die Unterstützung von Betroffenen und die Antidiskriminierungsberatung in Deutschland.

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ISSN (Online-Ausgabe): 2512-9716

ISSN (Print-Ausgabe): 2512-9732

ISBN: 978-3-940878-31-1

Die gedruckte Ausgabe des 2. Bandes ist vergriffen.


Bestellung und Kontakt

Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft

Talstr. 84
07743 Jena

E-Mail: bestellung@idz-jena.de
Telefon: 03641 2719403


Impressum

Herausgeber:

Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) – 
Thüringer Dokumentations- und Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit

 

Redaktion:

Susann Bischof, M. A.
Dr. Janine Dieckmann 
Dr. Daniel Geschke 
Dr. Matthias Quent 
Dipl.-Pol. Anne Tahirovic

 

Unter Mitarbeit von:

Susann Bischof, Ina Braune, Christine Eckes, Lennart Elias, Maik Fielitz, Dorothea Gläßer, Lisa Müller, Niklas Trinkhaus

 

 

Verleger und Träger:

Amadeu Antonio Stiftung, Novalisstraße 12, 10115 Berlin

 

Peer Review:

Wissenschaftlicher Beirat


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